Newsticker Dezember: Aktuelles aus der Prozessindustrie

Milliardendeals im Pharma-Sektor/EU: EMA unklar über Omikron-Impfung

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01.12.2021

Mainz (dpa) *13:38 Uhr – Biontech verstärkt Kampf gegen Krebs – Richtfest für neues Werk

Nach dem Erfolg mit seinem Corona-Impfstoff nimmt Biontech nun die Suche nach Medikamenten gegen Krebs stärker in den Blick. Am Mittwoch feierte das Mainzer Pharmaunternehmen Richtfest für die «weltweit erste Anlage ihrer Art für die Herstellung individualisierter Produkte für die Krebs-Immuntherapie», wie Vorstandschef Ugur Sahin sagte. Sollten die laufenden Entwicklungen Erfolg haben, sollen dort jährlich mehr als 10.000 Chargen für die maßgeschneiderte Therapie krebskranker Menschen hergestellt werden. Basis ist wie beim Corona-Impfstoff das Botenmolekül mRNA.

Die künftige Produktionsstätte, die 2023 in Betrieb gehen soll, liegt in einem Gewerbegebiet wenige Minuten von der Firmenzentrale entfernt. 500 Menschen sollen einmal dort arbeiten.

Für die Produktion seines Corona-Impfstoffs hatte Biontech im vergangenen Herbst das Marburger Werk des Schweizer Pharmariesen Novartis übernommen - noch bevor sich die Mainzer überhaupt sicher sein konnten, dass ihr Impfstoff, der damals noch in der klinischen Testphase war, einmal in der EU, den USA oder anderswo zugelassen wird. Diese Investition hat sich ausgezahlt. Falls dem Unternehmen bei der Krebsforschung ein ähnlicher Coup gelingen sollte, könnte durch den Bau des neuen Werks in Mainz die Produktion von Anfang an ins Rollen kommen.

Paris (dpa) *10:06 Uhr – Pharmakonzern Sanofi kauft Biotechunternehmen in Österreich

Der Pharmakonzern Sanofi stärkt sich in seinem Impfgeschäft und kauft dafür in Österreich zu. Die Franzosen übernehmen dort aus Privatbesitz das Unternehmen Origrimm Biotechnology. Angaben zum Preis wurden nicht gemacht.

Das Biotechnologieunternehmen Origrimm mit Sitz in Wien ist den Angaben zufolge auf Hautkrankheiten spezialisiert. Das wichtigste Mittel der Firma, das sich noch in der Testphase befindet, sei eine impfstoffbasierte Immuntherapie gegen Akne. Origrimm ergänze damit die von Sanofi gebildete Forschungsplattform für mRNA-Impfstoffe (Messenger RNA). Das Impfstoffgeschäft gehört nach der Abkehr von der Diabetes-Forschung bei Sanofi zu den wichtigsten Stützpfeilern.

Anlässlich einer am Nachmittag anstehenden Veranstaltung zum Impfstoffgeschäft bestätigte der Konzern seine mittelfristigen Wachstumsziele. Sanofi will demnach mit Impfstoffen zwischen 2018 und 2025 den Umsatz im Schnitt jährlich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ankurbeln und bis Ende des Jahrzehnts die Impfstoffverkäufe mehr als verdoppeln.

Schwerpunkt sind dabei Impfstoffe gegen Grippe, Meningitis sowie Polio- und Boosterimpfungen. Der Konzern rechnet damit, bis 2025 zehn Impfstoffe in klinische Studien überführen zu können, sechs davon mRNA-Impfstoffe.

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