Leitfähigkeitsmesszelle Neue Vier-Elektroden-Leitfähigkeitsmesszelle für Reinigungsprozesse in der Pharmaindustrie
Die wichtigste Messgröße im CIP-Reinigungsprozess ist die Leitfähigkeit. Gängige Kontrollverfahren basieren auf Zwei-Elektroden- oder induktiver Messtechnik. Lesen Sie, wie sich dank Vier-Elektroden-Technik Anschaffungs-, Validierungs- und Wartungskosten reduzieren lassen.
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Die CIP (Cleaning-in-Place)-Reinigung zählt in Pharmaanlagen zu den Standard-Reinigungsmethoden. Insbesondere bei der Herstellung flüssiger oder pastöser Wirkstoffe ist sie ein Muss. Im typischen CIP-Prozess werden die Rohrsysteme mit Lauge und Säure gereinigt und anschließend – je nach Anwendung – mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert, bevor im letzten Schritt mit Reinwasser gespült wird. Sind in der Anlage keine Laugen- oder Säurereste mehr vorhanden, ist die Reinigung abgeschlossen. Dies wird über die Messung der Leitfähigkeit zuverlässig festgestellt.
Der Unterschied zur herkömmlichen CIP-Reinigung besteht im Pharmabereich im Spülen (Rinse-Prozess) mit Reinwasser, das eine Leitfähigkeit von etwa 1 µS/cm aufweist. In diesem niedrigen Messbereich arbeitet ein normalerweise für die CIP-Reinigung eingesetztes induktives Messsystem nicht mehr sicher. Zusätzlich zur induktiven Messung ist daher noch eine konduktive Messung nötig, um die Leitfähigkeit verlässlich bestimmen zu können. Daraus resultieren erhöhte Anschaffungs-, Validierungs- und Wartungskosten.
Die Vier-Elektroden-Technik
Der große Vorteil der Vier-Elektroden-Technik liegt darin, dass mit nur einer Messzelle ein sehr großer Leitfähigkeitsmessbereich von einigen µS/cm bis zu mS/cm abgedeckt wird. Die konduktiven Vier-Elektroden-Leitfähigkeitsmesszellen Jumo tecLine Lf-4P besitzen zwei Elektrodenpaare. Am äußeren Elektrodenpaar (siehe Bild Messprinzip, gelb dargestellt) legt der Messumformer (z.B. Jumo Aquis 500 CR – Messumformer/Regler für Leitfähigkeit) einen Wechselstrom an. An den inneren Elektroden (blau) fällt – abhängig von der Leitfähigkeit des Messstoffes – eine Spannung an.
Der angeschlossene Messumformer erfasst die Spannung und berechnet daraus in Verbindung mit dem vorgegebenen Strom den Wert der elektrolytischen Leitfähigkeit. Funktionsbedingt sind Speisung und Messung getrennt. Gegenüber der herkömmlichen Zwei-Elektroden-Messtechnik treten Polarisationseffekte in den Hintergrund, und Zuleitungswiderstände werden prinzipbedingt weitgehend kompensiert. „Auch durch Verschmutzungen oder Beläge verfälschte Messergebnisse verringern sich dank der Vier-Elektroden-Technik, was zu verlässlicheren, qualitativ hochwertigeren Ergebnissen führt“, betont Dipl.-Ing. Christina Hoffmann, Branchenmanagerin Pharma & Food bei Jumo.
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