Schutzhandschuhe

Tipps für die richtige Auswahl von Schutzhandschuhen

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Die große Gefahr von Chemikalien liegt darin, dass der Schaden nicht unbedingt sofort sichtbar ist, es aber bereits zu spät ist, wenn man eine Schädigung bemerkt – genauso wie es bereits zu spät ist, wenn man bereits bemerkt, dass der Stoff durch das Gewebe gedrungen ist. Auch wenn der Handschuh noch völlig unberührt aussieht, muss er dennoch nach der angegebenen Höchsttragedauer gewechselt werden.

Andere Fragestellungen bei Hitzeschutzhandschuhen und Chemikalienschutzhandschuhen

Zum Beispiel bei Hitzeschutzhandschuhen ergeben sich schon wieder ganz andere Fragestellungen: an erster Stelle natürlich nach der Temperatur, dann nach der Art der Wärme – Kontaktwärme, Strahlungswärme oder sogar Kontakt mit flüssigem Metall. Und: Wie wichtig ist die Feinfühligkeit und gute Beweglichkeit der Finger? Denn in diesem Schutzbereich ist der Schutzhandschuh schnell mal mehrere Zentimeter dick.

Reicht eventuell ein Fausthandschuh aus oder muss es ein Fünffingerhandschuh sein? Und nicht zuletzt – und hier liegt die Parallele zum Chemikalienschutz: Wie lange dauert ein Arbeitsgang, wie lange muss der Handschuh also die entsprechende Temperatur von der Hand isolieren?

Hitzeschutzhandschuhe müssen vielen Anforderungen standhalten

Getestet nach EN407 werden die Hitzeschutzhandschuhe auf Brennverhalten, Kontaktwärme, Konvektionshitze (wie lange der Handschuh die Hitzeübertragung von einer Flamme verzögert), Strahlungswärme sowie kleine und große Flüssigmetallspritzer. Wobei zum Beispiel bei der angegebenen Kontaktwärme beachtet werden muss, dass darunter nur die Schwellenwertzeit in Sekunden bei festgelegter Kontakttemperatur (100, 250, 350 und 500 °C) zu verstehen ist, wobei der Anstieg um nicht mehr als 10 °C in 15 Sekunden erfolgen darf. Am besten sollte also möglichst der nächsthöhere Schutzlevel gewählt werden – gerade da nicht immer die genaue Kontaktdauer und die exakte Temperatur des Materials bekannt sind (Bild 3).

Im Temperaturbereich zwischen 100 und 200 °C muss meist vor festen oder flüssigen Medien geschützt werden. Gut geeignet zum Greifen heißer Gegenstände sind gefütterte Lederhandschuhe, doppelte Baumwollhandschuhe oder schwerer Strick, eventuell in Kombination mit Lederinnenflächen.

Zusätzlicher Schnittschutz erweitert Möglichkeiten der Hitzeschutzhandschuhe

Kommen zusätzliche Anforderungen wie Schnittschutz dazu, können Handschuhe genutzt werden, die zusätzlich mit einer Schnittschutzfaser, zum Beispiel Aramid, versehen sind. Bei flüssigen Medien wie heißem Öl oder Chemikalien kann ein gefütterter Chemikalienschutzhandschuh zum Beispiel aus Neopren oder Nitril getragen werden.

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