ABB Mit effizienter Elektrotechnik CO2-reduziert Erdgas gewinnen

Autor / Redakteur: Reinhold Schäfer / Dipl.-Medienwirt (FH) Matthias Back |

Erdgas, bekannt als umweltfreundliche Energiequelle, kann durch effiziente elektrotechnische Maßnahmen noch umweltverträglicher gewonnen und transportiert werden. Darüber hinaus können die im Meer befindlichen Erdgasfelder mit dem klimaschädlichen CO2 befüllt werden. Die erforderliche Technik gibt es bereits.

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Hinter den Tanks hat das Tankschiff angelegt.
Hinter den Tanks hat das Tankschiff angelegt.
(Bild: Schäfer)

Erdgas ist eine der umweltfreundlichsten, natürlichen Energiequellen, abgesehen von Wind-, Wasser- und Solarkraft. Im Gegensatz zu diesen hat Gas jedoch den Vorteil, stets abrufbereit zu sein. Im Vergleich zu Öl verbrennt es mit weit weniger Rückständen (es entsteht etwa 25 % weniger CO2) und es werden immer wieder neue Vorkommen gefunden, auch unterhalb des Meeres. Allerdings können diese oftmals nur unter erschwerten Bedingungen ausgebeutet werden.

Drei Erdgasfelder wurden in den 80er-Jahren in der Barrentsse gefunden

Drei große Erdgasfelder wurden in den 80er-Jahren unterhalb der Barentssee gefunden, die dort etwa 250 bis 345 m tief ist: Snøhvit, Albatross und Askeladd.

Seit 2007 werden die Erdgasvorkommen der Snøhvit- und Albatrossfelder genutzt. Doch die Kosten für den ersten Bauabschnitt waren enorm, sie lagen bei über 6 Mrd. Euro. Anteilseigner sind Statoil ASA (36,79 %), Petoro AS (30 %), Total E&P Norge AS (18,4 %), GdF Suez Norge AS (12 %) und RWE Dea Norge AS (2,81 %).

143 km lange Leitung verbindet Gasfelder mit der Erdgasstation

Die drei Felder sind über eine 143 km lange Leitung mit der Gasanlage auf der Insel Melcøya, in unmittelbarer Nähe von Hammerfest, verbunden. Über sie werden Gas, Kondensat (Leichtöl) und Wasser zur Gasanlage transportiert. Außerdem erfolgt darüber die Stromversorgung für die Pumpen. Jährlich werden dort 5,7 Mrd. m³ Erdgas gewonnen und exportiert.

„Die Melcøya-Anlage ist die erste Flüssigerdgasanlage in Norwegen und in Europa und die erste Offshoreentwicklung in der Barentssee“, sagt Øivind Nilsen, Vice President Production der Snøhvit-Flüssiggasanlage von Statoil. Die Anlage zum Verflüssigen des Erdgases ermöglicht es, das Erdgas aus der Barentssee leichter per Schiff zu transportieren. Dazu wird die Temperatur bei normalem Atmosphärendruck auf –163 °C gesenkt. „Durch die niedrigen Temperaturen erreichen wir eine 620-fache Reduktion des Gasvolumens“, erläutert Nilsen.

Die Kühlanlage wurde von Statoil zusammen mit Linde gebaut.

Weil Statoil bestrebt ist, die Anlage so effizient wie möglich zu betreiben, wurde der Wärmetauscher 2011 erneuert. „Diese Anlage ist die effizienteste Anlage ihrer Art und ermöglicht eine Energiedichte von 243 kWh je Tonne Flüssigerdgas. Das ist besser als die garantierte Leistung.“

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