Sicherheitsschränke Neunzig Minuten Sicherheit – Richtiger Betrieb von Sicherheitsschränken

Autor / Redakteur: Marc Platthaus / Dipl.-Medienwirt (FH) Matthias Back |

Was Anwender im Bereich von Sicherheitsschränken von der Zusammenarbeit zwischen VWR und Düperthal haben, beschreiben Christian Völk und Frank Krebs im Interview mit unserem Schwesterportal LABORPRAXIS (LP). Das Gespräch führte LP-Chefredakteur Marc Platthaus.

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„Bei unseren Schränken geht es nicht um Normerfüllung. Wir versuchen überall besser als die Norm zu sein.“ Christian Völk, Marketingleiter bei Düperthal.
„Bei unseren Schränken geht es nicht um Normerfüllung. Wir versuchen überall besser als die Norm zu sein.“ Christian Völk, Marketingleiter bei Düperthal.
(Bild: LABORPRAXIS)

LP: Herr Völk, welchen Kriterien muss ein Sicherheitsschrank zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in Deutschland entsprechen und welche Normen sind hier wichtig?

Christian Völk: Grundsätzlich gibt es die Produktnorm DIN 14470 Teil 1 für Lösemittelschränke. Schränke, die in Deutschland betrieben werden, müssen nach dieser Norm produziert und geprüft werden. In dieser Norm wird z.B. eine Feuerbeständigkeit von 90 Minuten definiert. Andere Vorgaben sind beispielsweise vorbereitete Lüftungsanschlüsse. Obwohl es nicht vorgeschrieben ist, einen Schrank an eine zentrale Lüftung anzuschließen, raten wir den Anwendern aber dazu, Lösemittelschränke an eine externe Lüftung zu koppeln. Dies führt zu einem Gewinn an Sicherheit, wenn potenziell brennbare Dämpfe nicht in die Laborumgebung gelangen, sondern direkt abgeführt werden.

LP: Wenn es diese Vorgaben der Norm gibt, wie unterscheiden sich die Schränke der Hersteller voneinander?

Völk: Die Abführung der Lösemitteldämpfe ist hier ein gutes Beispiel. In der Norm ist beschrieben, dass die Lüftung direkt oberhalb der Bodenauffangwanne im Fuß des Schrankes wirksam sein muss. Sicherheitsschränke haben jedoch mehrere Stellebenen in denen sich Lösemittel-Dämpfe sammeln könnten. Entsprechend haben Düperthal-Schränke in jeder Schrankebene Ab- und Zuluftöffnungen um eine optimale Belüftung zu gewährleisten. Außerdem gibt es neben den Vorgaben, die erfüllt werden müssen, natürlich auch freiwillige Prüfungen, denen sich die Hersteller unterziehen können. So lassen wir unsere Sicherheitsschränke seit 2006 zusätzlich nach der Labormöbelnorm DIN EN 14727 prüfen.

LP: Was bringt das für den Anwender?

Völk: Diese Prüfung zielt vor allem auf eine Nachhaltigkeit der Systeme ab, so müssen die Schränke beispielsweise 50 000 Türöffnungszyklen überstehen. Und auch hier tun wir wieder ein bisschen mehr: Unsere Schränke werden freiwillig auf 80 000 Zyklen geprüft, was selbstverständlich der Lebensdauer des Schrankes zugute kommt. Mittlerweile müssen übrigens alle Hersteller ihre Schränke zumindest nach der Labormöbelnorm prüfen lassen, um die GS-Zertifizierung aufrecht zu erhalten.

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