Newsticker Februar: Aktuelles aus der Prozessindustrie

Shell beendet Zusammenarbeit mit Gazprom

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03.02.2022

Baden-Baden (ots) *17:06 Uhr – Chemie-Arbeitgeber: Die Branche im Umbruch muss investieren statt verteilen

Auf die veröffentlichte Forderung der Chemie-Gewerkschaft IG BCE Baden-Württemberg hat der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg (agv-Chemie) mit einer Gegenforderung reagiert: „Wir wollen einen Abschluss, der sich an der vielschichtigen Realität in den Unternehmen orientiert“, so Andreas Schmitz, Vorsitzender der Tarifkommission und Verhandlungsführer des agv-Chemie. „Dafür brauchen wir einen Tarifvertrag, der eine Basis für die Entgelte und Arbeitsbedingungen schafft“. Auch Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten bräuchten diese Stabilität, die der Flächentarif in der chemischen Industrie biete. Dabei sei allerdings auch wichtig, dass Tarifverträge unbürokratischer und einfacher in der Umsetzung werden: „Wir müssen allgemein zu Mindestbedingungen zurückkommen“, erläuterte Schmitz.

„Die wirtschaftliche Erholung der vergangenen Monate hat zwar die Umsätze erhöht, aber die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten haben an den Erträgen gezehrt“, so Schmitz weiter. Die Branche sei dabei, große Umbrüche aufgrund des Weges zur Klimaneutralität, in die Kreislaufwirtschaft und nicht zuletzt wegen der Transformation des Arbeitsmarktes zu bewältigen. Schmitz: „Wir wollen in Forschung, Entwicklung, Produktion und damit in Arbeitsplätze investieren. Wir dürfen nicht einseitig die Arbeitskosten über Gebühr erhöhen!“

Quito (dpa) *15:29 Uhr – Pipeline-Leck – fast eine Million Liter Öl im Regenwald ausgelaufen

Im Amazonasgebiet von Ecuador sind rund 6000 Barrel Öl (jeweils 159 Liter) ausgelaufen. Etwa 5000 Barrel seien bereits wieder abgeschöpft und abtransportiert worden, teilte das Energieministerium des südamerikanischen Landes am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Nach heftigen Regenfälle war Ende vergangener Woche bei einem Erdrutsch in der Region Piedra Fina in der Provinz Napo eine Pipeline des Energiekonzerns OCP leckgeschlagen. Das austretende Öl kontaminierte die Vegetation in dem angrenzenden Regenwald.

Ecuador verfügt über die drittgrößten Ölreserven in Südamerika und förderte zuletzt pro Jahr rund 175 Millionen Barrel Öl. Wegen massiver Umweltschäden steht die Förderung im Amazonasgebiet allerdings immer wieder in der Kritik.

Kenilworth (dpa) *13:57 Uhr – Pharmakonzern Merck & Co mit Gewinnsprung

Der Pharmakonzern Merck & Co hat auch das letzte Quartal 2021 besser abgeschlossen als erwartet. Dabei schrieb das US-Unternehmen wieder schwarze Zahlen, nachdem im entsprechenden Vorjahresquartal noch ein Verlust wegen hoher Aufwendungen für einen Medikamentenrückruf und die Übernahme des Krebsforschers Velos-Bio angefallen war. Im Gesamtjahr schnellte der Gewinn somit auf 12,3 Milliarden Dollar (10,9 Mrd Euro) hoch, wie der Konzern am Donnerstag in Kenilworth mitteilte. 2020 waren es noch 4,5 Milliarden gewesen.

Der Erlös kletterte im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 48,7 Milliarden Dollar. Wachstumstreiber war das Krebsmedikament Keytruda, das allein gut 17 Milliarden beisteuerte. Bereits knapp eine Milliarde Dollar Umsatz entfiel auf das Corona-Medikament Molnupiravir, das erst seit wenigen Wochen auf dem Markt ist. Im neuen Jahr will das Management den Umsatz auf 56,1 bis 57,6 Milliarden Dollar steigern, was ein Plus von bis zu 18 Prozent bedeuten würde.

Wien (dpa) *13:08 Uhr – Österreichs Energiekonzern OMV setzt weiter stark auf Erdgas

Der österreichische Energiekonzern OMV will angesichts der jüngsten EU-Entscheidung zu Erdgas-Investitionen auch künftig stark auf diese fossile Energiequelle setzen. Mit der Taxonomie-Verordnung der Europäischen Kommission wurde aus Sicht von OMV-Chef Alfred Stern «anerkannt, dass mit Gas als Übergangsenergie gegenüber Kohle eine sehr signifikante CO2-Reduzierung erzielt werden kann», wie er am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz sagte.

Die Kommission nahm am Mittwoch einen Rechtsakt an, mit dem Investitionen in neue Gas- und Atomkraftwerke in der Europäischen Union unter bestimmten Auflagen als klimafreundlich gelten sollen.

Die OMV förderte voriges Jahr täglich 486.000 Barrel (1 Barrel = 159 Liter). Gas machte mehr als die Hälfte der Menge aus, der Rest war Öl. «Wir werden weiterhin an dieser Übergewichtung von Gas in unserem Portfolio arbeiten», sagte Stern. Sorgen, dass der Konflikt um die Ukraine zu Ausfällen bei russischen Gaslieferungen führen könnte, teilte der Vorstandschef nicht.

Die teilstaatliche OMV gab einen Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Euro für 2021 bekannt – fast zweimal so hoch wie im Vorjahr. Dank höherer Öl- und Gaspreise und gestiegener Gasverkäufe konnte der Umsatz auf 35,56 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden.

Lagos (dpa) *12:33 Uhr – Ölförderschiff explodiert und sinkt vor der Küste Nigerias

Ein Ölförderschiff mit möglicherweise bis zu zwei Millionen Barrel Öl ist vor der Küste des westafrikanischen Nigeria explodiert. Die «Trinity Spirit», mit einer Verarbeitungskapazität von 22.000 Barrel Rohöl pro Tag, sei am frühen Mittwochmorgen im südlichen Bundesstaat Delta State in Flammen aufgegangen und gesunken, teilte die zuständige Firma Shebah Exploration and Production Company Limited (Sepcol) am Donnerstag mit.

Eine Untersuchung der Unfallursache sei eingeleitet worden, sagte Shebah Geschäftsführer Ikemefuna Okafor. Auf dem Schiff habe sich eine Besatzung von zehn Leuten befunden. Todesfälle seien noch nicht gemeldet worden, so Okafor.

Nigeria ist der größte Ölproduzent des Kontinents. Rohöl ist die wichtigste Einnahmequelle des mit gut 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Landes Afrikas. Im Niger Delta kommt es immer wieder zu weitflächiger Ölverschmutzung, teils durch Unfälle und Fahrlässigkeit, aber auch durch Sabotage von Gegnern der Ölindustrie.

Basel (dpa) *07:27 Uhr – Roche wächst 2021 dank starker Diagnostik-Sparte

Der Pharmakonzern Roche ist im Geschäftsjahr 2021 vor allem dank seiner Diagnostics-Sparte gewachsen. Doch auch die Pharmasparte hat die Umsätze in etwa wie erwartet gesteigert. Auf Konzernebene legte der Umsatz von Roche 2021 um 8 Prozent auf 62,8 Milliarden Franken (60,4 Mrd Euro) zu, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum 9 Prozent und lag damit etwas höher als vom Roche-Management in Aussicht gestellt.

Während die Pharmasparte mit 45,0 Milliarden 1 Prozent mehr umsetzte, kletterten die Umsätze der Diagnostics-Division um 29 Prozent auf 17,8 Milliarden Franken. Die Sparte hat mit den zahlreichen Corona-Tests überdurchschnittlich stark von der Pandemie profitiert.

Den Konzerngewinn beziffert Roche auf 14,9 Milliarden Franken nach 15,1 Milliarden im Vorjahr. Das operative Kernergebnis, das Analysten als Richtgröße nutzen, stieg um 2 Prozent. Die ausgewiesenen Zahlen liegen beim Umsatz leicht über, beim operativen Kernergebnis dagegen leicht unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2022 bleibt Roche im Ausblick wie üblich vorsichtig. So strebt der Konzern zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im stabilen bis niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll dabei im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Außerdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

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