Modernisierung und Anlagenbau Dow plant massive Investitionen – 300 Millionen Euro für Ostdeutschland
Der amerikanische Chemiegigant Dow arbeitet an einigen Standorten nahe der Kapazitätsgrenze. Laut Bericht der Mitteldeutschen Zeitung plant das Unternehmen deshalb Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro in Schkopau, Böhlen und Leuna.
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Würzburg – Erfreuliche Nachrichten für die mitteldeutschen Standorte von Dow: Die deutsche Tochter des US-Konzerns will 300 Millionen Euro in die Region investieren. An den Standorten Böhlen, Schkopau und Leuna sollen 200 Millionen Euro in Erhalt und Modernisierung bestehender Anlagen fließen. Weitere 100 Millionen Euro stellt das Unternehmen für den Bau neuer Anlagen zur Verfügung.
„Im vergangenen Jahr arbeiteten wir in fast allen Bereichen an der Kapazitätsgrenze“, erklärte Standortleiter Reiner Roghmann im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung (MZ). Dem Konzern geht es wirtschaftlich gerade gut. Der Umsatz stieg um 14 % auf 12,2 Milliarden Euro und Vorstandschef Andrew Liveris sitzt als delegierter Chef in einem Industrievertretergremium von US-Präsident Trump. Die Expertenrunde soll die amerikanische Regierung in Handelsfragen beraten.
Cracker soll mehr Flüssiggas verarbeiten
Um wettbewerbsfähig zu bleiben plant Dow Olefinverbund den Umbau des Crackers in Böhlen. Normalerweise auf Naphta als Grundstoff ausgerichtet, sollen mittelfristig bis zu 50 % Propan verarbeitet werden. Die endgültige Entscheidung zum Umbau sei noch nicht gefallen, Pläne lägen aber bereit, so die MZ.
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Sollte das Unternehmen verstärkt günstiges Flüssiggas verwenden, könnte das einen Dominoeffekt auf nachgelagerte Industrien haben, welche von den niedrigeren Produktionskosten profitieren würden. Schwankende Ölpreise und hohe Energiekosten haben größere Investitionen in der Region die letzten Jahre eher verhindert. Die Produktionskosten von Ethylen könnten durch die Verwendung von Flüssiggas massiv sinken.
Deutschlandzentrale zieht nach Wiesbaden
Vor wenigen Wochen, war Dow bereits in den Schlagzeilen, als das Unternehmen ankündigte seine Deutschlandzentrale nach Wiesbaden zu verlegen. In der zweiten Jahreshälfte 2018 sollen ca. 220 Arbeitsplätze von Schwalbach in das 30 Kilometer entfernte und ausgebaute Werk von Dow Corning umgesiedelt werden.
Dow ist in Deutschland an 16 Standorten aktiv und erwirtschaftet mit über 5000 Mitarbeitern ca. 2,8 Milliarden Euro Umsatz. Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte produktions- und Absatzmarkt – das amerikanische Unternehmen produziert an den deutschen Standorten 7,5 Millionen Tonnen Produkte im Jahr.
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