Forschung und Entwicklung – Pressekonferenz Evoniks Ideenkiste: mit grünen Batterien und glücklichen Hühnern zum Milliardenumsatz

Von Christian Lüttmann

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Seit 2015 hat der Spezialchemiekonzern Evonik mehr als 500 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz aus Innovationswachstumsfeldern erwirtschaftet. Wie die Forschungsziele des Unternehmens in den kommenden Jahren aussehen und welche Projekte u. a. in Bezug auf Nachhaltigkeit aktuell laufen, war Thema der diesjährigen F&E-Pressekonferenz.

(v. l.) Ralph Marquardt, neuer Chief Innovation Officer, Harald Schwager, Vorstand für Chemie und Innovation, und Konzernsprecher Matthias Ruch bei der F&E-Pressekonferenz von Evonik am 15. September 2022
(v. l.) Ralph Marquardt, neuer Chief Innovation Officer, Harald Schwager, Vorstand für Chemie und Innovation, und Konzernsprecher Matthias Ruch bei der F&E-Pressekonferenz von Evonik am 15. September 2022
(Bild: Evonik Industries AG)

Essen – Der Spezialchemie-Unternehmen Evonik stellte am 15. September einige seiner Projekte aus der Ideenschmiede „Creavis“ vor und gab einen Überblick zu der aktuellen Ausrichtung des Konzerns bezüglich Forschungsinvestitionen. Dabei spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle, wie Dr. Harald Schwager, Mitglied und stellv. Vorsitzender des Vorstandes, Ressort Chemie und Innovation, bei dem Pressegespräch am Donnerstag mitteilte. Den Erfolg der Unternehmensstrategie untermauerte Schwager mit der Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre. So erzielte Evonik 2021 mehr als 500 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz bezogen auf 2015 aus seinen Innovationswachstumsfeldern, etwa mit nachhaltigen Lösungen für Gesundheit, Kosmetik und Membranen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung um gut 40 Prozent.

Unsere Innovationskraft ist ein entscheidender Hebel für unser ressourcenschonendes und profitables Wachstum. Die gute Entwicklung der Innovationswachstumsfelder ist hierfür ein klarer Beleg.

Dr. Harald Schwager, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Evonik

Den Aufwärtstrend will das Unternehmen in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen. Das selbstgesteckte Ziel: bis 2025 mit den Innovationswachstumsfeldern einen zusätzlichen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erwirtschaften (bezogen auf einen Zeitraum von zehn Jahren). Für diesen Erfolg sind u. a. die zahlreichen ambitionierten Projekte der Innovationsabteilung Creavis mitverantwortlich. Dort arbeiten Projektteams aktuell beispielsweise an einem nachhaltigen Recycling von Lithium aus Altbatterien oder ein einer messbaren und wissenschaftlich fundierten Bewertung des Tierwohls bei der Hühnerzucht (s. Bildergalerie unten).

Umsatzentwicklung der Innovationswachstumsfelder von Evonk
Umsatzentwicklung der Innovationswachstumsfelder von Evonk
(Bild: Evonik Industries AG)

Schwager will auch über das Jahr 2025 hinaus die Erfolgsgeschichte der Innovationswachstumsfelder fortsetzen. „Klimawandel, Bevölkerungswachstum und geopolitische Unsicherheiten stellen die Menschheit vor neue, teilweise noch nie dagewesene Herausforderungen“, sagt er. Evonik hat daher Creavis als strategische Innovationseinheit und Business Incubator neu ausgerichtet. Dort werden Innovationen für Schlüsselthemen der Zukunft entwickelt – für eine Wasserstoff- und Kreislaufwirtschaft, für eine umweltfreundliche und effiziente Landwirtschaft bis hin zu wissens- und datenbasierten Geschäftsmodellen. „Die neuen Creavis-Wachstumsgebiete können sich zu Innovationswachstumsfeldern entwickeln, mit vergleichbarem Umsatzpotenzial“, sagt der Evonik-Vorstandsvorsitzende.

Evoniks Ideenschmiede: die Creavis

Creavis ist strategische Innovationseinheit und Business Incubator von Evonik. Seit mehr als 20 Jahren bereitet sie den Weg für neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle, die eine lebenswerte Zukunft möglich machen. Die weltweit rund 200 Mitarbeiter entwickeln nachhaltige Lösungen für zentrale Herausforderungen, die aus Klimawandel und Bevölkerungswachstum folgen.

Zu den Projekten der Creavis gehören u. a. das verbesserte Recycling von Lithium aus Batterien, ein neuer Ansatz zur Ertragssteigerung von Feldfrüchten, der auf natürlichen Mikroben basiert, und eine objektive Messung von Tierwohl mit Methoden der Epigenetik (s. Bildergalerie unten).

Forschungsinvestitionen auf hohem Niveau

Zahlen zu Forschung und Entwicklung bei Evonik
Zahlen zu Forschung und Entwicklung bei Evonik
(Bild: Evonik Industries AG)

Insgesamt 464 Millionen Euro hat Evonik im Jahr 2021 für Forschung & Entwicklung aufgewendet. Der größte Teil fließt in die Forschungsaktivitäten der produzierenden Chemie-Divisionen, ein kleinerer geht an die Creavis. Bezogen auf den Umsatz liegt die F&E-Quote im Jahr 2021 bei über drei Prozent. Rund 2.600 Mitarbeiter forschen weltweit für den Konzern.

Die Innovationskraft von Evonik soll künftig Ralph Marquardt als neuer Chief Innovation Officer weiter stärken. Seit 2006 im Unternehmen, bringt der promovierte Chemiker, unter anderem durch leitende Funktionen in verschiedenen Geschäftseinheiten, die nötige Erfahrung mit. Nachhaltigkeit steht für ihn im Zentrum. Marquardt ist überzeugt, dass Evonik als Spezialchemieunternehmen einen großen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten kann. „Unsere Innovationen sind unverzichtbar, wenn wir als Gesellschaft dem Klimawandel Einhalt gebieten, den Einsatz fossiler Rohstoffe vermeiden und die wachsende Weltbevölkerung ernähren wollen“, sagt er.

Drei aktuelle Forschungsprojekte aus der Ideenschmiede Creavis zeigt diese Bildergalerie:

Bildergalerie

Bereits im Mai hatte Evonik angekündigt, bis zum Jahr 2030 mehr als drei Milliarden Euro in Next Generation Solutions zu investieren, also in Produkte mit einem überlegenen Nachhaltigkeitsnutzen. Dazu zählen etwa nachhaltige Lebensmittelverpackungen, Dämmstoffe und Membranen für die Gasfiltration. Ihr Umsatzanteil am Portfolio soll auf mehr als 50 Prozent steigen. Im gleichen Zeitraum fließen weitere 700 Millionen Euro in Next Generation Technologies, also in die Weiterentwicklung von Produktionsprozessen und Infrastruktur zur Einsparung von CO2-Emissionen. Innovationen werden hier gefordert sein, um die mit den Milliardeninvestitionen verbundenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

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