Ex-geschützte LED-Beleuchtung Dauerbrenner für den Reinraum

Autor / Redakteur: Rico Schulz* / Wolfgang Ernhofer

Auch für Reinräume mit Ex-Schutz-Einstufung gibt es die sparsame und effiziente LED-Beleuchtung. LEDs sind langlebig und wartungsarm. Vorteile, die jedoch für Reinraumbetreiber, die mit explosiven Materialien hantieren, bisher nicht nutzbar waren. Es gab bis dato keine LEDs für Ex-Bereiche im Reinraum. Diese Lücke hat nun der Ex-Schutz-Experte R. Stahl gefüllt.

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Mit einer Leuchtdauer von 100 000 Stunden sind LEDs wartungsarm und damit ideal für den Reinraum.
Mit einer Leuchtdauer von 100 000 Stunden sind LEDs wartungsarm und damit ideal für den Reinraum.
(Bilder: R. Stahl)

Die Vorteile moderner LED-Technik stechen besonders dort hervor, wo Leuchten im Dauerbetrieb eingesetzt werden und ihre Wartung und Reparatur großen Aufwand verursachen. Gerade in Reinräumen sind deshalb Beleuchtungslösungen mit hoher Effizienz und langer Lebensdauer gefragt. Für Ex-Bereiche, in denen zudem noch besondere Schutz-Auflagen gelten, fehlte es bisher jedoch an geeigneten LED-Leuchten. Als erster Anbieter verspricht der Ex-Schutz-Experte R. Stahl Abhilfe. Im Weimarer Leuchtenwerk werden zukünftig auch Geräteserien für den Einsatz in diesem hochsensiblen Umfeld entwickelt.

Sektorspezifische Reinraum-Richtlinien

In der Pharmazie und Lebensmittelindustrie, aber auch in der Halbleitertechnologie, Feinmechanik oder Optik werden Produktionsprozesse unter Reinraumbedingungen durchgeführt, da schon kleinste Verunreinigungen die Erzeugnisse unbrauchbar machen können.

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Abhängig von Branche und Standort gelten unterschiedliche Normen und Richtlinien für die erforderliche Reinraumtechnik. Die internationale, in Deutschland als EN ISO 14644 1 übernommene Norm, orientiert sich am abgelösten US-Standard 209E zur Reinraumklassifizierung und ist insbesondere für die Halbleiter- und Raumfahrttechnik maßgebend. Die Norm untergliedert den Reinheitsgrad anhand von Konzentration und Größe gemessener Partikel in neun Reinraumklassen von ISO 1 bis ISO 9.

Im Bereich der Lebensmitteltechnik, aber auch für Pharmazie, Optik oder Medizin gilt deutschlandweit die VDI 2083. Als dritte Richtlinie hat sich der 1962 von der US-Behörde FDA eingeführte Leitfaden zur Good Manufacturing Practice (GMP) etabliert. Verschiedene Institutionen, darunter auch die Europäische Kommission, haben dieses Regelwerk zur Qualitätssicherung von Produktionsabläufen und -umgebungen aufgegriffen.

Für sterile Prozesse in der pharmazeutischen Industrie ist eine Einteilung entlang der nach GMP definierten Reinraumklassen A bis D üblich. Die einzelnen Klassen legen Grenzwerte für die mikrobiologische Überwachung und die Belastung mit Partikelgrößen über 0,5 und 5 µm sowohl im Ruhe- als auch im Betriebszustand fest.

Lese-Tipp der Redaktion Die Auswahl an Industrie-Tablets ist mittlerweile groß. Doch wenn das Mobile Device über ein Ex-Zertifikat verfügen soll, beschränkt sich das Angebot auf wenige Anbieter. PROCESS hilft Ihnen bei der Suche.

Höhere Anforderungen durch Ex-Schutz

Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass vor allem im Pharma- und Chemiesektor einige der verarbeiteten Substanzen in Reaktion mit dem Luftsauerstoff eine explosionsfähige Atmosphäre bilden können. Obschon im Regelbetrieb die meisten Prozesse in geschlossenen Apparaturen stattfinden, lässt sich das Explosionsrisiko bei einzelnen Arbeitsschritten wie der Abfüllung, aber auch bei Probe-, Wartungs- oder Reinigungsläufen nicht ausschließen.

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