Staubexplosionen Wie Sie die Gefahr von Staubexplosionen minimieren
Oft ist es nur ein kleiner Auslöser, der jedoch verheerende Wirkungen haben kann. Bereits kleinste Staubexplosionen wirbeln durch die Druckwelle weiteren Staub auf und lösen eine Kettenreaktion aus. Lesen Sie, wie geeignete Schutzmaßnahmen helfen können, diese Gefahr zu minimieren.
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Staubexplosionen sind gefürchtet, schließlich wird häufig nicht nur der unmittelbar betroffene Anlagenteil zerstört, sondern auch nebenstehende Gebäude. In der Schüttgutindustrie ist es daher absolut entscheidend, die vielfältigsten Verarbeitungs- und Verfahrensschritte genau zu berücksichtigen. „Große Gefahr besteht immer noch bei den klassischen Befüll- und Entleerungsvorgängen an Behältern oder Silos sowie beim Transport und der Weiterverarbeitung von Schüttgut. Gefährlich ist zudem, wenn bei der Weiterverarbeitung oder beim Transport eine Abnahme der Korngröße zu erwarten ist“, zählt Joachim Karthe vom Atex-Service bei Bartec auf. „Noch kritischer ist der Zustand zu beurteilen, wenn es sich um Trocknungs- und Heizprozesse handelt oder gleichzeitig mit brennbaren Gasen und Dämpfen zu rechnen ist.“
Darüber hinaus gibt es viele Situationen bzw. typische Vorgänge, die zu Staubexplosionen führen können: Fördern, Mahlen, Mischen und Lagern; Heizen und Trocknen; Schleifen, Schneiden sowie Brennen und Schweißen. In diesem Zusammenhang warnt Karthe insbesondere vor den Zündquellen, wie heiße Oberflächen, statische Elektrizität, mechanisch erzeugte Funken, Glimmnester und elektrische Anlagen.
Gefährliche Kombination
Für eine Staubexplosion müssen die drei folgenden Bedingungen erfüllt sein: Eine Wolke brennbarer Stoffe mit einer Partikelgröße <0,5 mm. Die Konzentration dieser Staubwolke muss zwischen der unteren Explosionsgrenze (UEG) und der oberen Explosionsgrenze (OEG) liegen. Die UEG liegt z.B. für viele Nahrungsmittelstäube zwischen 30 und 60 g/m3, die OEG bei 2 bis 6 kg/m3. Weiter muss Luft-Sauerstoff in ausreichender Menge vorliegen. Dann genügt eine geeignete Zündquelle, z.B. ein elektrischer Funke, der beim Herausziehen eines Steckers aus einer Steckdose entstehen kann, oder eine heiße Oberfläche (z.B. 300 bis 600 °C), um für dramatische Folgen zu sorgen.
„Die größte Gefahr droht von explosiblen Schüttgütern, die zusätzlich auch noch eine elektrische Leitfähigkeit besitzen“, ergänzt Andreas Hennecke bei Pepperl+Fuchs. Diese Stäube können Stromkreise kurzschließen und damit unzulässige Temperaturen oder zündfähige Funken erzeugen. „Die Zündschutzart Eigensicherheit bietet hier die größtmögliche Sicherheit, da sie beides verhindert“, so Hennecke.
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