Newsticker September: Aktuelles aus der Prozessindustrie Lanxess kündigt Stellenabbau in Deutschland an
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Im ständig aktuellen Newsticker fasst die PROCESS-Redaktion das Geschehen in der Branche kompakt zusammen. Ob Chemie-, Pharma-, oder Lebensmittelindustrie, alle verfahrenstechnischen Themen werden – ebenso wie politische und wirtschaftliche Nachrichten zur Prozessindustrie – zusammengefasst sowie manche Kuriosität.

25.09.2023
Bonn (dpa) *04:00 Uhr – Belastete Jeans und Spielzeug: Konferenz will Chemikalien eindämmen
Sie finden sich in Textilien, der Wimperntusche oder im Spielzeug der Kinder: Die Staatengemeinschaft will den Umgang mit Chemikalien künftig weltweit sicherer gestalten. Ab Montag werden deshalb Delegierte der Regierungen sowie Vertreter der chemischen Industrie, von Gewerkschaften, Umweltverbänden und der Weltbank auf der Weltchemikalienkonferenz in Bonn diskutieren, um globale Regeln zu finden.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke zufolge ist das höchste Zeit. «Neben der Klimakrise und der Krise des Artenaussterbens stellt uns die Verschmutzungskrise vor massive Herausforderungen», sagte die Grünen-Politikerin. «Chemikalien und deren Abfälle sind wesentliche Verursacher dieser dritten planetaren Krise.» Im Zeitraum von 2000 bis 2030 werde sich die Produktion von Chemikalien voraussichtlich vervierfacht haben.
Bislang sind die Regeln zum Umgang mit Chemikalien global ganz unterschiedlich. So wird beispielsweise – anders als in Deutschland – in einigen Regionen noch das giftige Schwermetall Blei verwendet.
Thema in Bonn werden wohl auch die sogenannten PFAS sein. Das sind menschengemachte Chemikalien, die in vielen Bereichen Anwendung finden. Sie machen Textilien atmungsaktiv und wasserabweisend, Papier schmutz-, fett- sowie wasserabweisend und verbessern die Ausbreitungseigenschaften von Feuerlöschschaum. Die meisten der gut untersuchten Stoffe gelten der Europäischen Umweltagentur (EEA) zufolge als mittel- bis hochtoxisch. In der EU wird daher über ein mögliches Verbot dieser Chemikaliengruppe diskutiert. Deutschland und andere Länder hatten vorgeschlagen, die Herstellung, Verwendung und das Inverkehrbringen von PFAS fast komplett zu verbieten.
23.09.2023
Köln (dpa) *02:00 Uhr – Lanxess kündigt Stellenabbau auch in Deutschland an
Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat seine Angaben zum angekündigten Sparprogramm konkretisiert. «Wir wollen 150 Millionen Euro im Jahr einsparen, daher werden wir Stellen abbauen müssen, auch in Deutschland. Derzeit verhandeln wir mit den Arbeitnehmervertretern über Art und Umfang», sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert in einem Interview der «Rheinischen Post». Dabei sei vor allem die Verwaltung von dem Stellenabbau betroffen.
«Der Vorstand hat bereits auf ein Viertel seines Fixgehaltes verzichtet, die Leitenden Angestellten auf zehn Prozent. Doch nun müssen wir auch an Stellen ran, etwa in der Verwaltung», sagte Zachert weiter. Auch betriebsbedingte Kündigungen könne er nicht ausschließen. «Bisher hat es Lanxess stets geschafft, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten. Das ist auch jetzt das Ziel.»
22.09.2023
Leipzig (dpa/sn) *15:30 Uhr – Beiersdorf eröffnet neues Werk für Kosmetikprodukte in Leipzig
Der Hamburger Dax-Konzern Beiersdorf hat sein neues Produktionszentrum in Leipzig offiziell eröffnet. «Sachsen ist ein guter Platz für Investitionen und unternehmerisches Engagement», sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Freitag bei der Eröffnung in Leipzig. Es freue ihn, dass die bisher größte Einzelinvestition von Beiersdorf in einen Standort im Freistaat realisiert wird. «Tatsächlich ist die neue und hochmoderne Fertigungsstätte bedeutsam für die gesamte Region und die hier lebenden Menschen.» Das Werk schaffe viele neue Arbeitsplätze und sei ein «klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Sachsen».
Nach einer etwa zweijährigen Bauzeit hatte Beiersdorf Anfang Mai seine Kosmetikproduktion im Leipziger Werk begonnen. Derzeit seien drei Linien in Betrieb, zwei weitere sollen bald folgen. Pro Jahr sollen dann bis zu 450 Millionen Kosmetikprodukte vom Band laufen - insbesondere Deodorants, Haarsprays und Rasierschäume für den gesamten europäischen Markt und den Export. Mit einer Investitionssumme von fast 300 Millionen Euro ist das Leipziger Werk die größte Investition in einen Standort in der Geschichte von Beiersdorf.
«Hier am Standort Deutschland schaffen wir die Kapazitäten für langfristiges, nachhaltiges Wachstum unserer Marken in Europa», sagte der Vorstandsvorsitzende Vincent Warnery. In Leipzig arbeiten derzeit rund 200 Menschen. Im Gegenzug schließt Beiersdorf den Standort Waldheim, wo die traditionsreiche und in der DDR verbreitete Marke Florena ihren Ursprung hatte. Ein erheblicher Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei bereits vom mittelsächsischen Waldheim nach Leipzig gewechselt. An der Eröffnungsveranstaltung nahm auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) teil.
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