Gesamtbetriebsvereinbarung Bayer kündigt Milliarden-Investitionen in Deutschland an
Bayer hat angekündigt, seine deutschen Standorte mit milliardenschweren Investitionen stärken zu wollen. Außerdem schließt der Konzern betriebsbedingte Kündigungen bis 2025 aus.
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Leverkusen – Vorstand und Gesamtbetriebsrat von Bayer haben eine umfassende Gesamtbetriebsvereinbarung zur Zukunftssicherung bis zum Jahr 2025 abgeschlossen. Zentraler Bestandteil ist die Verpflichtung des Unternehmens, in den großen Konzerngesellschaften in Deutschland bis Ende 2025 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Darüber hinaus enthält die Vereinbarung Zusagen für umfangreiche Zukunftsinvestitionen an den deutschen Unternehmensstandorten sowie zur Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen.
Die Gesamtbetriebsvereinbarung und der in ihr enthaltene Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2025 gilt für die insgesamt mehr als 20.000 Beschäftigten der Bayer AG, Bayer Business Services, Bayer Direct Services, Bayer Intellectual Property, Bayer Real Estate und die Pallas Versicherung in Deutschland. Für Bayer Animal Health in Monheim, deren Verkauf im August vereinbart wurde, sind betriebsbedingte Beendigungskündigungen ebenfalls solange ausgeschlossen.
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Umstrukturierung
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In der Gesamtbetriebsvereinbarung bekräftigten das Unternehmen und der Gesamtbetriebsrat, den angekündigten Abbau von ca. 4500 Stellen in Deutschland fair und sozialverträglich zu gestalten. Das wichtigste Instrument dafür blieben freiwillige Aufhebungsverträge, für die der Konzern bereits seit Februar flexible Modelle mit attraktiven Konditionen für Beschäftigte unterschiedlicher Altersgruppen anbietet, hieß es in einer Mitteilung.
Darüber hinaus sollen betroffenen Beschäftigten im Rahmen einer „Orientierungsberatung“ sowohl interne als auch externe Perspektiven aufgezeigt werden. Sofern keine nachhaltige interne Beschäftigungsoption gefunden werden kann, soll mit Hilfe eines „New Placement Centers“ eine berufliche Neuorientierung auch außerhalb des Konzerns unterstützt werden. Derzeit laufen in den entsprechenden Gremien die Verhandlungen über die konkrete Umsetzung des Arbeitsplatzabbaus in den einzelnen Funktionen und Abteilungen.
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Halbjahresfinanzbericht
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Umfangreiche Investitionen in die deutschen Unternehmensstandorte
Bayer bekenne sich nachdrücklich zum Standort Deutschland, so der Konzern. Die dortigen Unternehmensstandorte werden in den kommenden sechs Jahren mit zahlreichen konkreten Maßnahmen gestärkt und zukunftsorientiert weiterentwickelt. Alleine bis 2022 sollen etwa 1,5 bis 2 Milliarden Euro in die deutschen Unternehmensstandorte investiert werden. Darüber hinaus ist geplant, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bei Bayer in den nächsten Jahren kontinuierlich zu steigern. So sollen von 2019 bis 2022 weltweit rund 35 Milliarden Euro in Zukunftsinvestitionen fließen, mehr als zwei Drittel davon in Forschung und Entwicklung. Hiervon entfallen ca. 50 % auf Deutschland.
Die Vereinbarung bestimmt zudem, dass für das Unternehmen wesentliche zukunftsorientierte Entwicklungen aus Deutschland heraus initiiert und getrieben werden. Die Division Pharmaceuticals investiert derzeit beispielsweise in den weltweiten Aufbau neuer Kapazitäten in Zukunftsfeldern der Forschung wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder neue therapeutische Wirkstoffklassen. Etwa die Hälfte dieser Aktivitäten wird in Deutschland stattfinden, wodurch hier rund 150 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen sollen.
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