10.02.2022
Guildford (dpa) *14:24 Uhr – Industriegase-Konzern Linde macht 3,8 Milliarden Dollar Gewinn
Die Geschäfte des Industriegase-Konzerns Linde laufen vor allem dank einer hohen Nachfrage aus der Gesundheits- und Elektronikindustrie weiter rund. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 30,8 Milliarden Dollar (26,9 Mrd Euro), wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Guildford bei London mitteilte. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 3,8 Milliarden Dollar nach 2,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. In diesem Jahr will der Konzern noch einmal mehr verdienen.
Linde hat derzeit einen Börsenwert von rund 139 Milliarden Euro und liefert sich mit dem Softwarekonzern SAP ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitze im Dax. Linde ist seit der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair 2018 der weltgrößte Anbieter von Industriegasen. Der Konzern beliefert die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil der Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in der Region Amerika, rund 25 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und rund 20 Prozent aus Asien.
Der ehemalige Praxair-Chef Angel führt Linde nach US-Stil: Das Unternehmen schüttet jedes Quartal eine Dividende aus und bilanziert in Dollar. Zudem startete der Konzern Anfang 2021 ein neues Aktienrückkaufprogramm. Linde will bis Mitte 2023 eigene Papiere für bis zu fünf Milliarden Dollar erwerben.
Seit dem Zusammenschluss trimmt Angel den Konzern auf Profitabilität. 2019 wurde der Abbau von 834 Stellen in Deutschland beschlossen. Nun sollen bis Ende 2023 weitere 480 Arbeitsplätze wegfallen, hieß es zuletzt aus Arbeitnehmerkreisen. Ein Unternehmenssprecher hatte das aber nicht kommentieren wollen. Linde beschäftigt rund 7000 Menschen in Deutschland. Auf Werksschließungen hierzulande soll bis Ende 2025 verzichten werden.
Leverkusen (dpa) *11:56 Uhr – Lanxess bedauert Explosion im Chempark Leverkusen
Erneuter Schreck für die Anwohner des Chemparks Leverkusen: Am Mittwochabend gab es einen lauten Knall, eine weiße Rauchwolke stieg auf. In dem Park war eine Rohrleitung mit 3,4-Dichlornitrobenzol geborsten. Diese Basischemikalie werde unter anderem zur Herstellung von Kosmetik, Farbstoffen oder Herbiziden verwendet, teilte der Chempark mit. Verletzt wurde niemand, nach Angaben der Feuerwehr bestand für Anwohner keine Gefahr.
«Der Knall der geborstenen Leitung und der Einsatz der Feuerwehr führte sicherlich in unserer Nachbarschaft zu Sorgen und Ängsten», sagte am Donnerstag ein Sprecher der Lanxess, in deren Betriebsbereich das Rohr geborsten war. «Wir können das nachvollziehen und bedauern das sehr. Ein Team aus Fachleuten wird nun aufklären, wie es zu diesem Sachschaden kommen konnte.»
Cambridge (dpa) *10:37 Uhr – Impfstoffhersteller Astrazeneca steigert Umsatz und macht Verlust
Der Pharmakonzern Astrazeneca hat im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte mit Arzneien, seinem Corona-Impfstoff und einer Übernahme deutlich mehr Umsatz erzielt. Kassenschlager wie Krebsmedikamente legten deutlich im Vergleich zum Vorjahr zu. Dieses Jahr soll es weiter aufwärts gehen. Allerdings sank der Konzernüberschuss unter anderem wegen der Übernahme des US-Biotechnologieunternehmens Alexion deutlich.
Der Erlös stieg 2021 um 41 Prozent auf rund 37,4 Milliarden Dollar (32,7 Mrd Euro), wie das britisch-schwedische Unternehmen am Donnerstag in Cambridge mitteilte. Treiber war vor allem der Corona-Impfstoff, der knapp vier Milliarden Dollar beisteuerte. Unterm Strich betrug der Gewinn 112 Millionen Dollar, nachdem Astrazeneca im Vorjahr rund 3,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet hatte.
2022 soll der Umsatz wechselkursbereinigt um einen hohen Zehnerprozent-Bereich anziehen, wobei Astrazeneca mit geringeren Umsätzen durch seinen Impfstoff rechnet.
Paris (dpa) *08:44 Uhr – Steigende Öl- und Gaspreise: Totalenergies mit Milliardengewinn
Der Ölkonzern Totalenergies ist im vergangenen Jahr dank gestiegener Öl- und Gaspreise wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Unter dem Strich kletterte der Überschuss auf rund 16 Milliarden Dollar, wie die Franzosen am Donnerstag in Paris mitteilten. Dabei lief es dank weiterer Preissteigerungen im Schlussquartal deutlich besser als von Analysten erwartet. 2020 hatte der Ölmulti wegen des Preiseinbruchs in der Corona-Krise noch riesige Beträge auf seine Bestände abschreiben müssen und dadurch einen Verlust von mehr als 7,2 Milliarden Dollar geschrieben.
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