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Zementwerk in Saudi Arabien Thyssenkrupp verbucht größten Auftrag im Zementbereich

Redakteur: Dr. Jörg Kempf

Im höheren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegt sich der Auftragswert für den Bau von zwei schlüsselfertigen Zementklinkerproduktionslinien in Saudi Arabien. Für Thyssenkrupp ist das Rekord! Auftraggeber ist die Yamama Saudi Cement Company, einer der größten Zementhersteller Saudi Arabiens. Die Inbetriebnahme ist für 2018 geplant. Wir verraten die Details.

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Vorwärmer und Drehofen einer in Betrieb befindlichen Zementproduktionslinie der Yamama Saudi Cement Company mit einer Kapazität von 10.000 Tagestonnen Zementklinker, die durch thyssenkrupp schlüsselfertig gebaut wurde
Vorwärmer und Drehofen einer in Betrieb befindlichen Zementproduktionslinie der Yamama Saudi Cement Company mit einer Kapazität von 10.000 Tagestonnen Zementklinker, die durch thyssenkrupp schlüsselfertig gebaut wurde
(Bild: Thyssenkrupp)

Essen – Die beiden Linien mit einer Gesamtkapazität von 20.000 Tagestonnen Zementklinker werden an einem neuen Standort rund 80 km östlich der Hauptstadt Riyadh errichtet.

Thyssenkrupp Industrial Solutions, der Anlagenbauspezialist des Thyssenkrupp Konzerns, übernimmt als EPC-Partner das Engineering, die Beschaffung und den Bau der schlüsselfertigen Zementklinkerproduktionslinien, inklusive der Lieferung sämtlicher Komponenten von der Rohmaterialaufbereitung über die Klinkerherstellung bis zur Zementverladung sowie Systeme zur Qualitätssteuerung und -überwachung.

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Zu den Hauptkomponenten gehören zwei mobile Primärbrecher für Kalkstein (je 1800 t/h Durchsatz), drei Brecher für Additive (je 500 t/h Durchsatz), zwei Brecher für Korrekturstoffe (je 100 t/h Durchsatz) sowie zwei Rundmischbetten für Kalkstein mit jeweils 80.000 t Lagerkapazität und diverse Additiv-Lager. Für die Zerkleinerung und Lagerung des Rohmaterials kommen vier Rollenmühlen Quadropol QMR2 mit einem Durchsatz von 425 t/h und zwei Homogenisier-Silos mit jeweils 35.000 t Fassungsvermögen zum Einsatz.

Die Ofenlinien bestehen aus 6-stufigen und 2-strängigen Vorwärmern mit Kalzinator Prepol AS-MSC, den Drehrohröfen mit Sinterzonenbrennern PolflameL-VN sowie den Polytrack-Klinkerkühlern. Der Klinker wird in drei Klinkersilos mit je 10.000 t und zwei Klinkerlagern mit je 100.000 t Kapazität zwischengelagert. Vier Combi-Mahlanlagen bestehend aus Gutbett-Walzenmühlen Polycom, Kugelmühlen und Sepol-Sichtern sowie nachgeschalteten Zementkühlern erzeugen je 300 t Zement pro Stunde.

Die Zement-Zwischenlagerung erfolgt in sechs Zementsilos mit bis zu je 25.000 t Lagerkapazität. Dort sind zur Zementloseverladung sechs Pack- und Ladestationen für die Sackverladung angeschlossen. Für die Qualitätsüberwachung und -steuerung werden das Prozessleitsystem Polcid sowie das Laborautomationssystem Polab installiert.

Jens Michael Wegmann, Vorstandsvorsitzender der Business Area Industrial Solutions von Thyssenkrupp: „Unsere Partnerschaft mit Yamama beruht auf einer langen Tradition und reicht bereits mehrere Jahrzehnte zurück. Wir freuen uns sehr, dass Yamama für diesen Großauftrag erneut auf unsere umfassende Erfahrung in der schlüsselfertigen Errichtung von kompletten Zementanlagen weltweit setzt. Mit unseren verlässlichen, hocheffizienten Technologien profitieren wir vom Ausbau der Infrastruktur in vielen Wachstumsregionen und tragen gleichzeitig dazu bei, wertvolle Ressourcen zu schonen.“

Mit Yamama Saudi Cement arbeitet Thyssenkrupp bereits seit den 1960er Jahren zusammen, als das Unternehmen einen ersten Zementdrehofen mit einer Kapazität von 300 Tagestonnen Zement in Auftrag gab. In den darauffolgenden Jahren wurden sechs weitere, immer größere und leistungsfähigere Zementproduktionslinien nebeneinander hinzugefügt.

Erst kürzlich hatte Thyssenkrupp den Auftrag für ein Zementwerk in Kolumbien erhalten:

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