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Bericht über Geschäftsjahr 2015 KSB geht auf Diät und setzt auf Industrie 4.0
Es gab schon bessere Zeiten für KSB – nach Grundfos, Flowserve und Xylem weltweit die Nummer 4 im Pumpenmarkt. Der Öl- und Gaspreis bzw. generell die Rohstoffpreise sind im Keller, der Bau neuer Flüssiggastanker stagniert ebenso wie Investitionen in der Petrochemie, im Bergbau und der gesamten Energiewirtschaft. Wie will der Konzern gegensteuern, wo sieht das Management Perspektiven?
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Frankenthal – Die Margen im Projektgeschäft von KSB – dieses macht neben dem Vertrieb von Standardpumpen etwa 50% des Auftragseingangs aus – sind nach wie vor unter Druck, wie Vorstand Werner Stegmüller auf der Bilanzpressekonferenz berichtete. Wie will man gegensteuern? Zum einen sollen Produktionsstandorte geschlossen bzw. zusammengelegt (von heute 47 auf 34 im Jahr 2018) sowie die Zahl der Gesellschaften verringert werden (von 117 auf nurmehr 80).
Reinemachen ist auch beim Produktprogramm angesagt: Statt heute mit 1017 Baureihen will KSB in Zukunft mit 710 im Markt antreten. Und bis 2018 will der Vorstand mit einem Effizienzsteigerungsprogramm die Material-, Sach- und Personalkosten um 10% reduzieren. Eine strenge Diät, die der Vorstand seinen Mitarbeitern da auferlegt.
Als globale Fokusmärkte für seine Angebote bei Pumpen, Armaturen und im Service bearbeitet KSB die Industrie (hier erwirtschaftet das Unternehmen 41% des Umsatzes), die Energietechnik (21% Umsatzanteil) und die Wasser-/Abwasserwirtschaft (18% Umsatzanteil). Das Baugewerbe steht für 12%, der Bergbau für 8% des Umsatzes.
Industrie 4.0 wichtiges Entwicklungsfeld
Wo sieht KSB Perspektiven? Das Thema Industrie 4.0 ist nach Überzeugung von Vorstand Dr. Peter Buthmann kein Hype, sondern wird als wichtiges Entwicklungsfeld gesehen. Problematisch bei der weiteren Umsetzung sei weniger die Technik, vielmehr die Bereitschaft der Kunden, Daten freizugeben.
Umsatzpotenzial verspricht sich der Vorstand im Bereich Wasser/Abwasser – und zwar nicht nur beim Transport von Wasser, wo KSB schon heute engagiert ist. Darüber hinaus schaut sich das Unternehmen derzeit auch den Bereich Wasseraufbereitung näher an.
Auch der mit einem Plus von 13,1% gegenüber dem Vorjahr gewachsene Service soll ausgebaut werden; Ziel ist ein Umsatzanteil von 32% im Bereich Aftermarket. Zudem soll das Geschäft mit Standardpumpen intensiviert werden (von heute 120.000 Pumpen auf 200.000 im Jahr 2018).
* Der Autor ist freier Mitarbeiter bei PROCESS.
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