Dow-DuPont-Merger Neue Nummer Eins der Chemie: Dow-DuPont-Mega-Merger unter der Lupe

Autor Dominik Stephan

Dow und DuPont machen ernst mit ihrer Fusion: Nach der Zustimmung des Dow-Aufsichtsrat am heutigen Dienstag steht dem 130-Milliarden-Mega-Merger nichts mehr im Wege. Damit entsteht aus dem Stand der weltgrößte Chemiekonzern, der selbst den bisherigen Platzhirsch BASF vom Thron stößt – doch nicht für lange…

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(Bild: freshidea/Fotolia.com)

Die Katze ist aus dem Sack: Bereits vergangene Woche bestätigten die US-Chemieriesen Dow und DuPont Gerüchte über eine geplante Fusion beider Unternehmen zu einem 130-Milliarden-Dollar schweren Chemiegiganten. Diese Elefantenhochzeit wäre der bei weitem größte Deal der Chemiebranche aller Zeiten und übertrifft selbst die bisher größte Fusion, die Übernahme von ICI durch Akzo Nobel im Jahr 2008 (Transfervolumen US $ 17 Milliarden).

Die fusionierte Firma unter dem Namen DowDuPont wäre der weltgrößte Chemiekonzern und würde selbst den bisherigen Platzhirsch BASF vom Thron stoßen. Geleitet werden soll das Unternehmen aus den bisherigen Firmensitzen im US-amerikanischen Midland, Michigan und Wilmington, Delaware.

Gewinn der Top 10 Chemiekonzerne weltweit im Jahr 2014 (in Milliarden US-Dollar)
Gewinn der Top 10 Chemiekonzerne weltweit im Jahr 2014 (in Milliarden US-Dollar)
(Bild: Statista/Quelle: Thomson Reuters; Diverse Quellen (Unternehmensangaben))

Dabei handelt es sich bei der Fusion keinesfalls um eine Übernahme: Beide Firmen sollen zu gleichen Teilen an dem entstehenden Megakonzern beteiligt sein, beteuerten die Manager. Das lässt DuPont etwas schlechter dastehen, da das US-Unternehmen zuletzt an der Börse höher gewertet wurde als der bisherige Konkurrent Dow. Folgerichtig gaben die DuPont-Kurse nach einem kurzen Kurssprung Anfang der Woche zunächst etwas nach.

Jetzt hat auch der Dow-Aufsichtsrat grünes Licht für die Fusion gegeben. Dow-CEO Andrew N. Liveris sieht in dem Zusammenschluss einen “Game Changer” für die gesamte Industrie: „Während des vergangen Jahrzehnts war unsere Branche Verschiebungen tektonischen Ausmaßes unterworfen, die von jedem Unternehmen vorausschauendes Planen und schnelles sowie entschlossenes Handeln erfordern. Durch diese Transaktion setzen wir den Wachstumskurs Dows fort und schaffen drei mächtige Player am Markt.“

Zwar erwarten sich die Firmen von der Fusion Synergie-Effekte in Milliardenhöhe, doch eine reine Liebesheirat scheint der Zusammenschluss nicht zu sein: Als treibende Kraft hinter den Fusionsplänen werden aggressive Anleger wie der Fondsmanager Nelson Peltz und seine Trian Funds Management vermutet, der große Anteile an DuPont hält. Die Shareholder hatten schon länger auf eine Fusion oder Zerschlagung der Großkonzerne gedrängt.

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