Kennzeichnung Neue Richtlinien fordern Änderungen in Kennzeichnungssystemen

Redakteur: Frank Jablonski |

Etiketten sind zwar klein, geben aber detaillierte Informationen über das Produkt, über dessen Entstehung und deren zukünftige Verwendung. Dabei ist das Etikett nur das kleinste Detail an einer umfassenden Kennzeichnungslösung, die ohne durchdachte Software-Systeme nicht denkbar ist.

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Mit der Richtlinien-Änderung in der Türkei und Frankreich mussten in 2009 und 2010 alle Hersteller pharmazeutischer Produkte in diesen Ländern sowie alle Hersteller, die ihre Produkte in diese Länder liefern, ihre Kennzeichnungsausrüstung sowie die Softwareausstattung entsprechend anpassen. (Bild: Bluhm Systeme)
Mit der Richtlinien-Änderung in der Türkei und Frankreich mussten in 2009 und 2010 alle Hersteller pharmazeutischer Produkte in diesen Ländern sowie alle Hersteller, die ihre Produkte in diese Länder liefern, ihre Kennzeichnungsausrüstung sowie die Softwareausstattung entsprechend anpassen. (Bild: Bluhm Systeme)

Ob am Wareneingang der Rohstoffe, am Ende der Produktion oder im weiteren Vertriebsweg: Ein Etikett warnt, informiert oder liefert wertvolle Hinweise zur Prozesskette. Verwechslungen durch unleserliche bzw. nicht mehr vorhandene Codierungen können fatale Folgen haben. Je nach Gebindegröße und -material kommen daher unterschiedlichste Kennzeichnungstechnologien zum Einsatz, die für eine dauerhaft beständige Beschriftung sorgen.

„Bei der Außenlagerung von großen Gebinden ist darauf zu achten, dass die Kennzeichnung entsprechend witterungsbeständig ist“, ergänzt Jürgen Pflieger, Leiter des Marketings bei Domino Deutschland. „Hier ist u.a. bei der Etikettierung dafür Sorge zu tragen, dass das Etikettenmaterial die entsprechenden Anforderungen erfüllt.“

War bis vor wenigen Jahren nur die Pharmaindustrie an ausgefeilten Track- und Trace-Lösungen interessiert, stellt heute auch die Lebensmittelindustrie oder die Chemiebranche diesbezüglich neue Forderungen. „Aus diesem Grund ist die Netzwerkfähigkeit sowie die Möglichkeit der Einbindung in den übergeordneten IT-Datenfluss ein Muss bei modernen Kennzeichnungssystemen, um Fehlkennzeichnungen zu vermeiden und die Rückverfolgbarkeit über die gesamte Lieferkette hinweg gewährleisten zu können“, nennt Pflieger einen entscheidenden Aspekt.

In der Prozessindustrie ergeben sich durch die neuen EU-Verordnungen Reach und GHS, bzw. aus dem daraus folgenden Verordnungsentwurf CLP neue Anforderungen an die Kennzeichnungstechnik. Zum Beispiel entfallen die bisher verwendeten Piktogramme auf dem orangefarbigen Quadrat und die R+S-Sätze (Risiko- und Sicherheitshinweise) zugunsten neuer Symbole in roter Rautenform.

Auf die daraus entstehende Problematik verweist Dirk Prahl, Marketing-Direktor bei Bluhm Systeme: „Vorher konnten die Etiketten mit dem orangefarbigen Quadrat einzeln bis mehrfach vorgedruckt werden. Wurden dann z.B. weniger Gefahrenetiketten benötigt, als bereits mit Raute oder sogar schon Warnsymbol vorgedruckt waren, konnten die überschüssigen Etiketten einfach überdruckt oder ohne Warnzeichen belassen werden.“

Durch die neu geforderten Etiketten mit Symbol in roter Raute ist diese flexible Etikettennutzung nicht mehr möglich. „Zwar fehlen zurzeit diesbezüglich noch konkrete gesetzliche Regelungen, doch soll es angeblich nicht mehr zulässig sein, ungenutzte Rauten oder Flächen zu überdrucken oder freizulassen. Auf diese Weise will man verhindern, dass der Eindruck entsteht, wichtige Gefahr-Symbole seien vergessen oder beschädigt worden“, erklärt Prahl. Deshalb bietet Bluhm-Systeme eine Lösung an, bei der zwei Etikettendrucker hintereinander geschaltet sind, die je nach Bedarf die Raute und das entsprechend Symbol drucken.

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