Dechema-Forum Wann steht die Pharmafabrik am Krankenbett?

Ein Gastkommentar von Dr. Kathrin Rübberdt, Bereichsleiterin Wissenschaft & Industrie der Dechema. Lesedauer: 1 min

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Neue biopharmazeutische Ansätze, von RNA- und Oligonucleotid-basierten Therapeutika bis hin zu gen- und zellbasierten Therapien werden die Art und Weise verändern wie Arzneimittel in Zukunft produziert werden. Unsere Gastkommentatorin Dr. Kathrin Rübberdt, Bereichsleiterin Wissenschaft & Industrie der Dechema, wirft für uns einen Blick in die Zukunft.

Dr. Kathrin Rübberdt ist Bereichsleiterin Wissenschaft & Industrie der Dechema.
Dr. Kathrin Rübberdt ist Bereichsleiterin Wissenschaft & Industrie der Dechema.
(Bild: Dechema)

Haben Sie schon einmal von „new modalities“ gehört? Hinter diesem Sammelbegriff verbergen sich neue biopharmazeutische Ansätze, von RNA- und Oligonucleotid-basierten Therapeutika bis hin zu gen- und zellbasierten Therapien. Sie versprechen völlig neue Wege der Bekämpfung und Heilung von Krankheiten unterschiedlichster Art.

Doch bei der Aufregung um und Hoffnung auf die neuen biologischen Wirkmechanismen kommt ein Thema derzeit häufig noch zu kurz: Wer stellt diese neuen Medikamente bereit, und wo und wie? Dass diese Fragen nicht trivial sind, zeigt ein Blick auf die bisherigen Preisschilder. Für zugelassene CAR-T-Zelltherapien geistern Zahlen von bis zu 320.000 Euro pro Behandlung durch die Medien. Überträgt man diese Kosten auf häufiger vorkommende Krankheitsbilder, gerät man schnell ins ethische Dilemma: Wer kann das bezahlen, und wie allokieren wir begrenzte Mittel im Gesundheitswesen angesichts solcher Summen?

Die Verfahrenstechnik kann einen Beitrag leisten. Dabei geht es nicht alleine darum, Produktionskosten zu senken – das ist sicher ein wichtiger Schritt. Zusätzlich stellt sich auch die Frage, wie sich neue Therapien wie personalisierte Medizin überhaupt umsetzen lassen? Werden dem Patienten Zellen entnommen, diese dann verändert und zurück in den Körper gebracht, steckt dahinter jede Menge Verfahrenstechnik – Transport der Zellen, Produktion, ggf. Aufreinigung, das Ganze bitte auch wohltemperiert – und das auf kleinstem Raum, denn in einem Krankenhaus ist schlicht kein Platz für eine komplette pharmazeutische Produktionslinie.

Biotechnologen und Bioprozesstechniker ebenso wie diejenigen, die sich mit Analytik (z. B. für Companion Diagnostics) beschäftigen, gehören also mitten hinein ins aktuelle Entwicklungsgeschehen – und die „new modalities“ mitten hinein in unser Themenportfolio!

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