14. Pumpen-Forum 2016 Warum auch smarte Pumpen Planer und Bediener mit Know-how brauchen
„News to Use“: Fachmedien berichten bevorzugt über neue Produkte und deren Features – das ist sozusagen deren Kern-DNA. Die brandneue Pumpe wird auf dem jährlichen Pumpen-Forum von PROCESS ebenfalls präsentiert – primär geht es aber um die „Experience to Use“: um die Erfahrungen mit bereits installierten Pumpen. Spannend sind stets Antworten auf die Frage: Warum fällt die Pumpe eigentlich aus?
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Wer Pumpen betreibt, muss sich mit mancher Unschärfe abfinden: Bei Werkstoffen wird ein Abtrag von 0,1 mm pro Jahr als „chemisch beständig“ bezeichnet. Eine Gleitringdichtung ist mitnichten dicht, eine Leckage von einem Gramm in der Stunde ist normal. Wer auf die Idee kommt, eine Stopfbuchspackung wirklich fest zu stopfen, muss schon bald mit dem Ausfall der Pumpe rechnen. Eine CIP/SIP-„geeignete“ Pumpe ist nach dem Reinigungslauf keineswegs „hygienisch sauber“. Und auch die „selbstansaugende“ Pumpe sollte in aller Regel mit Medium befüllt sein, bevor sie gestartet wird.
Das waren die Referenten des 14. Pumpen-Forums:
Wie ein roter Faden zog sich die Forderung nach einem gut ausgebildeten Pumpen-Bediener durch die Vorträge und Diskussionen des Pumpen-Forums. Die Realität sieht aber offenbar anders aus – überall werde bei den Betreibern Pumpen-Personal eher heruntergefahren, hieß es. Das ist keine gute Entwicklung, erfordert doch bereits die Auswahl einer geeigneten Pumpe vertieftes Know-how, und das Fördermedium hat dabei ebenso wie die Förderumgebung höchste Priorität.
Prof. Dr.-Ing. Eberhard Schlücker (Lehrstuhl für Prozessmaschinen und Anlagentechnik, Universität Erlangen-Nürnberg, neuer Moderator des Pumpen-Forums) in seiner Eröffnung: „Je komplexer das Medium, desto schwieriger ist die Pumpenauswahl und deren Auslegung!“ Zudem sei zu beachten, in welchem System die Pumpe agieren müsse: „Passt das System nicht zum Fördergut, oder entstehen Wechselwirkungen, sind Schwierigkeiten zu erwarten!“
Andreas Eiletz (EagleBurgmann) beschrieb, dass auch die Gleitringdichtung ein System sein kann – wenn sie gekühlt oder auch beheizt wird, wenn Filter einzusetzen sind usw. Im Plenum kam die Frage auf, wer als Betreiber wohl den vom Hersteller ausgewiesenen „bestimmungsgemäßen Betrieb“ der GLRD kenne?
Impressionen von den Förderprozess-Foren 2016:
Magnetkupplung und feststoffhaltige Medien? Das geht!
Magnetkupplungspumpen verfügen über keine Wellenabdichtung. Die Axialkraft wird über eine permanente magnetische Synchronkupplung (Magnetkupplung) übertragen. Diese dichtungslose Bauweise bietet dort wichtige Vorteile, wo eine Leckage von Flüssigkeiten strikt zu vermeiden ist. Herkömmliche Magnetpumpen gelten allerdings gemeinhin nicht als besonders geeignet zum Fördern feststoffhaltiger Medien.
René Grywnow, Geschäftsführer & Head of Sales der CP Pumpen GmbH mit Sitz in Mannheim, präsentierte eine Magnetkupplungspumpe, die Medien mit einem Feststoffgehalt von bis zu 30 Prozent klaglos akzeptiert. Hintergrund ist das besondere Design dieser Pumpe: Die einteilige, zentral angeordnete Laufradlagerung wird mit der gepumpten Flüssigkeit optimal gespült und gekühlt. Deshalb können auch feststoffbeladene und leicht siedende Flüssigkeiten gefördert werden.
Es handle sich um eine „Konstruktion ohne Gleitlagerträger, mit ausgezeichneter Gleitlagerspülung“, so Grywnow. Das kompakte Design mit geringer Bautiefe prädestiniere CP-Pumpen insbesondere auch für Hochtemperaturanwendungen (Förderung von Schmelzen wie Schwefel, Bitumen etc.): Die kompakte Bauweise sichere kurze Aufheizzeiten und eine sehr gute Wärmeverteilung, vermeide kalte Zonen.
Um auch Medien fördern zu können, die zum Kristallisieren oder Polymerisieren neigen, offeriert das Unternehmen Gleitlager aus unterschiedlichen Materialien, auch mit Beschichtungen.
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