Comvac 2017 Kompressor 4.0: Die Druckluft-Top-Trends der Comvac 2017

Autor / Redakteur: Dominik Stephan* / Dominik Stephan

Die Druckluft-Top-Trends der Comvac 2017 – Pneumatik auf dem Weg in die Indus­trie-4.0-Ära. Druckluft, die beispiellos flexible Hilfsenergie, will ihr Energiefresser-Image loswerden. Die Mittel dazu sind neu entwickelte Kompressortechnologien und intelligente Steuerung, die die vierte Energie zum idealen Partner der Industrie 4.0 machen. Läutet die Comvac ein neues Druckluft-Zeitalter ein?

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Die Leitmesse der Drucklufttechnik steht 2017 im Zeichen der Effizienz.
Die Leitmesse der Drucklufttechnik steht 2017 im Zeichen der Effizienz.
(Bild: OLIVER@FANTITSCH.DE)

Schnell, kraftvoll, präzise und einfach zu handhaben – diese Stärken machen Druckluft zum konkurrenzlos vielseitigen Helfer der Prozessindustrie. Neben Strom, Gas und Wasser wird das verdichtete Gasgemisch zur „vierten Energie“, ohne die beinahe jede Prozessanlage stillstehen würde. Doch Druckluft ist teuer: Umwandlung und Leckagen sorgen dafür, dass Totalverluste von 30-50 % nicht ungewöhnlich sind.

Das ist nicht nur ein Problem von Altanlagen: Schon bei Neuanschaffungen werden ca. 10 % Verluste einkalkuliert. Entsprechend groß ist das Einsparpotenzial – besonders, da sich Effizienzmaßnahmen meist nach ein bis zwei Jahren amortisieren. Tatsächlich ergab eine Dena-Umfrage, dass ¾ der Firmen bei Hilfsprozessen auf Energiesparmaßnahmen setzen.

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Das fängt beim Kompressor an: So erzielen moderne Elektromotoren immer höhere Wirkungsgrade, während Frequenzumrichter eine Anpassung an die tatsächliche Last ermöglichen. Anstelle eines ungeregelten Kompressors mit fester Drehzahl ständig zwischen Volllast und Leerlauf zu betreiben, wird so nur die Druckluft erzeugt, die auch tatsächlich benötigt wird. „Aus unserer Sicht ist der Einsatz drehzahlgeregelter Kompressoren ein Muss, wenn man Druckluft so energieeffizient wie möglich erzeugen will“, erklärt Jürgen Wisse, Geschäftsbereichsleiter Industriedruckluft bei Atlas Copco.

Adieu, Abwärme!

Damit wollen die Druckluft-Spezialisten auch auf der Comvac 2017 überzeugen: So sollen bei den Schraubenkompressoren GA 90+-160+/GA 110-160 VSD variable Drehzahlregelung und Energierückgewinnung für erhebliche Kosten- und Energieeinsparungen sorgen. Die neuen öleingespritzten Schraubenelemente bieten zudem eine lange Lebensdauer und störungsfreien Betrieb auch bei Umgebungstemperaturen von bis zu 55 °C, wie Atlas Copco betont.

Am anderen Ende des Comvac-Spektrums: Was sich auf der Messe zum Thema Vakuumtechnologie tut:

Auch Ingersoll-Rand hat mit dem Next Generation R-Series einen derartigen Kompressor im Angebot. Bis zu 75 % Kapazitäts-Variabilität bei konstantem Druck ermöglichten Einsparungen bis zu 35 % gegenüber Kompressoren mit fester Drehzahl, so der Hersteller.

Der Motor bringt’s

Kaeser setzt für Schraubenkompressoren ab 30 kW auf Super Premium Efficiency IE4-Motoren, die gegenüber älteren E1-Antrieben einen bis zu 14 % höheren Wirkungsgrad haben. Verbesserte Kompressor-Blöcke halfen zudem, die spezifische Leistung um bis zu 12 % zu erhöhen. Die frequenzgeregelten ASD-Kompressoren werden serienmäßig mit einem Synchronreluktanzmotor ausgerüstet, der im Teillastbereich deutlich geringere Verluste aufweist.

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