Integriertes Engineering PROCESS-Umfrage zeigt: Anwender sind vom Nutzen integrierter Engineering-Systeme überzeugt

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. Sabine Mühlenkamp / Dr. Jörg Kempf

Selten hat eine Umfrage so ein eindeutiges Votum gegeben wie das Thema „Integriertes Engineering“ – Schwerpunkt der diesjährigen Namur-Hauptsitzung. Obwohl die Umsetzung eines solchen Konzeptes extrem komplex ist, halten viele Anwender das Thema für eines der wichtigsten der Zukunft. Der Beitrag fasst die Ergebnisse der Umfrage, die PROCESS im Vorfeld der Namur-Hauptsitzung durchgeführt hat, zusammen.

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(Bild: Siemens)

Worum geht es eigentlich beim Integrierten Engineering? Heutige Industrieanlagen sind durch eine extrem hohe Komplexität gekennzeichnet. Große Datenmengen müssen nicht nur gemanagt, sondern auch durchgängig von der Planungsphase bis zum Betrieb verfügbar und aktuell sein. Leistungsfähige und “intelligente” Tools für die Integration von Planung, Betrieb und Instandhaltung werden daher als entscheidend für ein ganzheitliches Engineering über den gesamten Produkt- und Anlagenlebenszyklus angesehen.

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So wäre es optimal, wenn alle Prozess- und Anlagendaten nur einmalig eingegeben, nur an einer Stelle gepflegt und während des gesamten Anlagenlebenszyklus systemweit konsistent verwaltet werden müssten. Die Realität ist jedoch eine andere: Bereits bei den Systemen, die mit Automatisierung zu tun haben, besitzt jedes System, ob Leitsystem, Feldgerät, APC, sicherheitsgerichtete SPS oder Energiemanagementsystem, sein eigenes Engineering-System und damit seine eigenen Schnittstellen. Die Folgen sind häufig mühsame Datentransfers von Hand, die fehlerbehaftet sind.

PROCESS-Umfrage: Rege Beteiligung aus den diversen Prozessindustrien

Doch wie sieht die Alternative aus? PROCESS wollte es wissen: Pünktlich im Vorfeld der diesjährigen Namur-Hauptsitzung, die „Integrated Engineering“ zum Schwerpunktthema gekürt hat, haben wir eine Umfrage gestartet, an der sich gut hundert Leser/User aus den diversen Prozessindustrien beteiligt haben.

Die graphische Auswertung aller Ergebnisse der Umfrage haben wir in der Bildergalerie zusammengestellt.

Fast die Hälfte der Befragten arbeitet in der chemischen Industrie, 13 % geben Pharma als Hauptbranche ihres Unternehmens an. Andere Branchen wie Biotechnologie, Lebensmittel, Öl/Gas/Petrochemie, Energie, Wasser/Abwasser liegen unter 10 %.

17 % sind bei Anlagenbetreibern beschäftigt, 28 % bei Herstellern, 9 % bei Systemintegratoren und 13 % bei EPCs (Engineering Procurement Construction – Kontraktoren). Der Großteil der Befragten arbeitet in Großunternehmen (58 % in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, 45 % in solchen mit mindestens 1000 Mitarbeitern). In KMUs (50 bis 499 Mitarbeiter) sind 20 % der Befragten beschäftigt.

Zunächst interessiert natürlich die Frage: Wieviele Engineering-Systeme sind in einem Unternehmen eigentlich im Einsatz? Die Ergebnisse zeigen, dass in gut einem Drittel der Unternehmen mit mehr als fünf Engineering-Systemen gearbeitet wird. Zwar arbeitet nur ein Bruchteil der Befragten mit all diesen Systemen, allerdings muss mehr als ein Drittel der Anwender mit zwei bis fünf verschiedenen Engineering-Systemen jonglieren.

Ganz oben auf der Liste der täglichen Störfeuer stehen die Schnittstellen zu anderen Systemen. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.

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