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03.11.2022
Mainz (dpa) *14:30 Uhr – Biontech: Angepasster Impfstoff deutlich wirksamer gegen Omikron
Eine Auffrischungsimpfung mit dem an die aktuell vorherrschenden Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist nach Unternehmensangaben gegen diese deutlich wirksamer als das ursprüngliche Vakzin. Neue Daten aus einer laufenden klinischen Studie zeigten einen Anstieg der neutralisierenden Antikörper gegen BA.4/BA.5 in der Altersgruppe der Über-55-Jährigen um das etwa Vierfache im Vergleich zu Personen, die eine Auffrischung mit dem ursprünglichen Vakzin erhielten, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Beide Messungen wurden den Angaben zufolge einen Monat nach der Auffrischung ermittelt.
Im Vergleich zu den Werten vor einer Auffrischungsimpfung wurde in der Gruppe der 18- bis 55-Jährigen ebenfalls einen Monat nach dieser Impfung ein Anstieg der sogenannten Antikörpertiter um das 9,5-fache festgestellt. In der Gruppe der Über-55-Jährigen gab es einen 13,2-fachen Anstieg. Beide Impfstoffe zeigten eine vergleichbare Sicherheit und Verträglichkeit, teilten die Unternehmen mit. Für die Studie wurde Blut von Dutzenden Menschen untersucht. Der BA.4/BA.5-Booster von Biontech/Pfizer ist seit Mitte September in der EU zugelassen. Er enthält Wirkstoffe gegen die ursprüngliche Corona-Variante und gegen die Omikron-Sublinien BA.4/BA.5.
Thousand Oaks (dpa) *22:05 Uhr – US-Biotechkonzern Amgen schließt Quartal überraschend gut ab
Der US-Biotechkonzern Amgen hat dank starker Medikamentenverkäufe und einer erfolgreichen Kostenkontrolle mehr verdient und umgesetzt als von Experten erwartet. Der Umsatz sei im dritten Quartal um ein Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) sprang um 15 Prozent auf 4,70 Dollar nach oben. Analysten hatten nur mit 6,56 Milliarden Dollar beziehungsweise 4,44 Dollar gerechnet.
Elf Medikamente verzeichneten einen Rekordumsatz. Enttäuschend verliefen allerdings die Verkäufe beim Lungenkrebsmittel Lumakras. Hier rechnen Experten mit dem Blockbusterstatus, also einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar im Jahr, ab 2025. Im dritten Quartal lag der Erlös allerdings nur bei 75 Millionen Dollar und damit unter den Schätzungen von Analysten.
Amgen präzisierte zudem seine Jahresprognose für Umsatz und Gewinn. Die Erlöse sollen im laufenden Geschäftsjahr bei 26 bis 26,3 Milliarden Dollar liegen, nach 25,5 bis 26,4 Milliarden zuvor. Beim EPS peilt Amgen nun 17,25 bis 17,85 Dollar je Aktie an (zuvor: 17-18). Insgesamt kamen die Aussagen bei Anlegern gut an. Der Aktienkurs von Amgen stieg zuletzt um gut ein Prozent.
Potsdam (dpa/bb) *18:18 Uhr – PCK-Chef zu Öl-Embargo ab Januar: Risiko für Raffinerie bleibt
Bei der Ölraffinerie PCK in Schwedt bleibt mit Beginn des Ölembargos ab Januar 2023 nach Ansicht der Geschäftsführung ein «Restrisiko» für den Betrieb. Das sagte der Sprecher der PCK-Geschäftsführung, Ralf Schairer, am Donnerstag in Potsdam nach der Beratung einer Task Force zur Zukunft des Raffinerie-Standortes. Wenn kein russisches Öl mehr über die Druschba-Pipeline fließe ab 1. Januar, lasse sich über die Pipeline von Rostock eine Kapazität von 50 Prozent für die Raffinerie erreichen. Die PCK bereite sich aber darauf vor, alternatives Rohöl zu verarbeiten. Sollten keine weiteren Mengen kommen, sei das der «worst case», sagte Schairer.
Es geht seit Monaten um die Frage, wie eine zu geringe Auslastung der Raffinerie von Januar an verhindert werden kann. Neben Tankeröl aus dem Hafen Rostock will die Bundesregierung weitere Mengen über den polnischen Hafen Danzig beziehen. Dabei soll es um zwei bis drei Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr gehen, wie es vor einiger Zeit aus dem Wirtschaftsministerium hieß.
«Wir optimieren so weit es geht», sagte Schairer. Aber: «Es wird ein Restrisiko bleiben. Diese stabile und robuste Versorgung über die Druschba, die wir viele Jahrzehnten gewohnt waren, die ist weg.» Der Betrieb der PCK sei daher «verwundbar». Schairer sagte: «Ich gehe schon davon aus, dass es mal rumpelt und wir mal eine Betriebsunterbrechung haben, das will ich nicht ausschließen.» Er rechne aber nicht damit, dass dann großflächig Tankstellen nicht beliefert werden könnten.
In rund zwei Monaten – ab 2023 – will Deutschland auf russisches Öl verzichten. Vor allem für die PCK-Raffinerie mit rund 1200 Beschäftigten ist das ein Problem, da die Anlage bislang vor allem über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl beliefert wird. Bund und Land wollen eine Neuausrichtung am Standort Schwedt voranbringen.
Cambridge (dpa) *13:47 Uhr – Impfstoffhersteller Moderna mit Engpässen und nachlassender Nachfrage
Der US-Impfstoffhersteller Moderna dämpft nach einem unerwartet schwachen dritten Quartal seine Verkaufsziele für das Covid-Vakzin. Wegen Engpässen würden bestimmte Lieferungen in das Jahr 2023 verschoben, teilte der Biontech-Konkurrent am Donnerstag in Cambridge (US-Staat Massachusetts) mit.
Moderna geht nun für 2022 von Umsätzen aus vorab vereinbarten Kaufverträgen für den Corona-Impfstoff in Höhe von etwa 18 bis 19 Milliarden Dollar aus (18,2 bis 19,1 Mrd Euro). Zuvor hatte der Konzern noch rund 21 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.
Der Rückenwind durch die Corona-Pandemie für Moderna könnte womöglich 2023 noch weiter nachlassen: Derzeit sind laut Unternehmen Kaufverträge im Wert von nur 4,5 bis 5,5 Milliarden Dollar unterzeichnet - bis zu drei Milliarden entfallen dabei auf aufgeschobene Lieferungen. Das Management rechnet jedoch mit weiteren - nicht näher bezifferten - Umsätzen in seinen wichtigsten Absatzmärkten.
Im dritten Quartal blieb der Konzern hinter den Erwartungen von Analysten zurück: Der Umsatz sank um mehr als ein Drittel auf 3,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente Moderna 1,04 Milliarden Dollar - vor einem Jahr war der Gewinn noch mehr als dreimal so hoch.
Frankfurt/Main (dpa) *08:00 Uhr – Bündnis von Pharmakonzernen will Treibhausgasausstoß senken
Ein Bündnis von Pharma- und Biotechkonzernen will dabei helfen, klimaschädliche Treibhausgasemissionen im Gesundheitssektor zu senken. Die Unternehmen Roche, Sanofi, Astra Zeneca, Glaxo Smith Kline, Merck, Novo Nordisk und Samsung Biologics haben sich dazu konkrete Ziele gesetzt, wie die Allianz am Donnerstag vor dem Klimagipfel im ägyptischen Sharm El Sheikh (6. bis 18. November) mitteilte. «Der Klimawandel stellt heute die größte globale Gesundheitsgefährdung dar», sagte Astra Zeneca-Chef Pascal Soriot und Fürsprecher der Initiative «SMI Health Systems Taskforce».
Darin kooperieren die Konzerne mit öffentlichen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk Unicef. Der enge Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit sei nicht zu leugnen, hieß es in einer Mitteilung. Pro Jahr entfielen weltweit sieben Millionen vorzeitige Todesfälle auf Luftverschmutzung und weitere fünf Millionen Todesfälle auf extreme Hitzewellen. Zugleich seien die Gesundheitssysteme für vier bis fünf Prozent der globalen Netto-Emissionen verantwortlich.
Konkret nimmt das Bündnis Maßnahmen in den Blick, die die Emissionen in den Lieferketten, der Patientenversorgung und bei klinischen Studien senken sollen. So verpflichten sich die Konzerne unter anderem, 2023 Stromabnahmeverträge mit Erzeugern von erneuerbarer Energie in China und Indien zu evaluieren, bis 2025 gemeinsam umweltfreundlichere Optionen für den Warentransport zu erkunden und bis 2030 ihre Flotten auf emissionsfreie Fahrzeuge umzustellen. Letzteres gilt in dem Zeitraum für alle der Firmen als ambitioniert.
In der Patientenversorgung will die Allianz etwa mit Gesundheitspolitikern, Aufsehern und Kliniken zusammenarbeiten, um das Bewusstsein für die Dekarbonisierung zu stärken. Bei klinischen Studien plant das Bündnis zudem, bis 2023 ein gemeinsames Rahmenwerk einzurichten, damit anschließend Treibhausgasemissionen zu messen und diese ab 2025 zu veröffentlichen.
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