Newsticker Februar: Aktuelles aus der Prozessindustrie

Shell beendet Zusammenarbeit mit Gazprom

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01.02.2022

Luxemburg (ots/PRNewswire) *20:55 Uhr – Corden Pharma schließt Übernahme von drei Produktionsanlagen von Vifor Pharma ab

Corden Pharma, eine Full-Service Contract Development & Manufacturing Organization (CDMO), die Wirkstoffe, Hilfsstoffe, Arzneimittel und damit verbundene Verpackungsdienstleistungen anbietet, gab heute den Abschluss der Übernahme von drei Produktionsstätten von Vifor Pharma bekannt, die letztendlich in Corden Pharma Fribourg (einschließlich ihrer Niederlassung in Ettingen) in der Schweiz und Corden Pharma Lisbon in Portugal umbenannt werden.

Cleveland (dpa) *20:33 Uhr – 590 Millionen Dollar: US-Pharmakonzerne akzeptieren Opioid-Vergleich

Im Rechtsstreit um süchtig machende Schmerzmittel haben vier große US-Pharmaunternehmen einem weiteren Vergleich zugestimmt. Um Klagen von mehr als 400 Stämmen amerikanischer Ureinwohner beizulegen, akzeptieren der Medikamentenhersteller Johnson & Johnson sowie die Arzneimittelhändler McKesson, Cardinal Health und Amerisource Bergen Zahlungen von insgesamt rund 590 Millionen Dollar (525 Mio Euro). Das ging am Dienstag aus Unterlagen des zuständigen Gerichts in Cleveland hervor. Demnach repräsentieren die Kläger etwa 85 Prozent aller Stammesangehörigen Amerikas. Die Ureinwohner gelten als besonders große Leidtragende der Opioid-Krise.

Die vier Konzerne waren beschuldigt worden, mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit und Drogen-Epidemie in den USA beigetragen zu haben. Bundesstaaten und örtliche Behörden fordern von Unternehmen der Pharma-Industrie schon länger viele Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opiat-Abhängigkeit und Überdosierung ausgegeben haben. Es gab bereits einige Vergleiche, bei zahlreichen US-Klagen wird noch verhandelt. Im Mittelpunkt des Konflikts stand zunächst der Hersteller des Schmerzmittels Oxycontin, Purdue Pharma, der mittlerweile in einem Insolvenzverfahren steckt.

Den US-Medikamentenhändlern und -herstellern wird vorgeworfen, Schmerzmittel unter Verschleierung der Suchtgefahren mit rücksichtslosen und aggressiven Methoden vermarktet zu haben. Damit wurde aus Sicht der Kläger ein wesentlicher Grundstein für die verheerende Opioid-Epidemie in den Vereinigten Staaten gelegt, die in den vergangenen Jahren laut US-Behörden zu Hunderttausenden Toten durch Überdosierungen führte. Opioide sind Arzneimittel mit unter anderem schmerzlindernden Eigenschaften, bei denen jedoch auch enorme Abhängigkeitsrisiken und hohes Missbrauchspotenzial bestehen.

Paris/Kampala (dpa) *18:31 Uhr – Ölprojekt von Total in Uganda und Tansania geht an den Start

Ein milliardenschweres Projekt zur Förderung von Erdöl in Uganda und Tansania unter Beteiligung des französischen Ölriesen Total ist gestartet. In Kampala habe es dazu eine Eröffnungszeremonie gegeben, teilte der in Paris ansässige Konzern am Dienstag mit. Total hält an dem Vorhaben mit rund 57 Prozent den größten Anteil. Auch beteiligt sind die China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) mit einem Anteil von rund 28 Prozent und die Uganda National Oil Company (UNOC) mit etwa 15 Prozent. Das Investitionsvolumen beträgt Total zufolge insgesamt etwa zehn Milliarden Dollar (8,9 Milliarden Euro).

Das Öl soll in einer neuen, 1445 Kilometer langen Pipeline von Ölfeldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht und von dem tansanischen Hafen Tanga aus verschifft werden. Man hofft auf eine Fördermenge von 230.000 Barrel pro Tag. Bereits 2025 soll das erste Öl exportiert werden.

Total teilte außerdem mit, sich für die Biodiversität in der Region einsetzen zu wollen. Im vergangenen Jahr hatten zahlreiche Nichtregierungsorganisationen gefordert, das Projekt nicht zu finanzieren. Umweltschützer warnten vor einer Verschmutzung ugandischer Seen und einer möglichen Zerstörung der Lebensräume seltener Tierarten.

Wiesbaden (dpa/lhe) *16:06 Uhr – Gewerkschaft fordert kräftigen Aufschlag für Chemie-Beschäftigte

Die Gewerkschaft IG BCE fordert spürbar mehr Geld für die knapp 100.000 Beschäftigten in der hessischen Chemie- und Pharmaindustrie. Angesichts der hohen Inflation in Deutschland und der guten Geschäfte in der Branche müssten die Entgelte und Ausbildungsvergütungen so stark wachsen, «dass die Kaufkraft der Beschäftigten in der Chemieindustrie nachhaltig gesteigert wird», teilte die IG BCE Hessen-Thüringen am Dienstag in Wiesbaden mit. Sie peilt bei den anstehenden Tarifverhandlungen eine Laufzeit von 12 Monaten an, verzichtete aber auf eine konkrete Forderung.

Darüber hinaus sollten die Zuschläge für die besonders belastenden Nachtschichten auf einheitlich 25 Prozent steigen, verlangte die Gewerkschaft. Auch der Schutz der Beschäftigten im Strukturwandel und mobiles Arbeiten müssten ein Thema bei den Tarifgesprächen sein.

Der Arbeitgeberverband Hessen Chemie lehnte die Forderung ab. «Eine auf die gegenwärtig verzerrte Inflation bezogene Reallohnsteigerung, plus Erhöhung der Nachtschichtzuschläge, ist zusammen mit den weiteren Forderungen ein zu teures Überraschungspaket, das wir zurückweisen müssen», sagte Hauptgeschäftsführer Dirk Meyer. Die Unternehmen würden von massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie Logistikproblemen belastet.

Die Verhandlungen in Hessen, die am 2. März in Wiesbaden beginnen, sind der Auftakt für die bundesweiten Tarifgespräche. Am 22. Februar will die Bundestarifkommission der IG BCE ihre Forderung beschließen. Die Tarifverhandlungen für die rund 580.000 Beschäftigten in der deutschen Chemie- und Pharmabranche sollen dann am 21. März starten.

Irving (dpa) *14:39 Uhr – Ölpreis-Rally beschert Exxon höchsten Jahresgewinn seit 2014

Nach herben Verlusten zu Beginn der Corona-Pandemie verdient der größte US-Ölkonzern Exxon Mobil wieder glänzend. 2021 machte das Unternehmen laut eigener Mitteilung vom Dienstag einen Nettogewinn von 23 Milliarden Dollar (20,4 Mrd Euro) und erzielte damit das beste Jahresergebnis seit 2014. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahr um fast 60 Prozent auf 285,6 Milliarden Dollar zu.

Nachdem die Corona-Krise den globalen Energiebedarf zunächst stark gedämpft hatte, profitierte der Konzern nun kräftig vom Anstieg der Ölpreise. Im Schlussquartal wies die Bilanz einen Überschuss von 8,9 Milliarden Dollar auf. Vor einem Jahr hatten hohe Abschreibungen Exxon ein Minus von mehr als 20 Milliarden Dollar im Quartal und den höchsten Jahresverlust seit über vier Jahrzehnten eingebrockt.

Der Ölriese hatte seine Ausgaben in der Pandemie stark gedrosselt, doch mit den jüngsten Milliardengewinnen im Rücken sollen die Investitionen wieder kräftig steigen. Das Unternehmen kündigte bereits ein bis zu zehn Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm an, das im laufenden Quartal beginnen soll. Der Geschäftsbericht übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie legte vorbörslich zu.

München (dpa) *11:19 Uhr – Wacker Chemie sucht neuen Käufer für Siltronic-Anteile

Der Siltronic-Großaktionär Wacker Chemie sucht einen neuen Käufer für seinen 31-Prozent-Anteil an dem Münchner Halbleiter-Zulieferer. Die milliardenschwere Übernahme von Siltronic durch den Konkurrenten Globalwafers in Taiwan war in der Nacht zum Dienstag gescheitert. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte die Frist für die notwendige Genehmigung verstreichen lassen. Wacker wolle seine Beteiligung an Siltronic weiter abgeben. Dabei stehe sein Konzern aber nicht unter Zeitdruck.

Globalwafers hatte den Aktionären im Zuge der Übernahmepläne rund 4,4 Milliarden Euro geboten. Mehr als 70 Prozent der Anteilseigner hatten bereits zugesagt. Siltronic stellt Siliziumscheiben für Halbleiter und Mikrochips her, beschäftigt rund 4000 Mitarbeiter und produziert unter anderem im sächsischen Freiberg. Das größte Werk steht in Singapur, eine neue Fabrik für zwei Milliarden Euro ist dort in Bau.

Lima (dpa) *03:45 Uhr – Nach Ölpest in Peru: Raffinerie darf keinen Kraftstoff mehr verladen

Nach der verheerenden Ölpest an der Küste Perus darf die Raffinerie La Pampilla nördlich der Hauptstadt Lima vorerst keinen Kraftstoff mehr verladen. Die Anlage des spanischen Energiekonzerns Repsol dürfe weder Rohöl empfangen, noch Treibstoff auf Tanker verladen, teilte das Umweltministerium des südamerikanischen Landes am Montag (Ortszeit) mit. Das Unternehmen habe nach dem schweren Unfall beim Beladen eines Tankers am 15. Januar weder eine Garantien zur Verhinderung eines neuen Unglücks gegeben noch einen klaren Plan zur Säuberung der Strände vorgelegt.

Beim Entladen eines Tankers waren Mitte Januar über 10 000 Barrel (je 159 Liter) Öl ausgelaufen. Hohe Wellen nach der Eruption des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai auf Tonga hätten den Unfall verursacht, teilte Repsol mit. 21 Strände wurden kontaminiert und zahlreiche Tiere vom ausgelaufenen Öl verschmutzt. Das volle Ausmaß der Schäden ist noch immer unklar. Die peruanische Regierung wirft Repsol vor, die Umweltkatastrophe zunächst heruntergespielt zu haben und die Reinigungsarbeiten nicht entschlossen genug voranzutreiben.

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