Abwasserbehandlung Effiziente Behandlung von Produktionsabwasser
Wer industrielle Abwasser in kommunale Kläranlagen einleiten will, muss die entsprechenden Grenzwerte sicher einhalten. Individuell abgestimmte Behandlungskonzepte und eine Automatisierung der Anlage sichern Vorteile für Umwelt und Unternehmen, wie ein Modernisierungsprojekt zeigt.
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Der Verpackungshersteller Mosburger in Strasswalchen betreibt seit Sommer 2018 eine neue Behandlungsanlage für Produktionsabwasser. Bei der Produktion entstehen in Strasswalchen täglich bis zu 40 Kubikmeter Produktionsabwasser. Bevor das Abwasser in eine kommunale Kläranlage eingeleitet werden kann, muss es über eine betriebseigene Anlage vorbehandelt werden. Die neue, für das Abwasser angepasste und weitgehend automatisierte Behandlungsanlage kann im Vergleich zur Altanlage deutlich effizienter betrieben werden. Und das bei optimiertem Reinigungsergebnis. Die Umwelt wird geschont, da deutlich weniger Betriebsmittel verbraucht und Reststoffe entsorgt werden.
Enviro Chemie, Spezialist für industrielle Wasser- und Abwasserbehandlung, entwickelte ein Behandlungskonzept, um das mit Farbpigmenten, Partikeln und Stärke belastete Abwasser optimiert zu behandeln. Das tiefschwarze Abwasser hat eine CSB-Konzentration von bis zu 10 000 mg/l, zudem beträgt die Konzentration der abfiltrierbaren Stoffe über 3000 mg/l. Ziel ist es, das nach der Behandlung klare und von Feststoffen befreite Abwasser in eine kommunale Kläranlage einzuleiten. Hierzu wurde von dem deutschen Anlagenbauer eine Chargenanlage gebaut, die trotz der schwankenden Abwasserzusammensetzung eine stabile und optimierte Behandlung ermöglicht. Grenzwerte können damit sicher eingehalten werden.

Über einen Abwasserpuffer erfolgt zunächst eine Sammlung, Durchmischung und damit Vergleichmäßigung des Abwassers aus der Produktion. Im Anschluss wird das zu behandelnde Wasser in einen 20 Kubikmeter fassenden Chargenreaktor überführt. Hier erfolgt innerhalb von vier bis sechs Stunden die Behandlung des Abwassers mit einer flüssigen und speziell auf den Prozess angepassten Wasserchemikalienmischung sowie mit Neutralisationsmitteln. Schmutzstoffe können so sehr effizient über eine Flockung aus dem Abwasser entfernt werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass der entstehende Schlamm im Nachgang gut entwässert werden kann. Nach Abschluss der Behandlung wird das klare, gereinigte Abwasser mithilfe eines automatischen Klarwasserabzugs in die Kanalisation überführt. Die Qualität des behandelten Abwassers wird kontinuierlich über die Trübe und Messung des pH-Werts überprüft. Den bei der Behandlung abgesetzten Schlamm entwässert eine Kammerfilterpresse bis auf einen Trockensubstanzgehalt von ca. 35 %.
Im Vergleich zur Altanlage konnte der Chemikalieneinsatz um etwa 30 % sowie die zu entsorgende Schlammmenge um sogar 80 % reduziert werden, was neben den Betriebskosten auch die Umwelt durch Ressourceneinsparung und eine Minderung der CO2-Emission entlastet. Gleichzeitig wird die Behandlungssicherheit erhöht. Die Automatisierung der Anlage erlaubt zudem, den Personaleinsatz deutlich zu verringern. Die neue Behandlungsanlage ist damit ein deutlicher Gewinn für Umwelt und Unternehmen.
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