Getränkeabfüllung Neue Abfüllmethoden treiben die Hygieneanforderungen bei der Getränkeabfüllung in die Höhe

Autor / Redakteur: Anke Geipel-Kern / Anke Geipel-Kern

Bionade, Bananenweizen oder Pils mit Grapefruitgeschmack gefällig? Mischen ist in, und das fordert sowohl die Hersteller der Abfüllmaschinen als auch die Messgerätehersteller, deren Komponenten im Abfüllprozess eine wichtige Rolle spielen.

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Mit der neu entwickelten Plattform-Lösung Innofill Glass will KHS eine neue Ära bei Abfüllmaschinen für Glasflaschen einläuten. (Bild KHS)
Mit der neu entwickelten Plattform-Lösung Innofill Glass will KHS eine neue Ära bei Abfüllmaschinen für Glasflaschen einläuten. (Bild KHS)

Wenn der Bierverbrauch des Oktoberfestes als Barometer für die Entwicklung der Getränkeindustrie gelten würde, dann bräuchte sich die Branche ganz sicher keine Sorgen zu machen. Denn insgesamt sinkt der Bierkonsum der Deutschen zwar, aber dafür konsumieren die Wies’n-Besucher Jahr für Jahr mehr. In diesem Jahr schenkten die Wirte 7,5 Millionen Maß aus und erreichten damit einen neuen Rekord.

Doch natürlich ist nicht allein die Ausschankmenge des Oktoberfestes für die gute Stimmung in der Getränkeindustrie verantwortlich, sondern es sind vor allem die Umsatzzahlen, die nach dem Einbruch 2009 wieder zu klettern beginnen.

Insgesamt künden die vom Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) veröffentlichten Zahlen rosige Zeiten. Das Produktionsvolumen für Verpackungsmaschinen nahm nämlich im letzten Jahr um 7,4 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro zu.

Der Bereich Getränkeverpackungsmaschinen trug dazu überproportional mit fast 15 Prozent bei, berichtet der Verband und verweist auf den Export als Haupttreiber. Wichtige Märkte sind wie in anderen Branchen auch hier die BRIC-Staaten, was vor allem die Hersteller und Abfüller von Softdrinks freut. Vereinten sie um die Jahrtausendwende gerade einmal zwölf Prozent des globalen Absatzes an alkoholfreien Getränken für sich, stieg der Anteil bis 2010 bereits auf mehr als 20 Prozent. Bis 2015 prognositizieren die Experten von Canadean nochmal ein Plus auf bis zu 25 Prozent.

Brasilianische Megaanlage

Krones profitiert vom Durst der Brasilianer, die 30 Prozent des lateinamerikanischen Einkaufsvolumens an alkoholfreien Getränken auf sich vereinen. Die Ingenieure nehmen gerade einen Füller in Brasilien in Betrieb – den größten, den das Unternehmen jemals gebaut hat. Bis zu 78 000 Liter Getränke pro Stunde kann der Modulfill abfüllen. Eingesetzt wird der Gigant zur Abfüllung von Coca-Cola Produkten in 2-Liter-, 2,25-Liter-, 2,50-Liter und 2,75-Liter-Behältern mit entsprechenden Leistungen von 37 000 bis 28 000 Flaschen pro Stunde. Die Abfüllanlage ist außerdem vorbereitet, um in Zukunft eine 3-Liter-Flasche mit einer Abfüllleistung von 26 000 Flaschen pro Stunde zu verarbeiten. Der mit einem Reinraum ausgestattete Modulfill ist eingebettet in eine Hochleistungs-Komplettanlage, die ebenfalls nach dem neuesten Stand der Technik konfiguriert ist.

Wenn auch solche Größenordnungen in der Getränkeabfüllung nicht die Regel sind, steht das Projekt stellvertretend für einen bereits seit langem sichtbaren Trend in der Getränkeabfüllung. Es gibt immer weniger kleine, regionale Betriebe, große Konzerne dominieren den Markt und das wirkt sich proportional auf die Chargengrößen aus, die in den Abfüllstraßen verarbeitet werden.

Doch nicht nur Ausbringgrößen und Geschwindigkeiten steigern sich, auch technisch hat sich in den letzten Jahren viel getan. Das ist zum einen dem Trend zur PET-Flasche geschuldet und zum anderen den immer neuen Kreationen der Getränkebranche, die in schneller Folge Mischgetränke auf den Markt werfen.

So ist es längst schon keine Seltenheit mehr, dass beispielsweise Erfrischungsgetränkeunternehmen neben klassischen Limonaden, Mineralwasser-, Wellness-, Energy- und Sportgetränken auch Bier- oder Weinmischgetränke herstellen. Oder dass Brauereien, wie etwa die Bitburger Brauerei nicht nur die diversen Biersorten, sondern auch Cola produzieren. Um dem veränderten Produktionsverhalten Rechnung zu tragen, hat KHS bereits 2009 ein bereits bestehendes Dosier- und Ausmischsystem weiterentwickelt, das unter dem Namen Innopro Paramix C vermarktet wird. Die Dosier- und Mischanlage kombiniert drei Komponenten und unterstützt den wichtigen Prozess der Wasserentgasung durch liegende Tanks. Dank der höheren Austauschfläche kann der im Wasser enthaltene Sauerstoff besser entweichen, wodurch der Füllvorgang ruhiger abläuft.

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