Impfstoffabfüllung Sterilabfüllung ist nach wie vor gefragt
US-Lohnabfüller erweitert seine Kapazitäten zur Abfüllung von Corona-Impfstoff. Auch deutsche Maschinenbauer profitieren.
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Der Craisheimer Maschinenbauer Groninger ist bei der Abfüllung von Covid-19-Impfstoffen gut im Geschäft. Bereits vier Anlagen hat der Hersteller an das indische Serum-Institut ausgeliefert. Jetzt geht erneut eine Abfüll- und Verschließmaschine auf Reisen – dieses Mal an einen amerikanischen Lohnabfüller.
In nur elf Monaten – wurde eine Abfüll- und Verschließmaschine für einen US-amerikanischen Pharmazeuten ausgelegt, gebaut und absolut fristgerecht ausgeliefert.
Der Kunde, ein nationaler US-Lohnabfüller, der Teil eines international agierenden Pharmaunternehmens ist, hatte im Frühsommer 2020 einen Auftrag der US-Behörden zur Produktion und Verarbeitung von Corona-Impfstoffen erhalten. Seit Herbst läuft der Produktions- und Verarbeitungsprozess in anderen Werken bereits. Jetzt wird die Kapazität zusätzlich erweitert.
Das ist dringend nötig, denn der weltweite Bedarf nach Covid-19-Vakzinen ist immens; die bestehenden Verfügbarkeiten sowie die derzeit vorhandenen Verarbeitungs-Kapazitäten sind – verglichen am aktuellen Bedarf – nach wie vor überschaubar. Es gilt also, diese weiterhin massiv zu erhöhen, um der globalen Nachfrage nach Impfdosen gerecht werden zu können.
Die Covid-19-Pandemie stellt besondere Anforderungen an Impfstoffproduzenten und Maschinenhersteller. „Man könnte auch sagen, es ist mächtig Dampf auf dem Kessel – zurecht natürlich. Wir alle wollen dieses Virus schnellstmöglich im den Griff kriegen“, sagt Jens Groninger, CEO des gleichnamigen Maschinenbauunternehmens aus Crailsheim.
Der Bau und die termingerechte Auslieferung dieser Anlage seien einer der ambitioniertesten Aufträge der über 40-jährigen Firmengeschichte gewesen. „Es ist dem herausragenden Einsatz unseres Teams und unserer Partner zu verdanken, dass alles so reibungslos verlaufen ist. Allein die Abstimmung und Organisation des Versands hat immens viel Arbeit gekostet und war eine regelrechte Mammutaufgabe.“
Kein Wunder, die Vial-Anlage mit Isolator bringt es auf stolze 33 Tonnen Gesamtgewicht – verteilt auf neun Luftfrachtkisten in drei Lkw. Für den Luft-Transport wurde extra ein Flugzeug gechartert: Eine Boeing 747-F hob Anfang Mai von Frankfurt-Hahn mit dem tonnenschweren Gepäck in Richtung USA ab.
Am 13. Mai ist die Maschine nach mehrtägigem Transport am Zielort angekommen und wird jetzt umgehend in Betrieb genommen. Fast 15.000 Vials und damit rund 45.000 Impfdosen werden dann stündlich auf der vollintegrierten Anlage verarbeitet. Die Linie wird unter Vollauslastung betrieben und damit monatlich über 30 Millionen Impfdosen herstellen.
Bei der Maschine handelt es sich um eine sogenannte Integra, eine Vial-Anlage mit integriertem Isolator. Das integrierte Maschinenkonzept ist eine gemeinsame Entwicklung mit dem Isolatorenhersteller Skan. Die Anlage wurde 2018 auf der Achema erstmals vorgestellt und direkt mit dem POCESS Innovations-Award ausgezeichnet. Besonderheiten sind eine optimale Reinigbarkeit und eine Verkürzung der Reinigungszyklen auf nur rund 60 Minuten.
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