Pharmaindustrie 4.0 Solidaherstellung trifft Digitalisierung

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Wie agile Methoden und digitale Werkzeuge für Pharmahersteller zu entscheidenden Erfolgsfaktoren werden – In Zeiten wie der Corona-Krise zeigt sich, wie schnell Pharmahersteller auf neue Produktionsbedingungen reagieren müssen: Plötzlich ändern sich Verfügbarkeiten und Parameter, müssen Maschinen umgerüstet und Bediener umgeschult werden. Digitale Werkzeuge unterstützen dabei.

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Bedienung per Tablet, auch für die Tablettenpresse bald keine Vision mehr.
Bedienung per Tablet, auch für die Tablettenpresse bald keine Vision mehr.
(Bild: Fette)

Die Frage, wie digitale Tools die Pharmaproduktion verbessern können, ist daher auch ein Kernthema bei Fette Compacting. Ausgehend von den Bedürfnissen der Pharmazeuten entwickelt ein neuer Geschäftsbereich Softwarelösungen für die Fertigung von Solida. Ein besonderer Fokus liegt auf der Effizienzsteigerung der gesamten Produktion, indem Bediener und Wartungstechniker unterstützt sowie Daten intelligent genutzt werden.

Austausch mit den Anwendern im Fokus

Der Name der neuen Geschäftseinheit – OSDi – verbindet die ­Herstellung von Oral Solid Dos- ages mit der Digitalisierung. Das ­„OSDi“-Team nutzt die agilen Methoden von Design Thinking und Lean-Start-up, die den Fokus konsequent auf die Anforderungen der Nutzer legen. Anwender werden von Anfang an in den Entwicklungsprozess einbezogen. „Statt nach langer Tüftelei ein fertiges Produkt zu liefern, gehen wir iterativ vor und stehen in ständigem Austausch mit unseren Anwendern“, erklärt Britta von Selchow, Head of OSDi Digital Solutions by Fette Compacting.

Von Trainings-Apps bis Augmented Reality

Auf dieser Grundlage sind schon einige Digitaltools entstanden. Sie setzen bereits bei der Schulung der Bediener an: mit einer App, in der erfahrene Trainer 3D-animierte, interaktive Lerninhalte für neue Mitarbeiter zur Verfügung stellen. Konkrete Prozesse werden in einem Virtual-Reality-Training eingeübt – ohne die echte Maschine zu blockieren.

Für die Überwachung der Produktion hält „OSDi“ mehrere Anwendungen bereit: Ein Asset Manager bietet einen schnellen Überblick über Maschinen an allen Standorten. Ein spezielles Inter­face ermöglicht den ortsunabhängigen Zugriff auf Echtzeit-Produktionsdaten. Zudem sammelt ein Condition Monitor Produktions- und Maschinendaten, harmonisiert sie und macht sie über eine sichere „OSDi“-Cloud auf mobilen Geräten sichtbar. Die Funktionen des Condition Monitors erweitert nochmals ein Performance Manager, der Messwerte und Meldungen aller angeschlossenen Geräten analysiert und Vorschläge zur Steigerung der Performance liefert.

Schließlich wird auch das Troubleshooting durch die neuen Möglichkeiten effizienter: Mit einem smarten Guide können Bediener häufige Fehler nach Anleitung von technischen Experten beheben. Sollte das noch nicht ausreichen, bietet ein Smart-Remote-Tool persönliche Chats und Videokonferenzen mit Experten. Hier kommt eine Augmented-Reality-Funktion zum Einsatz, um über visuelle Zeigetools die Präzision zu erhöhen.

Von den acht Apps können Anwender ab sofort Gebrauch machen – und im Sinne agiler Methoden eigene Vorstellungen einbringen.

* E-Mail-Kontakt zu Fette Compacting in Schwarzenbek: bselchow@fette-compacting.com

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