Rohstoffnachfrage bleibt eher verhalten

Rohstoffpreise Juni 2013 Rohstoffnachfrage bleibt eher verhalten

12.06.2013Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Wie jeden Monat fasst PROCESS die aktuellen Rohstoffpreise zusammen und veranschaulicht im Artikel sowie in der Bildergalerie mit Texten und Grafiken die Entwicklungen auf dem Rohstoff-Weltmarkt. Die IKB Deutsche Industriebank beobachtet stabile Rohstoffpreise und bewertete die Trends für den kommenden Monat.

Anbieter zum Thema

IKB Deutsche Industriebank AG

Allgemeine Tendenzen bei den Rohstoffpreisen im Juni: Verhaltenes Nachfragewachstum führt zu relativ stabilen Preisen.
(Quellen: HWWI; Deutsche Bundesbank)

Düsseldorf – Die Weltrohstoffpreise sind im Verlauf des Mai 2013 auf Dollar-Basis stabil geblieben (+0,3 % Zuwachs). Auf Euro-Basis kam es infolge einer leichten Abwertung des Euro zu einem geringen Anstieg (+0,6 %). In den nächsten drei Monaten erwartet die IKB Deutsche Industriebank für den Euro-Wechselkurs eine Bewegung um 1,30 US-$/€. Gegen Ende 2013 dürfte der Euro fester notieren, sofern die Wirtschaft in der Euro-Zone beginnt, sich im Verlauf des Jahres zu erholen.

Die Grafiken in der Bildergalerie beschreiben die Entwicklungen für einzelne Rohstoffe. Die IKB weist explizit darauf hin, dass es bei metallischen Rohstoffen, abweichenden Legierungen sowie anderen Kunststoffsorten zu anderen Preisbewegungen kommen kann. Zudem beobachtet die Industriebank bei einigen Rohstoffarten größere regionale Preisabweichungen.

Bildergalerie

Die Weltstahlproduktion legte bis Ende April 2013 um rd. 2 % zu. Im Gesamtjahr sieht die IKB ein weiteres Wachstum, sodass ein Rekordausstoß von gut 1,6 Mrd. t Rohstahl zu erwarten ist. Der Zuwachs erfolgt primär in Asien: China dürfte rd. 780 t Rohstahl erzeugen. Dagegen ist die Belebung in den USA zum Ende gekommen. Innerhalb Europas könnte Deutschland gegen den Trend leicht zulegen, wird jedoch nicht seinen Einbruch von 2012 voll kompensieren. Für das Gesamtjahr erwartet die Industriebank jedoch eine Tonnage von bis zu 44 Mio. t. Weltweit wird der Anstieg weiter von der Automobilproduktion, dem Kraftwerksbau sowie internationalen Infrastrukturprojektengetragen. Erst die etwas kräftigere konjunkturelle Belebung im Jahr 2014 wird die Nachfrage in Europa anziehen lassen.

Im Mai 2013 gaben die Schrottpreisen erneut nach, nachdem diese schon in den letzten Monaten abbröckelten. Hauptgrund war die schwache Exporttätigkeit. So verzeichnete die Türkei bis Ende April eine sinkende Stahlerzeugung, allerdings soll wieder Bedarf an Schrotteinfuhren bestehen. Auch die italienischen Stahlhersteller importieren aufgrund der um ein Sechstel gesunkenen Stahlerzeugung ihre Zukäufe. Im Inland ist vor allem das Orderverhalten der baunahen Stahlproduzenten schwach. Auf der Angebotsseite zieht der Schrottanfall nur leicht an. Insgesamt ist der Markt gut balanciert. Die IKB erwartet nach der Sommerpause der südeuropäischen Stahlwerke jedoch einen Preisanstieg um bis zu 8 %.

Die Weltstahlpreise haben im Mai 2013 erneut nachgegeben. Die Preise für Warmbreitband sanken um knapp 3 %. Innerhalb Europas zeigte sich ein sehr differenziertes Bild: Bei Bewehrungsstahl stiegen die Preise wohl infolge der Produktionskürzungen um bis zu 2,5 %. Bei Warmbreitband mussten Rückgänge um über 3 % hingenommen werden. Die Spotmarktpreise für Eisenerz gaben ebenfalls nach: im Monatsdurchschnitt betrug der Rückgang 14 US-$. Damit liegen diese wieder um denWert vom Jahresende 2012. Bei den Weltstahlpreisen ergibt sich im dritten Quartal ein Anstiegspotenzial von bis zu 7 %. Im Verlauf des dritten Quartals 2013 erwartet die IKB in Europa leichte Preisanhebungen (bis 3 %), hauptsächlich getragen von Flachprodukten (bis 5 %).

Trotz eines Anstiegs der Edelstahlnachfrage um gut 5 % im Jahr 2012 hat es bei Nickel einen erneuten Angebotsüberschuss gegeben. Auch für das laufende Jahr sieht die IKB einen erneuten Angebotsüberschuss, der jedoch leicht unter Vorjahresniveau liegen könnte. China wird nochmals seine Produktion auf Basis von primär indonesischem Nickel Pig Iron (NPI: Erze mit geringem Nickelgehalt) ausweiten. Dies lässt jetzt schon zumindest für 2014 einen weiteren Angebotsüberschuss erwarten. Die Lagerbestände an der LME stiegen seit Jahresbeginn weiter an und liegen mit rd. 180.000 t auf einemsehr hohen Niveau. Dies entspricht über 10 % des weltweiten Jahresbedarfs. Die Industriebank erwartet daher in den nächsten drei Monaten Notierungen in einem Band von 3.000 US-$ je t um 15.000 US-$ je t.

Bildergalerie mit 31 Bildern

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Rohstoffpreisen, -Lagerbeständen und der Rohstoffproduktion weltweit können Sie den Grafiken in der Bildergalerie und deren Untertexten entnehmen.Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachschauen.

Rückblick:

Rohstoffpreise Mai – Konjunktursorgen drücken Rohstoffpreise

Rohstoffpreise April – Rohstoffpreise unter Druck

Rohstoffpreise März – Rohstoffpreise stabilisieren sich

(ID:40031630)