Flammenlose Druckentlastung Druckentlastung stoppt die Flamme

Autor / Redakteur: Samuel Ruby / Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Eine flammenlose Druckentlastung ist häufig weit komplexer als zunächst vermutet, daher sollten die Hersteller stets aktiv an der Lösungsfindung beteiligt sein. So lässt sich das Schutzkonzept etwa mit anderen Sicherheitskomponenten noch ergänzen.

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Der Elequench wurde für den Einsatz an Elevatoren optimiert.
Der Elequench wurde für den Einsatz an Elevatoren optimiert.
(Bild: Fike)

Die flammenlose Druckentlastung ist nur scheinbar ein simples Konzept: Ein engmaschiges Filtergewebe in Kombination mit einer Partikelretention entzieht der Flamme Energie und stoppt damit die Verbrennungsreaktion. Die Vorteile liegen auf der Hand – im Innen- wie Außenbereich können Sicherheitszonen massiv verkleinert werden.

Eine Druckentlastung im Gebäudeinnern, die sonst aus Sicherheitsgründen nicht möglich wäre, wird machbar, ohne die Explosionswirkung mittels eines Kanals aus dem Gebäude zu führen. Ein etwaiges Ereignis ist dann natürlich weit weniger öffentlichkeitswirksam als es mit einer zehn bis 30 Meter langen Flamme über dem Gebäude der Fall wäre.

Ohne jeden Zweifel ist die flammenlose Druckentlastung oft technisch und wirtschaftlich die ideale Lösung, auch für bestehende Anlagen. So kann man sich oft ein Versetzen des zu schützenden Behälters näher an die Außenwand, Mauerdurchbrüche, den Bau neuer Kanäle und das Verlegen von Fahrwegen im Außenbereich, die in der aufgrund der Flammenwirkung benötigten Sicherheitszone liegen würden, ersparen.

Es ergaben sich in den vergangenen Jahren mit der EN16009 und der Neufassung der EN14491 signifikante Verbesserungen im Bereich der Normierung der flammenlosen Druckentlastung sowie der Druckentlastung von Staubexplosionen im Allgemeinen. Kein Wunder also, dass ein solches Schutzkonzept auf dem europäischen Markt auch weiterhin an Beliebtheit gewinnt. Es ist eine attraktive Lösung für viele Problematiken sowohl bei neuen, als auch bei Bestandsanlagen.

Diese Entwicklung führte in den letzten Jahren zu einem drastischen Anstieg der Zahl an Herstellern in diesem Segment des Explosionsschutzes. Doch wie erkennt man als Kunde bei einem nur scheinbar so simplen Produkt den Unterschied zwischen seriösen Herstellern und Trittbrettfahrern mit wissenschaftlich und technisch teils fragwürdigen Lösungen oder dreisten Plagiaten namhafter Markenprodukte?

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