Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Statkraft nimmt neues Gaskraftwerk in Hürth-Knapsack in Betrieb
Statkraft hat sein zweites Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) am Standort Hürth-Knapsack eingeweiht. Damit schließt das Unternehmen die Modernisierung seiner Gaskraftwerke ab, nachdem es bereits 2012 und im laufenden Jahr 2013 ältere Erzeugungskapazitäten in Höhe von 900 MW vom Netz genommen hat.
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Hürth – „Am Standort Hürth-Knapsack ist in weniger als zwei Jahren ein hochmodernes GuD-Kraftwerk entstanden, das ab sofort bereit steht, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit klimafreundlicher Gaskraft zu ergänzen“, erklärt Dr. Horst Kesselmeier, Leiter der Projektentwicklung bei Statkraft.
Die Anlage hat einen Wirkungsgrades von knapp 60 %. Knapsack II hat eine Erzeugungskapazität von rund 430 MW und kann bei voller Auslastung bis zu 500 000 Haushalte mit Strom versorgen. Am selben Standort betreibt der norwegische Energiekonzern bereits seit 2007 eine GuD-Anlage mit einer Gesamtleistung von 800 MW. Für den Betrieb von Knapsack II wurde die Belegschaft in Hürth von 70 auf insgesamt rund 80 Mitarbeiter erhöht.
Gaskraft zur Absicherung erneuerbarer Energiegewinnung
„Wir befinden uns mit unserer Investition derzeit in einer für uns sehr unbefriedigenden Situation. Der Ausbau erneuerbarer Energie wird weiter gefördert und vom Steuerungsinstrument des Emissionshandels hat sich die Politik faktisch verabschiedet. Dies führt in Kombination mit hohen Gaspreisen dazu, dass Gas als umweltfreundliche Ergänzung zu einem regenerativen System nicht mehr vorkommt“, sagt Dr. Jürgen Tzschoppe, Senior Vice President Continental Energy und Geschäftsführer der Statkraft Markets.
Statkraft ist nach wie vor davon überzeugt, dass Gaskraft die effizienteste und klimafreundlichste Technologie zur Absicherung erneuerbarer Energiegewinnung ist. Die abwartende Haltung beim Thema Kapazitätsmärkte riskiert nach Ansicht des Unternehmens jedoch „gestrandete“ Investitionen in Milliardenhöhe.
„Wir erhalten von unseren Gesprächspartnern nahezu uneingeschränkte Zustimmung, dass langfristig Kapazitätsmärkte notwendig sind“, so Tzschoppe. Die Einführung wird nach Ansicht von Statkraft jedoch kurzfristig zurückgestellt, da in Deutschland noch genügend Kapazität vorhanden ist, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Statkraft lobt Diskussion über Systemintegration der erneuerbaren Energien
„Notverordnungen werden derzeit außerhalb jeder Wettbewerbslogik getroffen. Für uns als Investor ist es zum einen inakzeptabel, dass diese „gestrandeten“ Investitionen systematisch in Kauf genommen werden und zum anderen besteht die Gefahr, dass erheblich höhere Folgekosten durch eigentlich unnötige Kraftwerksstilllegungen entstehen“, warnt Tzschoppe.
Neben aller Kritik sieht das Unternehmen auch positive Entwicklungen in Deutschland. Die intensiv geführte Diskussion über die Systemintegration der erneuerbaren Energien bewertet Statkraft als einen zentralen und wichtigen Schritt in Richtung einer erfolgreichen Energiewende. „Zumindest an dieser Stelle scheint der Wettbewerbsgedanke im deutschen Energiesystem immer mehr Unterstützung zu finden“, so Tzschoppe.
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