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01.03.2022
Wien (dpa) *22:42 Uhr – OMV gibt Gazprom-Förderprojekt auf und überdenkt Nord Stream 2
Der österreichische Energiekonzern OMV hat eine mögliche Beteiligung an einem riesigen Gasfeld der staatlichen russischen Gazprom aufgegeben. Außerdem überprüft die OMV ihre weitere Teilnahme an der Gazprom-Pipeline Nord Stream 2, wie das Unternehmen am Dienstag in Wien bekanntgab.
In den vergangenen Tagen hatten andere europäische Energiekonzerne ähnliche Schritte als Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine angekündigt: Die niederländisch-britische Shell will ihre Zusammenarbeit mit dem Gasmonopolisten Gazprom beenden. Die britische BP hat sich von ihren Anteilen am russischen Ölunternehmen Rosneft getrennt.
Die teilstaatliche OMV hatte jahrelang mit Gazprom über Anteile an Förderblöcken in Westsibirien verhandelt. Laut einer Mitteilung von 2019 war damals ein Kaufpreis von 905 Millionen Euro vorgesehen.
Die OMV ist auch ein Investor bei Nord Stream 2, gemeinsam mit Engie, Shell, Uniper und Wintershall DEA. Die fertiggestellte Ostsee-Pipeline steht im Eigentum der Gazprom und sollte russisches Gas nach Deutschland bringen. Die deutsche Bundesregierung hat das Genehmigungsverfahren für Nord Stream 2 angesichts der russischen Invasion auf Eis gelegt. Die USA verhängten Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG im Schweizer Kanton Zug, die nun laut einer Schweizer Behördenvertreterin vor dem wirtschaftlichen Aus steht.
Paris (dpa) *13:15 Uhr – Total will kein Kapital mehr in neue Projekte in Russland stecken
Der französische Energiekonzern Total will angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine keine Gelder in neue Projekte in Russland investieren. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Man sei zudem engagiert, die ukrainischen Behörden mit Sprit zu versorgen. Die europäischen Sanktionen werde man umsetzen.
Bezüglich seiner Beteiligung am russischen Gasförderer Novatek äußerte Total sich in der Mitteilung nicht.
Leverkusen (dpa) *11:05 Uhr – Covestro will Gewinn nach starkem Jahr hoch halten
Der Kunststoff-Konzern Covestro blickt nach einem außergewöhnlich starken Jahr 2021 zuversichtlich in die Zukunft. Jedoch dürften die gestiegenen Energiekosten das Ergebnis belasten. Im vergangenen Jahr profitierte der Konzern von einer hohen Nachfrage. Nach dem Gewinnsprung 2021 sollen Aktionäre eine Rekorddividende erhalten.
Covestro will 3,40 Euro je Anteilsschein ausschütten nach 1,30 Euro im Vorjahr. Zudem will der Dax-Konzern binnen zwei Jahren eigene Aktien für rund 500 Millionen Euro zurückkaufen.
Der Umsatz stieg 2021 im Jahresvergleich um rund die Hälfte auf 15,9 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) vervielfachte sich auf knapp 3,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Covestro mit 1,6 Milliarden Euro ein Vielfaches des Vorjahreswertes.
Für das neue Jahr kalkuliert Covestro-Chef Markus Steilemann mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro. Davon sollen im ersten Quartal 750 bis 850 Millionen Euro erzielt werden.
Dass erst einmal kein weiteres Jahreswachstum des operativen Gewinns avisiert wird, liegt insbesondere an den weiter steigenden Energiekosten. Diese stiegen für Covestro 2021 um zwei Drittel und dürften im laufenden Jahr um weitere 50 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zulegen.
Genf (dpa) *10:20 Uhr – Schweizer Minister: Nord Stream 2 entlässt alle Angestellten
Der Betreiber der russischen Pipeline Nord Stream 2 mit Sitz im steuergünstigen Schweizer Kanton Zug hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Guy Parmelin allen Angestellten gekündigt. 140 Menschen seien betroffen, sagte Parmelin am Montagabend im Westschweizer Fernsehen. Das Unternehmen habe für diesen Dienstag um ein Treffen mit Vertretern der Kantonsbehörden gebeten, berichtete der Sender. Das Unternehmen reagierte am Dienstag zunächst nicht auf eine Anfrage.
Die USA hatten vergangene Woche Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG verhängt und damit weitere Geschäfte mit dem Unternehmen untersagt.
Nord Stream 2 ist eine Tochtergesellschaft des russischen Gaskonzerns Gazprom und hat ihren Hauptsitz in Zug gut 30 Kilometer südlich von Zürich. Die durch die Ostsee verlegte und fertig gestellte Pipeline sollte russisches Gas nach Deutschland bringen. Die Bundesregierung hat das Genehmigungsverfahren für Nord Stream 2 angesichts der russischen Eskalation in der Ukraine vergangene Woche auf Eis gelegt.
Leverkusen (dpa) *08:38 Uhr – Nach heftigem Verlust 2020: Bayer macht wieder einen Jahresgewinn
Nach tiefroten Zahlen ist der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im vergangenen Jahr sei ein Konzernergebnis von einer Milliarde Euro erzielt worden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Leverkusen mit.
2020 hatte Bayer noch ein Minus von 10,5 Milliarden Euro und damit den höchsten Verlust seiner Unternehmensgeschichte hinnehmen müssen. Das hatte vor allem an Rückstellungen für US-Klagen wegen angeblicher Glyphosat-Krebsrisiken und an hohen Abschreibungen auf das Agrargeschäft gelegen.
Nun sehen die Jahreszahlen deutlich besser aus, wenngleich der Gewinn noch unter dem Wert von 2019 liegt: Damals waren es 4,1 Milliarden Euro als Konzernergebnis gewesen. Der Umsatz des Konzerns mit seinen rund 100.000 Beschäftigten stieg im Jahr 2021 um 6,5 Prozent auf 44,1 Milliarden Euro. Auch dieser Wert zeigt, dass es aufwärts geht bei den Leverkusenern: Vor einem Jahr hatte das Unternehmen bei den Erlösen noch ein Minus von 4,9 Prozent vermelden müssen.
Inzwischen hat sich der Wind gedreht, die Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln zog an. Auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und frei verkäuflichen Präparaten wurde mehr Geschäft gemacht.
Tokio (dpa) *08:16 Uhr – Explosion in japanischer Fabrik – mindestens ein Verletzter
In Japan ist bei einer Explosion in einer Chemiefabrik mindestens ein Mensch verletzt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Dienstag berichtete, ereignete sich der Vorfall in einer Fabrik für Explosivstoffe für die Bauindustrie in der südjapanischen Provinz Miyazaki. Anwohner berichteten von einer enorm lauten Detonation, durch die Fensterscheiben mehrerer Häuser in der Umgebung zerbarsten, wie der Sender meldete. Dabei brach Feuer aus, eine Person wurde der Feuerwehr zufolge verletzt. Das Schicksal einer weiteren Person war zunächst unklar. Die Fabrik gehört einer Tochterfirma des japanischen Chemiekonzerns Asahi Kasei.
Holzminden (dpa) *07:43 Uhr – Symrise bekommt hohe Energie- und Rohstoffkosten zu spüren
Der Hersteller von Duftstoffen, Aromen und anderen Lebensmittelzusätzen Symrise hat im vergangenen Jahr von guten Geschäften rund um Heimtiernahrung sowie der Wiederbelebung des Reiseverkehrs profitiert. Hinzu kommt der zunehmende Außerhaus-Verzehr, was die Nachfrage nach Zusätzen für Getränke antrieb. Dem standen hohe Kosten für Energie und Rohstoffe gegenüber.
Der Umsatz stieg 2021 im Jahresvergleich um 8,7 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Holzminden mittelte. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um 9,6 Prozent auf 814 Millionen Euro zu. Den Überschuss steigerte Symrise um 68 Millionen auf 375 Millionen Euro. Die Dividende soll von 0,97 auf 1,02 Euro je Aktie steigen.
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