07.12.2021
Ludwigshafen (dpa) *16:59 Uhr – BASF gliedert Geschäft mit Abgaskatalysatoren aus
Der Chemiekonzern BASF will sein Geschäft mit Abgaskatalysatoren und dem Recycling der darin enthaltenen Rohstoffe ausgliedern. «Mit der neuen, eigenständigen Organisationsstruktur wird das Geschäft auf die anstehenden Veränderungen am Markt für Verbrennungsmotoren vorbereitet und zukünftige strategische Optionen werden ermöglicht», teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Ihren Hauptsitz soll die Einheit in Iselin im US-Bundesstaat New Jersey haben.
Der Geschäftsbereich mit dem Namen BASF Automotive Catalysts and Recycling werde weiterhin global an rund 20 Produktionsstandorten mit mehr als 4000 Mitarbeitenden tätig sein, heißt es in der Mitteilung. Der Ausgliederungsprozess werde im Januar 2022 beginnen und voraussichtlich bis zu 18 Monate dauern. Zudem bekräftigte der weltgrößte Chemiekonzern die Absicht, sich künftig stärker auf den Bereich Elektromobilität zu konzentrieren.
Der kürzlich veröffentlichte Wachstumsplan strebe für den Bereich «Batteriematerialien und Dienstleistungen für Basismetalle» für das Jahr 2030 einen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Dollar an, teilte das Unternehmen mit. Zur Umsetzung dieses Ziels will BASF bis 2030 zwischen 3,5 Milliarden Euro und 4,5 Milliarden Euro investieren.
Berlin/Basel (dpa) *14:52 Uhr – Arzneimittel Roactemra von Roche erhält EU-Zulassung bei Covid-19
Einen Tag nach der Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat das Pharmaunternehmen Roche die EU-Zulassung für sein Medikament Roactemra bei Covid-19 erhalten. Eingesetzt werden darf das Tocilizumab-haltige Mittel künftig auch zur Behandlung von Covid-19-Patienten, wie Roche am Dienstag mitteilte. Roactemra ist das vierte in der EU zugelassene Covid-Medikament. Konkret geht es um Patienten mit einem schweren Verlauf, die eine systemische Behandlung mit bestimmten Hormonen (Kortikosteroiden) erhalten und zusätzlichen Sauerstoff oder mechanische Beatmung benötigen.
Bislang ist das Mittel zur Behandlung von Entzündungskrankheiten wie der rheumatoiden Arthritis, der Riesenzellarteriitis oder des Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS) zugelassen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hatte erst am Montag seine Empfehlung ausgesprochen, das Anwendungsgebiet von Roactemra auf die Behandlung von Erwachsenen mit dem Coronavirus zu erweitern. Die schnelle Zulassung reflektiere den dringenden Bedarf an dem Medikament als potenzielle Behandlungsoption während der Covid-19-Krise, heißt es in der Mitteilung weiter.
06.12.2021
Kigali/Johannesburg (dpa) *11:36 Uhr – Afrika will bis 2040 rund 60 Prozent seiner Impfstoffe produzieren
Afrika will seine Impfstoffproduktion von aktuell weniger als einem Prozent schleunigst ausbauen. «Omikron ist da ein Weckruf», mahnte John Nkengasong vom Afrikanischen Zentrum für Infektionskrankheiten (Africa CDC) am Montag auf einer Fachkonferenz in Ruandas Hauptstadt Kigali. Bis 2040 peile die Afrikanische Union die Produktion von 60 Prozent auf dem Kontinent an. Der Aufbau einer kontinentalen Impfstoffproduktion sei nicht nur im Kampf gegen die Corona-Pandemie notwendig, sondern auch gegen andere Krankheiten wie Malaria oder Ebola.
Seit dem Aufbau einer entsprechenden Plattform vor acht Monaten durch die Afrikanische Union (AU) habe es erste Fortschritte gegeben, sagte Ruandas Präsident Paul Kagame. Dazu zähle die Gründung der Afrikanischen Medizin-Agentur (AMA). In Afrika sind gerade mal 7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Afrika, das laut AU-Angaben 2019 für seine Pharma-Produkte 16 Milliarden Dollar ausgab, stärke nun seine Position und biete Investitionsmöglichkeiten. Länder wie Ägypten, Marokko, Südafrika, Senegal und Ruanda sehen sich mit entsprechenden Projekten als Vorreiter, auch Kenia und Nigeria stünden bereit. Neben dem Knowhow-Transfer ist auch der Aufbau der Logistik nötig.
Wiesbaden (dpa) *11:35 Uhr – Erdgas bleibt wichtigster Energieträger der Industrie
In der deutschen Industrie bleibt Erdgas der mit Abstand wichtigste Energieträger. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete, hatte Erdgas im vergangenen Jahr einen Anteil von 31 Prozent am Gesamt-Energieverbrauch der Industrie.
Auf Strom entfielen 21 Prozent. Mineralöle und Mineralölprodukte sowie Kohle kamen auf jeweils 16 Prozent. Insgesamt verbrauchte die Industrie in Deutschland 2020 3747 Petajoule Energie, 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Zwölf Prozent davon wurden nicht energetisch eingesetzt, sondern für die Herstellung etwa von chemischen Produkten, Düngemitteln oder Kunststoffen. Zuletzt war der Jahreswert
2009 mit 3712 Petajoule unterschritten worden.
Größter Energieverbraucher war die Chemische Industrie mit einem Anteil von 29 Prozent. Metallerzeugung und -bearbeitung kamen auf 22, Koksherstellung und Mineralölverarbeitung benötigten 10 Prozent. In der Chemischen Industrie wurde dabei allerdings mehr als ein Drittel der Energieträger als Ausgangsstoff für chemische Produkte eingesetzt. Ausschließlich auf energetische Verwendung bezogen hatte die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 24 Prozent den höchsten Anteil.
Ludwigshafen (dpa/lrs) *11:15 Uhr – BASF verkauft Anteile an geplantem Offshore-Windpark weiter
Der BASF-Konzern hat gut ein Viertel seiner Anteile am niederländischen Windpark Hollandse Kust Zuid an das Versicherungsunternehmen Allianz weiterverkauft. Zum Preis für die 25,2 Prozent Anteile machte der Chemiekonzern am Montag in Ludwigshafen keine Angaben. 24,3 Prozent der Anteile bleiben demnach in der Hand der Ludwigshafener.
Im Juni hatte das Unternehmen bekanntgegeben, für 300 Millionen Euro insgesamt 49,5 Prozent der Anteile an dem Windpark-Projekt gekauft zu haben, das vom Energiekonzern Vattenfall geleitet wird. Es sei geplant und bereits angekündigt gewesen, die Beteiligung zu reduzieren, hieß es nun. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen.
Der Windpark soll 2023 vollständig in Betrieb gehen, nach Angaben des Chemiekonzerns ist er mit 140 Windturbinen und einer installierten Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt dann der größte Offshore-Windpark der Welt. BASF will einen Teil seines Energieverbrauchs an Produktionsstandorten in Europa darüber decken.
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