Coating Kontinuierlich getaktete Coating-Anlage für Filmcoating und Zuckerdragierung

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Viele Hersteller wollen ihre Produkte in kontinuierlichen Maschinen in einem Arbeitsgang herstellen. Aus den Erfahrungen mit den konventionellen diskontinuierlichen und kontinuierlichen Maschinen entstand eine neue Generation von Anlagen. Die kontinuierlich getaktete Coating-Anlage vereint die Vorteile beider Systeme.

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Konventionelle kontinuierliche Coating-Anlagen haben das Problem, dass nur sehr kurze Prozesse mit großen Ungenauigkeiten durchgeführt werden können. Die möglichen Überzugsdicken auf das Dragiergut in diesen Anlagen sind nur sehr gering, da die Prozesszeiten durch die maximale Länge der Anlage begrenzt sind und sich nur einfache Vorstufenprozesse realisieren lassen. Aus diesem Grund werden nach einer solchen kontinuierlichen Anlage meistens Batch-Verfahren eingesetzt, um die Produkte mit der endgültigen Schicht zu überziehen. Nachteile dabei sind, dass viele Belade- und Entladeprozesse notwendig sind und das Produkt starken mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Da sensible Produkte empfindlich auf zu großen Produktdruck durch hohe Produktbetttiefen reagieren, wird zudem häufig ein relativ kleiner Batch-Coater verwendet.

Diese Nachteile wollte man bei der Neuentwicklung der kontinuierlich getakteten Coating-Anlage (Driaconti-T) vermeiden, um gleichzeitig die Vorteile des kontinuierlichen und des Batch-Verfahrens in einem Anlagentyp zu vereinen. „Wir wollten unter anderem die Anforderungen der Pharmahersteller erfüllen, die Standardmedikamente und ‚OTC‘ in großen Chargen herstellen“, beschreibt Bernd Grabherr, Technischer Leiter bei Driam Anlagenbau in Eriskirch, die Ausgangssituation und verweist auf verwandte Verfahren. „In der Granulierung ist eine ähnliche Entwicklung im Gang und das Verpressen geschieht bereits kontinuierlich.“

Technisch wurde dies so umgesetzt, dass die Einlagen kontinuierlich durch eine in einzelne Kammern unterteilte Coating-Trommel transportiert werden. Der Effekt: Die Dragees werden eine definierte Zeit in der Kammer festgehalten und nach dem Prozessschritt, z.B. dem Besprühen mit einer Film- oder Zuckerlösung, in die nächste Kammer transportiert. Das Produkt aus Kammer 1 gelangt in Kammer 2, das aus Kammer 2 in Kammer 3 usw. So erfährt jeder Kern eine qualitativ und quantitativ definierte Verarbeitung und es entsteht eine Kombinationsmaschine mit den Vorteilen eines kontinuierlichen und diskontinuierlichen Coaters.

Diese Anlagen werden prozessspezifisch dimensioniert, um alle Anforderungen an ein Produkt optimal zu erfüllen. Die Basis für die Auslegung einer neuen Maschine sind in der Regel ausgiebige Versuche auf einer Technikumsanlage, die eine Testproduktion im Originalmaßstab zulässt.

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