Chemiepark Chempark Dormagen bleibt weiter in der Erfolgsspur

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Beim Frühjahrspressegespräch zog Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat eine positive Bilanz für den Standort Dormagen. Drei neue Anlagen konnten im Jahr 2014 ihre Produktion aufnehmen. Die Standort-Unternehmen investierten im vergangenen Jahr 225 Millionen Euro. Für 2015 und 2016 stehen bei Bayer Crop Science und Currenta bereits weitere Großprojekte in den Startlöchern.

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Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat (Mitte) machte sich in einem Betrieb von Bayer Crop Science einen Eindruck von den Planungen. Begleitet wurde er von Werksleiter Dr. Uwe Stelzer und Betriebsleiterin Claudia Aufderhaar.
Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat (Mitte) machte sich in einem Betrieb von Bayer Crop Science einen Eindruck von den Planungen. Begleitet wurde er von Werksleiter Dr. Uwe Stelzer und Betriebsleiterin Claudia Aufderhaar.
(Bild: Currenta)

Dormagen – Grigat zeigte sich beim heutigen Frühjahrspressegespräch über die momentane Lage am Standort Dormagen erfreut. Das vergangene Jahr war für den Chempark vor allem durch die Inbetriebnahmen der neuen Anlagen von Bayer Material Science, Air Liquide und Kemira geprägt.

Für 2015 und 2016 kündigte Bayer Crop Science umfangreiche Investitionen in seine Produktionsanlagen am Standort an, die auch beim Standort-Betreiber Currenta zu Großprojekten führen. „Dies alles sind deutliche Signale dafür, dass der Chempark Dormagen mit seinem Produktverbund sehr gut aufgestellt ist und auch zukünftig für die Unternehmen am Standort attraktiv bleibt“, sagte Grigat.

Die Unternehmen im Chempark Dormagen investierten 2014 rund 225 Millionen Euro am Standort und damit erwartungsgemäß etwas weniger als im Vorjahr (2013: 263 Millionen Euro). Grund dafür sind die umfangreichen Baumaßnahmen für die neuen Produktionsanlagen, die 2013 besonders ausgeprägt waren. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit rund 10 500 Mitarbeitern (Vorjahr: 10 575) weitgehend stabil. Die Zahl setzt sich aus 6491 Mitarbeitern der rund 30 Chempark-Partner sowie rund 4000 Mitarbeiter von Partnerfirmen zusammen. Die Zahl der Partnerfirmenmitarbeiter wird nach Ende der diversen Großprojekte voraussichtlich zurückgehen.

Verbesserung der Infrastruktur gefordert

Der Chempark-Firmenverbund bleibt nach wie vor einer der größten Arbeitgeber in der Region und mit 528 Auszubildenden der größte Ausbildungsbetrieb im Rhein-Kreis Neuss. Nicht nur Dormagen profitiert von dieser Entwicklung, sondern die ganze Region - das Jahres-Nettoeinkommen aller Beschäftigten entspricht einer geschätzten Kaufkraft von knapp 300 Millionen Euro.

Allerdings fand Grigat auch kritische Worte - vor allem bei den Themen Infrastruktur und Energie: Eine intakte Verkehrsinfrastruktur in NRW bleibe für den Chempark eines der dringlichsten Anliegen in Richtung Politik. Die für den Lastverkehr derzeit nicht mehr befahrbare Autobahnbrücke A1 bei Leverkusen sei nur ein Beispiel für den verbesserungswürdigen Gesamtzustand der hiesigen Verkehrsinfrastruktur.

„Die Probleme der Verkehrswege werden uns noch lange beschäftigen. Die Investitionen müssen weiter hochgehalten und vor allem zügig umgesetzt werden“, betonte Grigat. Beim Thema Energie forderte der Chempark-Leiter klare Verhältnisse und Planungssicherheit für Unternehmen. Schon heute zähle der Industriestrompreis in Deutschland zu den höchsten im weltweiten Vergleich.

Bayer Crop Science kündigt Investitionsprogramm an

Ein umfangreiches Investitionspaket in seinem weltweit wichtigsten Produktionsstandort kündigte Bayer Crop Science für die nächsten Jahre an. Allein im Jahr 2015 sollen sich die Investitionen auf mehr als 80 Millionen Euro belaufen. „Investitionen in die Instandhaltung unserer Betriebe sowie der Ausbau von Kapazitäten für die Herstellung neuer innovativer Pflanzenschutzmittel sichern und schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze und machen den Standort Dormagen attraktiv für Mitarbeiter und Nachbarn“, meinte Dr. Uwe Stelzer, Werksleiter von Bayer Crop Science in Dormagen.

Das größte Einzelprojekt des Unternehmens ist der Ausbau der Kapazitäten für Prothioconazol, der 2017 abgeschlossen sein soll. Der Wirkstoff dient als Basis für Fungizide, die bei wichtigen Nutzpflanzen wie etwa Weizen zur Pilzbekämpfung eingesetzt werden. Der bis 2016 geplante Ausbau der Produktion von Flupyradifurone aus der neuartigen Insektizid-Wirkstoffklasse der Butenolide bildet einen weiteren Schwerpunkt. Diese wirken beim Obst- und Gemüsebau selektiv gegen pflanzenschädliche Insekten und schonen gleichzeitig nützliche sowie bestäubende Insekten. Die Erweiterungen spiegeln sich auch positiv in der Belegschaftsentwicklung wider. 2015 sollen weitere Mitarbeiter eingestellt werden.

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