Regenerative Abluftreinigung Borealis will CO2-Emissionen, Energieverbrauch und Abfackeln in finnischer Anlage reduzieren

Redakteur: MA Alexander Stark

Mit einer Investition von 17,6 Millionen Euro in eine neue regenerative thermische Abluftreinigung für seine Polyolefinanlagen in Porvoo, Finnland, will Borealis seine Umweltbilanz verbessern.

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Borealis investiert 17,6 Millionen Euro in eine neue Regenerative Thermische Oxidationsanlage (RTO) für seine Polyolefin-Anlagen in Porvoo, Finnland.
Borealis investiert 17,6 Millionen Euro in eine neue Regenerative Thermische Oxidationsanlage (RTO) für seine Polyolefin-Anlagen in Porvoo, Finnland.
(Bild: Borealis)

Wien/Österreich – Ein neues Abluftreinigungssystem soll die CO2-Emissionen und Abfackelungen am Borealis-Standort im finnischen Porvoo deutlich reduzieren und rund 60 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr einsparen. Das Projekt läuft im Februar 2021 an und soll bis 2023 abgeschlossen werden.

Um die Klimabilanz aller Produktionsstätten des Unternehmens zu verbessern, hat der Konzern mehrere entscheidende Ziele identifiziert. Ziel ist es, ausgehend vom Basisjahr 2015, seine Energieeffizienz bis zum Jahr 2030 um 20 % zu steigern. Eine neue RTO-Luftreinhaltungsanlage zur Abluftbehandlung und -reinigung macht die Installation zusätzlicher Rohrleitungen für die Polyolefinanlagen erforderlich und wird rund 16 bar Dampf erzeugen. Als sauberere und effizientere Alternative wird dieser Dampf rund 50 % der derzeit in den Polyolefinanlagen in Porvoo benötigten Wärmeenergie ersetzen. Die prognostizierten jährlichen Energieeinsparungen liegen bei rund 60 GWh.

Das Unternehmen plant zudem, die CO2-Emissionen seiner Betriebe deutlich zu senken. Durch die Investition in eine neue RTO-Anlage am Standort Porvoo kann der benötigte Dampf aus eigener Produktion anstatt aus externen Quellen bezogen werden. Das bedeutet, dass nach Abschluss der Installationsarbeiten im Jahr 2023 fast 18.000 Tonnen an indirekten CO2-Emissionen (im Greenhouse Gas Protocol als Scope 2-Emissionen bezeichnet), die sonst in die Atmosphäre gelangen würden, vermieden werden können. Ab Mitte 2022 werden zudem durch zwei langfristige Energieabnahmeverträge (PPA), über die Strom von finnischen Windfarmen bezogen wird, weitere Emissionssenkungen ermöglicht. Diese PPAs erhöhen den Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtstromverbrauch in Porvoo um 13 %, womit sich Borealis seinem Ziel, den Stromverbrauch seiner Bereiche Kohlenwasserstoff & Energie und Polyolefine bis zum Jahr 2030 zu 50 % über erneuerbare Quellen zu decken, um einen weiteren Schritt nähert.

Ein weiteres wesentliches Energie- und Klimaziel besteht darin, das kontinuierliche Abfackeln auf null zu reduzieren. Abfackeln stellt zwar eine notwendige Maßnahme in Betrieben der petrochemischen Industrie dar, um Abgase, die weder recycelt noch auf andere Weise verwertet werden können, auf sichere Art zu verbrennen, es führt jedoch zu Emissionen und Lärm. Zudem fallen dadurch erhebliche Betriebskosten an. Die neue RTO-Anlage wird die in Porvoo abzufackelnden Abgasmengen jährlich um rund 6000 Tonnen senken.

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