Margenverbesserung in der Krise Trotzt Corona: Clariant verbessert Profitabilität im ersten Halbjahr

Redakteur: MA Alexander Stark |

Wie für die gesamte Branche, war auch das zweite Quartal 2020 für Clariant von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beeinflusst. In dieser schwierigen Wirtschaftslage wiesen die fortgeführten Aktivitäten des Unternehmens allerdings eine Margenverbesserung auf. Hariolf Kottmann, Executive Chairman ad interim von Clariant führt das auf die strategischen Entscheidungen zurück, die Unternehmensaktivitäten auf die drei Kerngeschäftsbereiche mit Spezialitäten zu fokussieren.

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Trotz der schwierigen Wirtschaftslage wiesen die fortgeführten Aktivitäten von Clariant eine Margenverbesserung auf.
Trotz der schwierigen Wirtschaftslage wiesen die fortgeführten Aktivitäten von Clariant eine Margenverbesserung auf.
(Bild: Clariant)

Muttenz/Schweiz – Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant hat für das erste Halbjahr 2020 Umsätze aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 1,81 Milliarden Euro gegenüber 2,07 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2019 bekanntgegeben. Dies entspricht einem Rückgang von 5 % in Lokalwährung aufgrund schwächerer Nachfrage und von 13 % in Schweizer Franken, bedingt durch ungünstige Währungsentwicklungen.

Da dieses Ergebnis erzielt wurde, obwohl der Konzern im ersten Halbjahr 2020 in einigen Segmenten von einer signifikant geringeren Nachfrage betroffen war, führt das Management auf den Erfolg der ergriffenen Maßnahmen zurück, die Folgen der Pandemie zu minimieren. Die Sicherheit der Mitarbeitenden habe weiterhin oberste Priorität. Gleichzeitig hat der Konzern Programme zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs aufgesetzt und Maßnahmen zur Cashflow-Generierung sowie zur Kosteneinsparung eingeführt.

Im ersten Halbjahr zeigte sich der Mittlere Osten und Afrika sowie Asien weiterhin robust, wobei China und Südostasien ein solides Wachstum aufwiesen. Die Umsätze in Lateinamerika stiegen in Lokalwährung, während in Europa und Nordamerika aufgrund von Nachfragerückgängen in allen Geschäftsbereichen eine signifikantere Abschwächung zu verzeichnen war.

Im ersten Halbjahr 2020 gingen die Umsätze bei Care Chemicals um 6 % in Lokalwährung zurück. Ausschlaggebend hierfür war die wetterbedingt schwächere Nachfrage im Aviation-Geschäft im ersten Quartal, die durch das starke Wachstum bei Consumer Care im zweiten Quartal nicht ausgeglichen werden konnte. Der Umsatz im Geschäftsbereich Catalysis ging angesichts der vorübergehend gedämpften Nachfrage in der chemischen Industrie um 4 % in Lokalwährung zurück, wobei im zweiten Quartal Verbesserungen gegenüber dem ersten Quartal zu verzeichnen waren. Natural Resources war beeinträchtigt durch die abgeschwächte Nachfrage in Endmärkten und die Tatsache, dass die Volumina bei Oil and Mining Services insbesondere im zweiten Quartal unter Druck standen. Dies führte im ersten Halbjahr 2020 zu einem Umsatzrückgang von 5 % in Lokalwährung.

Digitales Netzwerk statt Präsenzveranstaltung

Angesichts der jüngsten Entwicklungen rund um das Coronavirus werden reihenweise Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Digitalen Plattformen, die diese Entwicklung kompensieren können, kann die Zukunft gehören. „Industrial Generation Network“ ist so eine Lösung für Professionals in der Industrie. Die Plattform ermöglicht eine umfassende Vernetzung sowie Produktpräsentation und thematischer Austausch mithilfe von Tools wie Terminvereinbarung und Videokonferenzen. Damit ersetzt die Plattform die aktuell stark eingeschränkte Face-to-Face-Kommunikation vor allem auf Messen.

Wie kann die Plattform mir helfen?

Als Konsequenz dieser wirtschaftlichen Entwicklung will der Konzern sein ihr Effizienzprogramm, das ursprünglich im Februar 2020 bekanntgegeben wurde, weiterführen. Diese Maßnahmen bei den fortgeführten Geschäftsaktivitäten umfassen einen Belegschaftsabbau von ca. 600 Stellen sowie eine Reduktion der Kostenbasis von über 46,5 Millionen Euro.

Für das dritte Quartal 2020 erwartet Clariant anhaltend negative Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Umsatz und Profitabilität. Der Konzern hat Arbeitsgruppen eingerichtet, die zum Ziel haben, die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten, Städte und Gemeinden zu unterstützen, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und die Cashflow-Generierung zu unterstützen. Die drei Kerngeschäftsbereiche mit Spezialitäten implementieren Performance-Programme, um in diesen Zeiten robuste Ergebnisse zu generieren und mittelfristig überdurchschnittliches Wachstum, höhere Profitabilität und stärkere Cashflow-Generierung zu erzielen, teilte das Unternehmen mit.

Darüber hinaus nimmt der Konzern eine signifikante Neuausrichtung des Portfolios vor – durch die Veräußerung von Healthcare Packaging im Oktober 2019 und den Verkauf von Masterbatches im Juli 2020 – und bereitet die geplante Veräußerung von Pigments vor. Die neu ausgerichtete Clariant wird ein nachhaltiges und innovatives Spezialchemieunternehmen sein, das nach überdurchschnittlichem Wachstum strebt, um eine höhere Profitabilität auf der Grundlage ihrer drei Kerngeschäftsbereiche mit Spezialitäten zu erzielen.

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