75. Namur Hauptsitzung Stellgeräte stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Namur-Sitzung
Auch die 75. Namur-Hauptsitzung war wieder gut besucht: Circa 550 Anwender trafen sich in Bad Neuenahr, um über die Herausforderungen in der Automatisierung in der Prozessindustrie zu sprechen. Im Mittelpunkt des Treffens stand diesmal das Stellgerät, ohne das kein chemischer Prozess möglich wäre.
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Überall, wo Dinge im Fluss sind, sei es Öle, Gase, Dämpfe oder chemische Substanzen, ist ein Stellungsregler aktiv. Der diesjährige Sponsor war passend ausgewählt – das Frankfurter Unternehmen Samson beschäftigt sich seit über hundert Jahren mit Stellungsreglern. Trotz der langjährigen Tradition: Moderne Stellungsregler müssen sich mit den gleichen Fragestellungen auseinander setzen wie alle Feldgeräte in der Prozessindustrie. Interessanterweise liefert jedoch ein Stellungsregler häufig schon Antworten.
So wurde auf der letztjährigen Namur-Sitzung die Forderung ausgegeben, die PLT-Technik und Verfahrenstechnik stärker zu verzahnen. „Ein digitales Stellungsgerät ist auf der einen Seite ein Feldgerät, auf der anderen Seite besitzt es die mechanische Komponente. Damit ist es eine gelungene Symbiose aus Mechanik und Elektronik, also Mechatronic par excellence“, so Dr. Jörg Kiesbauer, der im Vorstand bei Samson die Forschung und Entwicklung verantwortet. Heutige Stellgeräte sind eine ausbalancierte Kombination aus robuster Mechanik und intelligenter Funktion, bestehend aus optimierten mechanischen Komponenten und smarten Stellungsreglern.
Durchdachtes Engineering
Ein durchgängiges Engineering ist in allen Betrieben der chemischen Industrie gewünscht. Am Stellungsregler sieht man jedoch sehr genau, warum sich Wunsch und Wirklichkeit noch unterscheiden. Ein Stellgerät besteht aus Ventil, meist pneumatischem Antrieb und Anbaugeräten wie z. B. Stellungsregler oder Magnetventil. Durch diese Kombination ergibt sich ein modularer, aber auch komplexer Funktionsbaukasten, der durch Auslegung und geeignete Auswahl der Komponenten Lösungen für fast jede Anforderung liefert.
Acht Bausteine sind nach Dr. Jörg Kiesbauer für ein optimale Regelungslösung nötig: Armatur, Antrieb, Anbaugeräte, also die Komponenten für die Antriebssteuerung und Hilfsenergiebegrenzung, Engineering, Diagnose, PLS-Integration, Plant Asset Management und die Innovation. Diese verschiedenen Aspekte verdeutlichen, dass für eine optimale Auslegung viele Informationen nötig sind. Abgesehen von den Prozess- und Mediumsdaten sind auch Einbauort, Rohrleitung, Umweltaspekte entscheidend. Zertifikate (TA-Luft, SIL, PED), aber auch Detailinformationen über das Regelverhalten, Ventil, Anbaugeräte müssen zudem beachtet werden. Rein rechnerisch ergeben sich drei Milliarden Varianten, wie Dr. Kiesbauer schmunzelnd erwähnte. Auslegungsprogramme, wie das von Samson entwickelte Valve Sizing helfen, die Übersicht zu bewahren.
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