Zero Liquid Discharge (ZLD) Ist die abwasserfreie Produktion möglich – und sinnvoll?
Zero Liquid Discharge (ZLD), die abwasserfreie Produktion, ist in jeder Hinsicht teuer, im apparativen Aufwand ebenso wie bei den Betriebskosten. Wassersparen müssen wir in Deutschland zwar nicht, dennoch ist ZLD auch bei uns interessant. Vor allem ist die ZLD-Technologie natürlich für aride Regionen außerhalb Europas von Interesse.
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Das Bild ging um die Welt: Bill Gates trinkt aus einem Glas Wasser, das er gerade aus einer Abwasseraufbereitungsanlage gezapft hat. „Das ist so gut wie jedes Wasser aus der Flasche“, wird er zitiert. Ist damit ein weltweites Problem gelöst? Gemach, das könne noch einige Jahre dauern, bis das Verfahren zur Serienreife gebracht sei, ist zu hören. Doch klar ist: Verfahrenstechnisch ist es möglich, unerwünschte Bestandteile aus praktisch jedem Wasser zu eliminieren. Geht das auch bis zur „Null“? Ist eine ZLD-Produktion möglich – und wenn ja: sinnvoll?
Auf einem Infotag der Dechema Anfang Dezember vergangenen Jahres präsentierten Referenten den aktuellen Stand zu diesem Thema – und offenbarten dabei, dass es durchaus unterschiedliche Herangehensweisen und Interpretationen gibt.
Argumente für Zero Liquid Discharge
In der Regel stelle die Begrenzung der Frischwassermenge aufgrund behördlicher Vorgaben und/oder mangelhafter Verfügbarkeit die Triebkraft für ZLD-Anforderungen dar. Darüber hinaus sei zu erkennen, dass die Ressourcengewinnung durch ZLD eine immer wichtigere Rolle spielen werde.
Dr. Elmar Rother (Evonik Industries) beschreibt die typischen Abwasserquellen in der chemischen Industrie so: Das reiche vom Wasser in Roh- und Hilfsstoffen (z.B. verdünnte Säuren und Laugen, wässrige polare Lösungsmittel) über kondensierten Dampf (z.B. kondensierte Brüden aus Produkttrocknung, Kondensat aus thermischer Brüdenkompression) bis hin zu Abluftwäschern für organische und insbesondere anorganische Stoffe. Hinzu kommen diverse Spül- und Reinigungsprozesse sowie die Abschlämmung von Kühlkreisläufen.
Diese Aufstellung macht deutlich: Die Wasserverfügbarkeit und die Abwassersituation zählen zu den wesentlichen Standortfaktoren der Industrie.
Was Zero Liquid Discharge für Betriebe in der Praxis bedeuten könnte, lesen Sie auf der nächsten Seite.
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