Schutzhandschuhe Tipps für die richtige Auswahl von Schutzhandschuhen

Redakteur: Stéphane Itasse

Die Hände sind unser wichtigstes Werkzeug, deshalb müssen sie vor schädlichen Einflüssen geschützt werden. Dabei kommt es darauf an, den besten und vor allem richtigen Schutz zu finden, denn ein falscher Handschuh kann unter Umständen größeren Schaden anrichten als ein fehlender.

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Gegen Hitze, Kälte oder gefährliche Chemikalien helfen Schutzhandschuhe. Doch nicht jeder Schutzhandschuh ist für jede Anwendung geeignet. (Bild: KCL)
Gegen Hitze, Kälte oder gefährliche Chemikalien helfen Schutzhandschuhe. Doch nicht jeder Schutzhandschuh ist für jede Anwendung geeignet. (Bild: KCL)

Die wichtigste Voraussetzung zur richtigen Auswahl des Schutzhandschuhs ist die genaue Bewertung des einzelnen Arbeitsplatzes in einer Gefährdungsbeurteilung – vor Ort von einem Fachmann. Dabei werden die Tätigkeitsbereiche des einzelnen Mitarbeiters sowie die spezifische Gefährdung (mechanisch, chemisch, Kombinationen et cetera) definiert sowie die Gefahrstoffe benannt, mit welchen gearbeitet wird. Wichtig gerade im Bereich Chemikalienschutz: Einen universellen Chemikalienschutzhandschuh gibt es nicht.

Beliebte Naturgummihandschuhe schützen oft schlecht

Demgegenüber sind aber gerade die am weitesten verbreiteten Naturgummihandschuhe gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien absolut unbeständig. Aus diesem Grund ist die genaue Bestimmung und Prüfung der einzelnen Stoffe so wichtig.

Ebenso wichtig ist es – und wird doch immer noch viel zu oft missachtet –, nicht nur den richtigen Handschuh zu nutzen, sondern auch die Durchbruchszeiten (reale Einsatzdauer) unter den gegebenen Umständen zu beachten. Für jede der an einem Arbeitsplatz genutzten Chemikalien muss gesondert der entsprechende Handschuh mit den passgenauen Beständigkeiten ausgesucht werden, gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer Anforderungen wie mechanischem Schutz sowie Einflüssen wie der Temperatur. Und genau da ergeben sich die besonderen Herausforderungen für den Fachmann: die Bestimmung des richtigen Handschuhs bei verschiedenen, sich überschneidenden Gefahren, zum Beispiel bei gleichzeitigem Hitze- oder Kälte- und Chemikalienschutz.

Hier bietet sich zum Beispiel eine Kombination aus Chemikalienschutz und Unterziehhandschuhen zum thermischen Schutz an. Geeignet hierfür sind zum Beispiel Handschuhe aus einer speziellen Hohlfaser: Das Material bietet guten Hitze- und Kälteschutz, ist aber gleichzeitig dünn genug, um auch in Kombination mit einem Chemikalien-Schutzhandschuh noch eine gute Fingerbeweglichkeit zu gewährleisten. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für die Kombination aus Chemikalien- und Schnittschutzhandschuh (Bild 1). Des Weiteren gibt es auch warm gefütterte Chemikalienschutzhandschuhe für den Winter, Arbeiten im Freien oder in einem Kühlraum (Bild 2).

Schutzhandschuhe zusammen mit Experten vor Ort ausprobieren

In jedem Fall sollten Handschuhe vor der Anschaffung möglichst immer erst in Zusammenarbeit mit dem Fachmann einem Trageversuch direkt vor Ort unterzogen werden – denn der theoretisch bestmögliche Chemikalienschutz kann manchmal einfach nicht praktisch eingesetzt werden. Gerade auch Eigenschaften wie Passgenauigkeit und Tastgefühl dürfen nicht unterschätzt werden. Auch die nötige Tragedauer sowie weitere Einsatzbedingungen wie Umgebungstemperatur oder Schweißbildung können so untersucht werden.

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