Kapazitätsausbau für Bindemittel Wacker plant neue Fertigungslinie für Siliconspezialitäten in Nünchritz
Der Münchner Chemiekonzern Wacker will noch in diesem Jahr am Produktionsstandort Nünchritz mit dem Bau einer neuen Fertigungslinie für silanterminierte Polymere beginnen.
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München – In Kürze will Wacker mit dem Bau einer Fertigungslinie für silanterminierte Polymere in Nünchritz beginnen. Hierfür sind Investitionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich vorgesehen. Produktionsstart ist voraussichtlich 2022. Mit der Investition will der Konzern seine Produktionskapazitäten für Hybridpolymere deutlich ausbauen und dadurch seinen Fokus auf Spezialchemieprodukte weiter stärken. Bei der Wahl des Standorts für den Kapazitätsausbau wären neben dem Marktzugang und der Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe vor allem produktionstechnische Aspekte ausschlaggebend gewesen, teilte der Konzern mit. In Nünchritz bestehe Platz für eine vollintegrierte Fertigung, die im Bedarfsfall sogar noch erweitert werden könne, betont Vorstandsmitglied Auguste Willems.
Das Unternehmen produziert seit über 15 Jahren silanterminierte Polymere am Produktionsstandort Burghausen. Das Geschäft mit Hybridpolymeren ist seitdem stark gewachsen. Inzwischen ist das Unternehmen zweitgrößter Hersteller von silanterminierten Bindemitteln für Kleb- und Dichtstoffe.
Hybridpolymere zählen derzeit zu den wichtigsten Wachstumsfeldern des Geschäftsbereichs Silicones. Bei der Herstellung kommen die auf der unternehmenseigenen Alpha-Technologie basierten Silane zum Einsatz. Hybridpolymere werden zur Formulierung von Kleb- und Dichtstoffe verwendet. Wacker produziert seit 2005 silanterminierte Polymere. Einsatzgebiete für solche Produkte, die der Chemiekonzern unter dem Namen Geniosil weltweit vermarktet, sind Kleb- und Dichtstoffe sowie Bau-, Montage- und Parkettkleber. Produkteigenschaften wie Härte, Elastizität und Reißfestigkeit können mit Hilfe von Hybridbindemitteln gezielt variiert und somit auf die speziellen Anforderungen der Kleb- oder Dichtstoffanwendung angepasst werden.
Darüber hinaus wurden durch patentierte Verfahren weitere Hybridpolymere entwickelt, die den Einsatz in einer Vielzahl neuer Anwendungsfelder ermöglichen sollen. Dazu gehören einerseits wasserabweisende Dichtmembrane für Flachdächer und Balkone, andererseits feste Klebstoffe, Fugenmörtel, Rissvergussmassen, Anstrichmittel oder abriebfeste Beschichtungen für Betonböden.
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