Die Chemie braucht Energie – heute mehr denn je. Von zwei Seiten unter Druck sichert sich der Spezialchemiekonzern Evonik schon einmal große Anteile der Ausbeute eines geplanten Nordsee-Windparks.
Windkraft auf See: Offshore-Windkraft hat eine deutlich höhere Auslastung. So erzielte der erste kommerzielle deutsche Offshore-Park Alpha Ventus im ersten Betriebsjahr mit knapp 4500 Volllaststunden fast dreimal so viele Volllaststunden wie durchschnittliche Windenergieanlagen an Land.
(Bild: www.otzipka.de)
Das Essener Spezialchemieunternehmen Evonik schließt einen langfristigen Stromabnahmevertrag mit EnBW ab. Dieses sogenannte Power Purchase Agreement (PPA) sichert der Chemie fünfzehn Jahre lang 100 MW Windstrom aus einem geplanten Offshore-Windpark in der Nordsee.
Diese Energiemenge könnte ausreichen, rund ein Viertel des europäischen Strombedarf der Essener zu decken, so Firmensprecher. Schwankungen die naturgemäß durch fluktuierende Windenergie-Einspeisung, die der konstant benötigten Versorgung in der Chemieproduktion gegenüberstehen, sollen über ein eigenes Bilanzkreismanagement ausgeglichen werde.
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Die Chemie braucht Energie: Die Branche setzt, zumindest in Deutschland, sehr stark auf Erdgas. Dazu kommen immer strengere Klimaziele und Regulatorien: „Gemeinsam mit EnBW beschleunigen wir die Umsetzung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie. Wir werden unabhängiger von fossilen Energieträgern und deren Preisschwankungen“, erklärt Christian Kullmann, Vorstandschef von Evonik.
900 MW Windpark unter der Lupe
He Dreiht (niederdeutsch "er dreht") ist ein geplanter Offshore-Windpark, rund 85 km nördlich der Insel Borkum in der Deutschen Bucht. Das Projekt will mit 90 10-15-MW-Windkraftanlagen (voraussichtlich: Vestas V236-15.0MW mit 236 Meter Rotordurchmesser) bis zu 900 MW Strom erzeugen. Betrieben werden soll der Park auf rund 60 Quadratkilometern Fläche von EnBW.
Nicht nur „grün“: Auch Kohle bleibt länger
Neben "grüner" Energie setzt Evonik aber auch auf die Substitution von Erdgas durch Liquefied Petroleum Gas (LPG), etwa am Standort Marl. Dort wird allerdings auch ein Kohlekraftwerk, dass eigentlich 2022 ausgeschaltet werden sollte, weiter betrieben.
Weltweit bezieht Evonik insgesamt etwa 15 Terawattstunden (TWh) Erdgas pro Jahr, das zum überwiegenden Teil zur Energie- und Dampferzeugung genutzt wird. Gut ein Drittel davon entfällt auf Deutschland, das zudem besonders abhängig von russischen Rohstofflieferungen war.
Sicher oder sauber? Was plant die Chemie in Sachen Energie
Nicht zuletzt deswegen plant das Unternehmen daher weitere Lieferverträge für regenerative Energien: „Der grüne Strom aus dem neuen Offshore-Windpark ist ein sehr wichtiger Hebel für unser Ziel, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren“, so Thomas Wessel, im Vorstand zuständig für Nachhaltigkeit. „Bereits heute stammen bei Evonik weltweit 27 Prozent des extern bezogenen Stroms aus erneuerbaren Quellen. Die Realisierung des PPAs mit EnBW erhöht diesen Anteil deutlich auf mehr als 40 Prozent.“
So viel investiert die chemisch-pharmazeutische Industrie in Umweltschutz
Angenehmer Nebeneffekt: Der Windstrom könnte die Scope-2-Emissionen (durch Strom aus Fremdbezug) von Evonik um 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren - damit käme der Konzern seinem Zeil, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2030 von aktuell 6,5 Millionen Tonnen auf 4,9 Millionen Tonnen zu senken, deutlich näher.
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Stand vom 15.04.2021
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