Keramikfasern Spatenstich für die Fraunhofer-Faserpilotanlage in Bayreuth
Der Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL in Bayreuth wird um eine Pilotanlage für oxidische und nicht-oxidische Keramikfasern erweitert. Diese soll im Januar 2019 in Betrieb genommen werden. Einer der Schlüsselpartner hierbei ist BJS Ceramics aus Gersthofen
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Bayreuth – Die von Bayern und dem Bund gleichermaßen geförderte Pilotanlage hat große strategische Bedeutung für das Bundesland Bayern, da es das dortige Cluster Luft- und Raumfahrt um Hochleistungskeramikfasern ergänzt. Es ist der nächste notwendige Schritt, um die keramische Faser-Entwicklung aus dem Labormaßstab in eine vor-industrielle Qualifizierung zu überführen. Daneben ermöglicht die Anlage Fraunhofer HTL die Entwicklung weiterer Fasertypen mit verschiedenen Partnern aus Forschung und Industrie.
Keramische SiC-Fasern sind ein kritischer Rohstoff für Hochleistungs-Verbundwerkstoffe. SiC-Faserverstärkte Verbundwerkstoffe zeichnen sich durch eine einmalige Kombination wichtiger Merkmale aus. Sie sind hitzebeständig, hochfest und widerstandsfähig gegen aggressive Stoffe wie Säuren oder Salze und zudem auch noch sehr leicht. Viele Industrien setzen auf diesen Werkstoff. So können z.B. Flugzeugturbinen effizienter werden und die Emissionsvorgaben der Zukunft einhalten.
„Diese Anlage wird Europas erste vor-industrielle Pilotfertigung von Keramik-Fasern im Tonnenmaßstab. Nur so wird die Qualifizierung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen möglich und damit eine Lücke auf dem Weg zu Faserverstärkten-Verbundwerkstoffen geschlossen. Erst in Zusammenarbeit von Spitzenforschung und Industrie sowie Förderprogrammen von Bund und Land konnte dieser Meilenstein erreicht werden“ sagt Werner Humbs, Geschäftsführer von BJS Ceramics.
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