Shanghai-Ranking 2012 Top 10 der besten Chemiefakultäten – Deutschland achtmal in den Top 100

Autor / Redakteur: Benedikt Stahl / Wolfgang Ernhofer |

Seit 2003 veröffentlicht das Center of World-Class Universities das „Academic Ranking of World Universities“ (ARWU). Dass die amerikanischen und britischen Eliteuniversitäten wie in den letzten Jahren die ersten Plätze für sich beanspruchen würden, war absehbar. Was den Fachbereich Chemie angeht, konnten die Kontinentaleuropäer allerdings im internationalen Vergleich aufholen.

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Am Science Center der Harvard University werden die Wissenschaftler ausgebildet, die der amerikanischen Eliteuniversität auch in diesem Jahr wieder den ersten Platz unter allen Unis weltweit beschert haben.
Am Science Center der Harvard University werden die Wissenschaftler ausgebildet, die der amerikanischen Eliteuniversität auch in diesem Jahr wieder den ersten Platz unter allen Unis weltweit beschert haben.
(Bild: Wikipedia)

Shanghai/China – Das Shanghai-Ranking hat in diesem Jahr zum zehnten Mal die besten Hochschulen der Welt gekürt. Dabei wurden die Universitäten und ihre Fachbereiche rein quantitativ bewertet. Auch im Fachbereich Chemie haben dieses Jahr die US-amerikanischen Universitäten die ersten Plätze unter sich ausgemacht.

Allerdings konnte die ETH Zürich ihren fünften Platz in diesem Bereich behaupten und auch einige deutsche Chemiefakultäten konnten in den Top 100 landen. Allen voran die der TU München die sich mit dem zwölften Platz um einen Rang im Vergleich zum Vorjahr verbessern konnte.

Wir geben Ihnen eine Übersicht über die zehn besten Universitäten im Fachbereich Chemie und werfen einen besonderen Blick auf das Abschneiden der deutschen Vertreter in den Top 100. Eine Erklärung der Bewertungskriterien finden Sie in unserem Infokasten.

1. Harvard University (USA)

Wie im letztjährigen Ranking behauptet die Harvard University auch diesmal den ersten Platz. Punkten kann sie vor allem durch die hohe Zahl von Absolventen und Mitarbeitern, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Ginge es nur nach dem PUB-Kriterium, das die Anzahl der Veröffentlichungen im Science Citation Index-Expanded bewertet würde Harvard aus der Chemie-Top 10 herausfallen.

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Die Bewertungskriterien des Shanghai-Rankings

Das Shanghai-Ranking ist eine rein quantitative Bewertung der Forschungsleistung verschiedener Universitäten. Hierfür werden 5 verschiedene Kriterien herangezogen: Alumni, Award, HiCi, PUB und TOP.

  • Alumni: Absolventen einer Universität, die (seit 1961) mit einem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurden. Je kürzer er zurückliegt, desto höher die Wertung. In das Gesamtergebnis geht dieser Wert mit 10 Prozent ein.
  • Award: Mitarbeiter, einer Universität, die (seit 1971) mit einem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurden. Auch hier erreicht die Hochschule, den höchsten Wert, deren Mitarbeiter die jüngste Auszeichnung erhielten. In das Gesamtergebnis geht dieses Kriterium mit 15 Prozent ein.
  • HiCi: Hier wird die Anzahl meist zitierten Wissenschaftler einer Institution bewertet. Herangezogen wird hierfür die Datenbank von isihighlycited.com, gewichtet mit 25 Prozent.
  • PUB: Bewertungsgegenstand ist hier die Anzahl der im Science Citation Index-Expanded gelisteten Veröffentlichungen (2010 und 2011). Auch diese Kategorie geht mit 25 Prozent in das Gesamtergebnis ein.
  • TOP: Der Anteil an Publikationen in den ersten 20 Prozent der besten Fachzeitschriften im Gebiet Chemie (Nature, Science etc.) nach dem Journal Citation Report von 2010. Hier liegt die Gewichtung ebenfalls bei 25 Prozent.

2. University of California (USA)

Auf dem zweiten Rang landet die University of California – Berkeley, die sich ihren Platz vor allem durch viele Publikationen in Fachbüchern und Magazinen wie Nature oder Science erarbeitet hat. Die geringe Anzahl an Mitarbeitern, die kürzlich für ihre Arbeit im Bereich der Chemie ausgezeichnet wurden, lässt sie allerdings zurückfallen.

3. Stanford University (USA)

Die Stanford University scheint mit Vorliebe in Nature und Science zu publizieren. In dieser Kategorie führt sie das Ranking alleine an – allerdings auf Kosten anderweitiger Publikationen, was im Endeffekt Platz 3 bedeutet.

4. University of Cambridge (GB)

Was den Fachbereich Chemie angeht, konnte sich Cambridge von seinem britischen Konkurrenten Oxford (Platz 13) deutlich distanzieren. Mit soliden Leistungen in allen Bewertungsfeldern sichern sich die Briten den vierten Rang.

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