Carbo-V-Technologie Linde und Forest Btl unterzeichnen Vereinbarung für Carbo-V-Technologie

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Linde Engineering Dresden hat mit dem finnischen Unternehmen Forest Btl Oy eine Lizenzvereinbarung zur Nutzung der Biomasse-Vergasungstechnologie Carbo-V unterzeichnet. Die Technologie soll in einer neuen Biomass-to-Liquid (Btl)-Anlage in Kemi in Nordfinnland zum Einsatz kommen. Mit der kommerziellen Produktion von Biodiesel und Naphtha soll voraussichtlich Ende 2016 begonnen werden.

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Die Btl-Anlage von Forest Btl Oy soll rund 130 000 Tonnen Biodiesel und Naphta produzieren.
Die Btl-Anlage von Forest Btl Oy soll rund 130 000 Tonnen Biodiesel und Naphta produzieren.
(Bild: Linde)

München – Seit letzten Jahr hat Linde Engineering Dresden die Carbo-V Technologie in das Unternehmensportfolio integriert. Jetzt hat Linde mit den finnischen Unternehmen Forest Btl Oy eine Lizenzvereinbarung zur Nutzung der Biomasse-Vergasungstechnologie unterzeichnet. Die BtL-Anlage wird eine Kapazität von 480 MW erreichen und jährlich rund 130 000 t Biodiesel und Naphtha produzieren. Dafür werden 1,5 Millionen t Holz benötigt – ein Rohstoff der zweiten Generation, der nicht mit der Nahrungsmittelproduktion konkurriert.

„Forest Btl hat sich für die Carbo-V-Technologie entschieden, weil es damit möglich ist, kommerziell erhältliche trockene Holzspäne direkt zu verwenden“, sagt Sven Petersen, Vice President Carbon and Energy Solutions von Linde Engineering Dresden. „Im Vergleich zu anderen Technologien hat das Verfahren einen sehr hohen Wirkungsgrad, bezogen auf den eingesetzten Kohlenstoff zum Synthesegas. Zudem ist die Qualität der Synthesegase extrem hoch“, sagt Mikko Kara, Chief Executive Officer von Forest Btl Oy.

Zusätzlich zur Lizenz umfasst der Vertrag auch die Entwicklung des Process Design Package (PDP) für die Vergasung. Weitere Services wie Front-End Engineering Design (FEED) für die Vergasung sowie für die Shift-Reaktion und die Gasreinigung sind vordefiniert.

Das Projekt wird teilweise über das NER300-Programm der EU für zukunftsweisende, kohlenstoffarme Technologien finanziert. Im Rahmen dieses Programms werden innovative Projekte für erneuerbare Energien, Netzintegrationsprojekte sowie bis zu zwölf CCS-Projekte gefördert.

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