Enthärtung und Nitratentfernung Trinkwasseraufbereitung: Nachfrageboom bei Ionenaustauschverfahren Carix

Redakteur: MA Alexander Stark

In Deutschland sind seit der Jahrtausendwende bereits über 20 Carix-Anlagen zur zentralen Enthärtung und Nitratentfernung von Trinkwasser von kommunalen Wasserversorgern in Betrieb genommen worden. Nun sorgt Veolia Water Technologies Deutschland für einen weiteren Meilenstein: Aktuell befinden sich elf Projekte gleichzeitig in der Planungsphase, so viele wie noch nie.

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Carix-Ionenaustauscher können platzsparend installiert werden.
Carix-Ionenaustauscher können platzsparend installiert werden.
(Bild: Veolia Water Technologies)

Celle – Wie Veolia Water Technologies mitteilt, ist das Interesse nach dem Ionenaustauschverfahren Carix (Carbon Dioxide Regenerated Ion Exchanger) auch weiterhin ungebremst. Mit elf Projekten ist die Nachfrage so groß wie nie zuvor. Das Grundprinzip des Verfahrens zur Enthärtung und Nitratentfernung von Trinkwasser hat sich dabei seit seiner Erfindung am Forschungszentrum Karlsruhe nicht wesentlich geändert: Ein spezieller Ionenaustauscher nimmt Kationen (Calcium, Magnesium) und Anionen (Sulfat, Nitrat, Chlorid) auf und wird anschließend sehr umweltschonend mit Kohlenstoffdioxid (CO2) regeneriert. Das bei der Regeneration anfallende Abwasser ist ein klares, CO2-haltiges, trinkbares „Mineralwasser“ und enthält nur die Inhaltsstoffe, die während der Beladung aufgenommen wurden. Das zur Regeneration verwendete CO2 wird aus Abgasen von Industrieprozessen gewonnen und würde ohne Carix direkt in die Atmosphäre emittieren. Laut Veolia ist Carix das Enthärtungsverfahren mit dem besten Carbon Footprint, d.h. bei der Aufbereitung von Trinkwasser würden gegenüber anderen Verfahren bis zu 80 % weniger CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Das mache Carix auch zum Enthärtungsverfahren mit den geringsten Betriebskosten.

Die neueste Generation an Carix-Anlagen sei darüber hinaus mit älteren Systemen nicht mehr vergleichbar: Sowohl bei der Ausbeute als auch beim Energieverbrauch wurden in den vergangenen Jahren nochmal erhebliche Fortschritte erzielt. Bei einer Enthärtung von 20 bis 25 ° dH auf 8 bis 10 ° dH liegt der Abwasseranfall bei lediglich vier bis acht Prozent und der Energieverbrauch ist mit 0,15 bis 0,25 Kilowattstunden pro Kubikmeter sogar um die Hälfte gesunken.

Mittlerweile hat das Verfahren auch das Interesse der Industrie geweckt, so laufen die ersten Pilotanlagen bereits in der Getränkeindustrie. Andere Branchen sollen künftig ebenfalls profitieren. „Wir sehen nicht nur bei kommunalen Wasserversorgern sondern auch im Industriebereich eine gestiegene Nachfrage nach umweltfreundlichen und im Betrieb günstigen Verfahren zur Wasseraufbereitung. Themen wie CO2-Bilanz, Abwasserreduktion und chemiefreie Produktion sind in den letzten Jahren hinzugekommen, daher bieten wir mit Cairx eine bewährte Lösung, die diese Herausforderungen effizient meistert“, erklärt Uwe Sauer, Business Development & Sales Manager bei Veolia Water Technologies Deutschland.

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