Quartalszahlen Lanxess bestätigt Prognose für 2020
Im zweiten Quartal 2020 verzeichnete Lanxess wie erwartet deutliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf seine Geschäftsergebnisse. Dennoch erwartet der der Spezialchemie-Konzern für 2020 weiterhin ein Ebitda vor Sondereinflüssen zwischen 800 Millionen und 900 Millionen Euro.
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Köln – Wie erwartet hat auch Lanxess nach dem massiven Einbruch der Weltwirtschaft im zweiten Quartal die Corona-Krise deutlich stärker gespürt als noch in den ersten drei Monaten des Jahres. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank um 20,3 % von 281 Millionen Euro auf 224 Millionen Euro. Damit lag das Ergebnis in der Mitte der im Mai prognostizierten Bandbreite zwischen 200 Millionen Euro und 250 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen blieb mit 15,6 % nahezu stabil, nach 16,3 % im Vorjahresquartal.
Das Geschäft mit verbrauchernahen Schutzprodukten im Segment Consumer Protection entwickelte sich sehr erfreulich, doch die schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie drückte auf das Ergebnis in den anderen drei Segmenten, insbesondere bei Engineering Materials.
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Konzernumbau
Lanxess stößt Geschäft mit organischen Lederchemikalien ab
Im zweiten Quartal 2020 lag der Konzernumsatz mit 1,436 Milliarden Euro um 16,7 % unter dem Wert des Vorjahresquartals von 1,724 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft stieg deutlich von 96 Millionen Euro auf 803 Millionen Euro. Gleichzeitig sanken die Nettofinanzverbindlichkeiten von 1,74 Milliarden Euro auf 929 Millionen Euro. Grund dafür war der Erlös aus dem Verkauf der Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta, den das Unternehmen Ende April abgeschlossen hat. Mit diesem Mittelzufluss hat der Konzern seine solide Bilanz weiter gestärkt: Die Eigenkapitalquote stieg gegenüber dem Jahresende 2019 von 30 auf 37 %.
Im Segment Advanced Intermediates verzeichneten beide Geschäftsbereiche aufgrund der Corona-Pandemie eine schwächere Nachfrage. Der Umsatz sank auch preisbedingt um 19,8 % von 585 Millionen Euro auf 469 Millionen Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen lag mit 100 Millionen Euro um 12,3 % unter dem Vorjahreswert von 114 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen stieg auf erfreuliche 21,3 % nach 19,5 % im Vorjahresquartal.
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Chemiemärkte weltweit
Internationale Chemiebranche: Geprägt von Unternehmenskäufen
Auch im Segment Specialty Additives führte die Corona-Pandemie zu deutlichen Absatzrückgängen, insbesondere aufgrund einer geringeren Nachfrage aus der Automobil-, Luftfahrt- sowie der Öl- und Gasindustrie. Der Umsatz ging um 20,4 % von 506 Millionen Euro auf 403 Millionen Euro zurück. Das Ebitda vor Sondereinflüssen lag mit 63 Millionen Euro um 29,2 % unter dem Vorjahreswert von 89 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen sank von 17,6 auf 15,6 %.
Im Segment Consumer Protection entwickelten sich Umsatz und Ergebnis weiterhin positiv. Das lag insbesondere am starken Geschäft mit Agrochemikalien im Geschäftsbereich Saltigo. Auch die anhaltend gute Nachfrage nach Desinfektionsmitteln im Geschäftsbereich Material Protection Products trug zur Ergebnissteigerung bei. Hinzu kam ein positiver Portfolio-Effekt aus der Akquisition des brasilianischen Biozid-Herstellers Ipel. Der Umsatz stieg um 21,9 % von 247 Millionen Euro auf 301 Millionen Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen lag mit 68 Millionen Euro um 41,7 % über dem Vorjahreswert von 48 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen stieg auf 22,6 % nach 19,4 % im Vorjahr.
Im Segment Engineering Materials war die Coronavirus-Pandemie deutlich zu spüren und führte weiterhin zu einer schwachen Nachfrage aus der Automobilindustrie. Der Umsatz lag auch aufgrund von gesunkenen Preisen mit 244 Millionen Euro um 33,2 % unter dem Vorjahreswert von 365 Millionen Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank um 56,9 % von 65 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge vor Sondereinflüssen lag mit 11,5 % unter dem Wert des Vergleichsquartals von 17,8 %.
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