Weltrohstoffpreise April 2020 Corona-Krise drückt die Rohstoffpreise weiter
Die Experten der Industriebank IKB beobachten im März sinkende Rohstoffpreise. Die Corona-Krise und mit ihr verbundene wirtschaftliche Auswirkungen drücken auf die internationalen Rohstoffmärkte. Ganze Branchen stehen still und sind vom Shutdown betroffen. Besonders stark betroffen ist der Röhölpreis, der im Sinkflug ist.
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Düsseldorf – Die Weltrohstoffpreise brachen im März auf Dollar-Basis gerechnet um knapp 30 % ein. Trotz einer geringfügigen Aufwertung des Euro zum Dollar fiel der Rückgang in Inlandswährung in etwa der gleichen Größenordnung aus.
Standen bisher die geopolitischen Risiken und deren Auswirkungen auf die Weltkonjunktur im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, verlagerte sich diese nun auf die zu erwartende Länge der Schließung von Produktionseinrichtungen in Europa und in den USA infolge der Coronavirus-Infektionen. So sind z.B. in Deutschland Lieferketten aufgrund von Werkschließungen in Italien und Spanien gestört. Viele Firmen stellen sich derzeit auf Szenarien mit einer Schließung der Produktionsstätten zwischen zwei und drei Monaten ein. Dies reduziert entsprechend die Rohstoffnachfrage.
Besonders pointiert war der Einbruch der Rohölpreise. Die Opec-Konferenz im März war ohne eine Einigung über eine Produktionskürzung aufgrund der nun geringer als ursprünglich zu erwartenden Nachfrage (jetzt wird nur noch ein Bedarf auf Vorjahresniveau gesehen) zu Ende gegangen. Daraufhin kündigte Saudi-Arabien – aber auch Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate – eine Ausweitung ihrer Fördermenge zwecks Gewinnung von Marktanteilen an.
Das jetzige Preisniveau dürfte zu einem weiteren Rückgang der amerikanischen Frackingproduktion führen: Die Anzahl der aktiven Bohrlöcher wurde im Verlauf des März bereits um 60 (das entspricht 10 %) reduziert. Aber auch Russland und einige andere Staaten kommen mit dem aktuellen Preisniveau nicht klar. In der Golfregion lässt sich damit das Niveau der Sozialleistungen nicht erhalten. Bis Ende Juni 2020 sehen die Experten der IKB eine Bewegung des Rohölpreises um die Marke von 35 Dollar je Barrel Brent mit einer Schwankungsbreite von zwölf Dollar. Der Grenzübergangspreis für Erdgas hat noch Abwärtspotenzial.
Für den Wechselkurs des Dollar zum Euro sieht die IKB bis Ende 2020 eine Bewegung um die Marke von 1,10 Dollar je Euro. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2020 erwarten die Experten eine leichte Aufwertung des Euro.
Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden, können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachsehen.
Die Experten der IKB analysieren monatlich die Rohstoffmärkte und PROCESS berichtet. Alle Rohstoffpreise der letzten Jahre und Monate finden Sie auf unserer Rohstoff-Spezialseite: Weltrohstoffpreise im Wandel
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Weltrohstoffpreise März 2020
Coronavirus sorgt für sinkende Rohstoffpreise
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