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18.01.2023
Woking (dpa) *17:38 Uhr – Aktionäre stimmen zu: Gasekonzern Linde verlässt Frankfurter Börse
Der wertvollste Dax-Konzern Linde verabschiedet sich von der Frankfurter Börse. Die Aktionäre hätten mit mindestens etwa 93 Prozent der Stimmen für diesen Schritt votiert, teilte das weltgrößte Industriegase-Unternehmen am Mittwoch im britischen Woking mit. Der Rückzug von der Frankfurter Börse soll den Angaben zufolge voraussichtlich zum 1. März oder um das Datum herum wirksam werden. Damit verliert der Dax sein wertvollstes Mitglied: Zuletzt wurde die Gesellschaft mit rund 150 Milliarden Euro bewertet.
Die Aktionäre von Linde sollen für je eine Aktie ein Papier der neuen Linde-Holdinggesellschaft erhalten, die an der New Yorker Börse Nyse gelistet wird. Lindes Nachfolger im Dax dürfte laut Index-Experten der Deutschen Bank und der Societe Generale der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall werden.
Berlin (dpa) *12:19 Uhr – Finanzierung der Biotech-Branche bricht nach Corona-Boom ein
Nach einem Boom während der Corona-Pandemie erlebt die deutsche Biotechnologie-Branche wieder schwierigere Zeiten. Nach zwei Jahren mit Finanzierungsrekorden floss 2022 weniger Geld in die Unternehmen, während sich die Stimmung in der Branche eingetrübt hat.
Das teilte der Branchenverband Bio Deutschland am Mittwoch in Berlin mit. In der jüngsten Mitgliederumfrage rechneten nur 26 Prozent mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, rund die Hälfte von 2021. «Neben Krieg, Energiekrise und Inflation bremsen Fachkräftemangel und fehlende Finanzierungsoptionen unsere Unternehmen aus», sagte Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von Bio Deutschland.
Im vergangenen Jahr hätten die Biotech-Unternehmen rund 920 Millionen Euro Eigenkapital eingeworben über Wagniskapitalgeber, Börsengänge und Kapitalerhöhungen an der Börse. Das sei weniger als ein Drittel des Rekords aus dem ersten Pandemiejahr 2020. «Bei der Finanzierung ist die Branche auf das Niveau von vor der Pandemie gefallen», sagte Schacht. Mit dem Einbruch der Aktien von Tech-Unternehmen sei es zudem für Firmen schwerer geworden, Geld von Investoren zu bekommen.
In der Pandemie hatte die Biotech-Branche mit Leuchttürmen wie dem Mainzer Impfstoffhersteller Biontech einen Schub erlebt. 2020 warb die Branche mit knapp 45.000 Beschäftigten in Deutschland rund 3,1 Milliarden Euro ein, 2021 rund 2,4 Milliarden Euro.
Biotech-Firmen tüfteln an komplexen Wirkstoffen und Therapien und bringen auch Technologien in Chemie und Landwirtschaft ein. Das ist teuer und langwierig, weshalb Biotechfirmen auf viel Geld von Investoren angewiesen sind, die meist in den USA sitzen. Firmen wie Biontech zog es zum Börsengang an die US-Technologiebörse Nasdaq.
Die Ampel-Koalition wolle den Biotech-Standort Deutschland stärken, das sei aber kein Selbstläufer, sagte Schacht. Er forderte mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie in der Gesundheitswirtschaft. So müssten Patienten- und Forschungsdaten leichter nutzbar werden.
Hamburg (ots) *11:02 Uhr – Umfrage von stern und Statista: Das sind die besten Arbeitgeber Deutschlands
Der beliebteste Arbeitgeber der Republik ist Porsche. Das ist das Ergebnis einer großen Studie zum Ruf von Arbeitgebern durch das Magazin stern und das Marktforschungsunternehmen Statista. Für die Untersuchung wurden mehr als 43.000 Beschäftigte befragt. Der Sportwagenbauer hat sich im Ranking von insgesamt 650 Arbeitgebern gegenüber dem Vorjahr von Platz 7 auf Platz 1 verbessert.
Den zweiten Rang erreicht mit BMW ebenfalls ein Autokonzern. Aufs Treppchen schafft es auch das Chemieunternehmen BASF. Die starke Anziehungskraft der Autobranche zeigt auch der vierte Platz von Audi. Auf Platz 5 landet der Sportartikelkonzern Adidas. Mit Google Germany erreicht eine Tochtergesellschaft eines US-Konzerns den sechsten Platz. Als beliebtester Arbeitgeber des Einzelhandels steht DM-Drogeriemarkt auf Platz 7. Mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Platz 8) und der Fraunhofer Gesellschaft (Platz9) sind zwei öffentliche Forschungsinstitutionen in der Top Ten vertreten. Der Aufsteiger des Jahres ist das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim, das sich von Platz 91 auf 10 verbessert.
Bei Porsche kommen offenbar zwei Erfolgsfaktoren zusammen: die Strahlkraft einer starken Marke und die gute Bezahlung. "Eine starke Arbeitgebermarke ist ein zentraler Erfolgsfaktor für unsere Zukunft", sagte Personalvorstand Andreas Haffner dem stern . Man habe ein Umfeld geschaffen, das potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso anspreche wie die Stammbelegschaft. "Die Ergebnisse freuen uns sehr, aber wir ruhen uns darauf nicht aus", so Haffner, "vielmehr arbeiten wir fortlaufend an unserer Arbeitgeberattraktivität."
Für die Studie wurden über Online-Panels zwischen dem 3. und dem 29. Juni 2022 mehr als 43.000 Beschäftigte befragt. Bewertet werden konnten alle Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten. Die Firmen konnten sich nicht selbst für die Untersuchung bewerben.
Berlin (dpa) *08:46 Uhr – Bayer übernimmt KI-Spezialisten für Bilderkennung in der Radiologie
Bayer baut das Radiologie-Geschäft mit der Übernahme eines Spezialisten für automatisierten Bilderkennung aus. Laut einer Mitteilung vom Mittwoch kauft der Pharma- und Agrarchemiekonzern den in Großbritannien und den USA ansässigen Spezialisten für künstliche Intelligenz (KI) Blackford Analysis. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Blackford solle weiterhin als weitgehend unabhängiges Unternehmen agieren, hieß es weiter. Bereits Ende 2020 hatten sich die beiden Unternehmen mit einer Entwicklungskooperation zusammengetan, infolge derer Bayer 2022 eine Bildverarbeitungsplattform auf den Markt brachte.
Grundsätzlich soll der Einsatz von Software helfen, etwa Computertomografien schneller und genauer auszuwerten. Bayer bietet im Radiologie-Geschäft Kontrastmittel für Computertomografie, Röntgen und Magnetresonanztomografie an, aber auch Injektoren sowie Softwarelösungen. 2021 erzielte der Bereich einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Das waren rund vier Prozent der Gesamterlöse des Dax-Konzerns. Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich hatte schon Anfang Januar auch digitale Angebote in der Radiologie als einen Investitionsschwerpunkt genannt.
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