Sicherheit/Ex-Schutz Antworten auf aktuelle Fragen in der Anlagensicherheit
Wohl kaum ein Feld in der Prozessindustrie besitzt so viele Facetten wie das Thema Sicherheit. Die Bandbreite reicht dabei von der richtigen Beleuchtung bis zur sicheren Einteilung von Ex-Zonen. PROCESS hat die wichtigsten Fragen herausgegriffen und interessante Antworten erhalten.
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Frau Wächter, was hat sich bei der Einteilung der Ex-Zonen geändert?
„Die Einteilung von explosionsgefährdeten Bereichen in Zonen erfolgt in der Petrochemie hauptsächlich nach der BGR 104 und ihrer Beispielsammlung. Neben der aktuellen blauen Beispielsammlung gibt es noch die grüne. Diese wird nicht mehr überarbeitet und ist zum größten Teil in die blaue übergegangen.
Als Beispiel wird ein geschlossener druckloser Behälter mit Toluol im Freien betrachtet, er ist mit Flanschverbindungen mit Dichtleiste und Standardflachdichtung ausgestattet. Da der Flammpunkt des Toluols weit unter der Betriebstemperatur liegt, muss betrachtet werden, ob eine äußere Ex-Zone um den Behälter vorliegt. Gemäß der grünen Beispielsammlung wurde für den Toluol-Behälter eine äußere Ex-Zone 2 definiert.
Im Gegensatz dazu ist es gemäß der blauen möglich, keine Ex-Zone um den Toluol-Behälter festzulegen, da dessen auf Dauer technische Dichtheit durch die Kombination von technischen Maßnahmen mit Wartung und Überwachung ständig gewährleistet wird. Mit dem Einsatz von TA-Luft-konformen Flanschverbindungen ergeben sich weitere Möglichkeiten, die äußere Ex-Zone von Anlagenteilen entfallen zu lassen. Durch die beschriebene Reduzierung der Ex-Zonen ergeben sich ebenso Möglichkeiten hinsichtlich Anlagenerweiterungen in bestehenden Betriebsbereichen, da bis dato ausgewiesene Ex-Bereiche nun unter Umständen keine Ex-Zone mehr aufweisen.“
Tanja Wächter, Process&Safety, PlantIng
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