Pharmaverpackung Warum die Verpackung den Unterschied macht

Autor / Redakteur: Kerstin Löffler* / Anke Geipel-Kern

Regulatorische Anforderungen, steigende Kosten, Time-to-Market, hohe Anforderungen an die Produktsicherheit – Pharmaverpackungsbetriebe stehen unter Druck. Der Markt wandelt sich ständig. Welches sind die wichtigsten Herausforderungen rund um Verpackung und Design.

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„Smart Packaging“: Digitalisierung verknüpft Verpackung mit Sensorik. Die Verpackung kann z.B. an die Tabletteneinnahme erinnern.
„Smart Packaging“: Digitalisierung verknüpft Verpackung mit Sensorik. Die Verpackung kann z.B. an die Tabletteneinnahme erinnern.
(Bild: August Faller)

Ob Kopfschmerztablette, Blutdruckmittel, Augensalbe oder hochwertiges Krebstherapeutikum – Arzneimittelverpackungen müssen mehr können, als Schutz bei Lagerung und Transport zu bieten. Nicht nur die gesetzlichen Anforderungen fordern die Pharmaproduzenten, die Patientencompliance rückt in den Fokus, die Verpackung wird zum Informationsträger und das Time-to-Market beschleunigt sich immens. Wer seine Verpackung zukunftsfähig und den Marktanforderungen entsprechend gestalten will, sollte die Erwartungen von Arzt, Patient, Apotheker und Gesetzgeber kennen.

Mehr Raum für Informationen

Verpackungen müssen z.B. Informationen für Ärzte, Apotheker und Patienten übermitteln – und das in immer größerem Umfang. Neben gesetzlich vorgeschriebenen Angaben erwarten Anwender auch verständliche Hilfen für eine korrekte Anwendung. Diese werden häufig in mehreren Sprachen oder als Piktogramme dargestellt – das benötigt eine Menge Platz.

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Der Verpackungsspezialist August Faller hat deshalb verschiedene Lösungen entwickelt, um die Kommunikationsfläche auf pharmazeutischen Verpackungen zu vergrößern. Dazu zählen etwa Faltschachteln mit aufklappbarer Informationslasche oder verlängerter Rückwand, mehrlagige und mehrseitige Haftetiketten und kombinierte Packungsbeilagen. All das stärkt die Verbindung zwischen Hersteller und Kunde, verbessert die Therapietreue und hilft, Anwendungsfehler zu vermeiden.

Chips verknüpfen Verpackung und Sensorik

Die Mittel und Wege der Kommunikation auf pharmazeutischen Verpackungen sind dabei immer häufiger nicht mehr rein analog, sondern auch digital. August Faller stattet seine Produkte auf Wunsch zum Beispiel mit Near-Field-Communication (NFC)-Chips und QR-Codes aus. Die intelligenten Technologien können dem Patienten die korrekte Handhabung erleichtern und Präparate mit ausführlichen und maßgeschneiderten Hinweisen versehen.

Interaktion eingebaut – So wird die Verpackung smart

Weiteres großes Potenzial, besonders im Hinblick auf Therapietreue und Interaktion mit dem Anwender, bieten Smart-Packaging-Lösungen: Über integrierte Displays, akustische und visuelle Signale kann die Verpackung den Patienten z.B. an die regelmäßige Einnahme eines Medikaments oder das rechtzeitige Beantragen eines neuen Rezepts erinnern. Faller hat bereits Verpackungen mit E-Paper-Display, Bedientasten, Mikrocontroller, Batterie und Bluetooth-Schnittstelle erfolgreich entwickelt und vorgestellt.

Gesetzeskonformer Fälschungsschutz

In der Europäischen Union etwa gelten mit der Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU und der delegierten Verordnung Nr. 2016/161 seit 2019 strenge Vorschriften zur Serialisierung pharmazeutischer Produkte. Hersteller müssen diese mit einem Datamatrix-Code ausstatten, der zur eindeutigen Identifizierung und Authentifizierung dient.

Der zweidimensionale Code enthält zum Beispiel die Serien- und die nationale Rückerstattungsnummer, die Chargennummer und das Verfallsdatum. Die Maßnahmen dienen der Fälschungssicherheit, denn Imitate verursachen der Pharma- und Healthcare-Branche erhebliche finanzielle Schäden. Vor allem bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und risikoreichen OTC-Produkten bergen minderwertige Fälschungen zudem ein großes Gesundheitsrisiko für die Patienten.

August Faller übernimmt daher für seine Kunden bei Bedarf auch den Aufdruck der benötigten 2D-Datamatrix-Codes. Darüber hinaus stattet das Unternehmen seine Verpackungslösungen auf Wunsch mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen aus, um Anwender zu schützen. Dazu zählen u.a. Prägungen und Stanzungen, Hologramme oder Mikrotext sowie spezielle Materialien, Farben und Beschichtungen. Hersteller haben zudem die Wahl zwischen mehreren Verschlussvarianten, die eine Erstöffnung und einen effektiven Produkt- und Markenschutz garantieren.

Gänzlich andere Herausforderungen an die Verpackung stellen die frei verkäuflichen Over-the-Counter (OTC)-Produkte: Hier sind Optik und Haptik entscheidend für den Erfolg am Point of Sale, also z.B. in Apotheken, Drogerie- und Supermärkten. Mit unterschiedlichen Effekten wie etwa Veredelungen oder Prägungen lassen sich Verpackungen auffälliger gestalten und so das Interesse des Kunden wecken. Der Verpackungsspezialist Faller bietet diese Möglichkeiten für seine Faltschachteln ebenso an wie regalfertige, individuelle Verpackungen mit hohem Wiedererkennungswert.

Wirtschaftliche und schnelle Beschaffung

Bei allen funktionalen und sicherheitsrelevanten Eigenschaften pharmazeutischer Verpackungen steht bei der Beschaffung insbesondere das Thema Effizienz im Vordergrund. Immer mehr spezifische Behandlungsformen sorgen für einen erhöhten Bedarf an sehr kleinen Losgrößen, beispielsweise bei so genannten Orphan Drugs und biologischen Arzneimitteln. Gleichzeitig sinkt auch die Time-to-Market, das heißt Hersteller bringen aufgrund immer kürzerer Produktlebenszyklen ihre Präparate schneller als je zuvor auf den Markt. Sie müssen kurzfristig auf stark schwankende Bedarfe reagieren, und auch die Produktverpackungen werden zunehmend individueller. Dies erhöht auch den Kostendruck und macht innovative Produktionsmethoden notwendig.

Speziell für die Produktion von Faltschachteln in Klein- und Kleinstmengen hat August Faller mit der „Pack Ex GmbH“ eine Tochtergesellschaft gegründet. Kunden können hier ihre Bestellungen über eine webbasierte Softwarelösung aufgeben und erhalten die gewünschten Produkte nach nur wenigen Tagen – wenn es schnell gehen muss sogar in 72 Stunden! Das Unternehmen setzt auf ein weitgehend digitales Geschäftsmodell und modernste Technologien. Dies sorgt dafür, dass Pack Ex die Produktion von Verpackungsmitteln besonders effizient, ressourcenschonend und zu geringen Kosten realisieren kann. Gleichzeitig bietet das Unternehmen seinen Kunden zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung, Personalisierung und Serialisierung.

One-Stop-Shop für Verpackungen

Gerade für komplette Verpackungslösungen kann die Beschaffung über verschiedene Lieferanten hinweg aufwändig, komplex und teuer werden. Als echter One-Stop-Shop für pharmazeutische Verpackungen stellt August Faller daher Faltschachteln, Packungsbeilagen und Haftetiketten in eigener Produktion her und fügt diese nach Bedarf zu integrierten Produkten zusammen. Kunden erhalten damit alles aus einer Hand und können den administrativen Aufwand im Beschaffungsprozess deutlich reduzieren.

Auch für Sonderkonstruktionen und spezielle Herausforderungen ist Faller mit seiner Erfahrung und Kompetenz der richtige Ansprechpartner. Das Unternehmen stellt seinen Kunden auf Wunsch digitale 3D-Konstruktionsdaten im pdf-Format zur Verfügung. Damit lässt sich schnell und kostengünstig ermitteln, ob die potenzielle Verpackungslösung die gewünschten Eigenschaften und Funktionen aufweist.

Mit der Pharmabranche wandeln sich auch Packmittel

Die Herausforderungen und Trends in der Pharma- und Healthcare-Industrie verändern auch die Anforderungen an Verpackungen. Längst ist die Verpackung zu einem eigenständigen Produktbestandteil geworden, die u.a. Kommunikations- und Sicherheitsfunktionen übernimmt, zum Verkaufserfolg beiträgt und Therapietreue und Komfort für Patienten sowie Anwender verbessert. Komfort bedeutet in diesem Fall, dass sämtliche Verpackungslösungen gut zu handhaben und einfach zu öffnen sind, z.B. auch für ältere Mitmenschen.

Mit den richtigen Ideen am Puls der Zeit

Als Komplettanbieter hat August Faller für sämtliche Anforderungen, die heute an pharmazeutische Verpackungen gestellt werden, passende Lösungen im Portfolio – und entwickelt diese stetig weiter, um immer am Puls der Zeit zu bleiben. Damit bietet das Unternehmen Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen, denen sich die Pharmaindustrie derzeit gegenüber sieht.

* * Die Autorin ist Head of Marketing & Innovation bei August Faller GmbH & Co. KG. Kontakt: Tel. +49-7681-405-260

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